Читать книгу A song of Catastrophe - Victoria M. Castle - Страница 17

Оглавление

Kapitel 10 Catastrophe

Noch immer konnte Lexi es nicht fassen.

Sie saß wieder auf diesem schrecklichen Plastikstuhl im Warteraum der Notfallambulanz und wartete darauf, dass die beiden aus den Ärztezimmern traten.

Langsam fuhr sie sich durch die Haare, als sie den Kopf in den Nacken legte. Kurz schloss sie die Augen.

Hatten sich Alex und Bastian wirklich ihretwegen geprügelt?

Was hatte das zu bedeuten?

Die Antworten auf diese Fragen waren selbst in ihrem Kopf, doch schüttelte sie ihn gleich wieder, um sie zu verwerfen.

Sie war noch nicht bereit für die Antworten.

Langsam leckte Lexi sich die Lippen und ließ ihre Hand sinken, als Alex aus dem Sprechzimmer trat. Direkt stand sie auf und trat zu ihm herüber.

Seine Nase war gebrochen.

Es hätte sie verwundert, wäre es anders gewesen.

Auch Bastian trat wenige Augenblicke später aus dem Sprechzimmer und für den einen Moment setzte ihr Herz aus, als er da so stand und ihr in diesem Augenblick wieder einmal mehr bewusst wurde, dass die beiden sich allen Ernstes ihretwegen geprügelt hatten.

Langsam schüttelte Lexi erneut den Kopf und trat zu Bastian herüber.

Er würde ihr nicht sagen, was der Arzt diagnostiziert hatte, doch das musste er auch nicht. Sie hatte ihm bereits den Bericht aus der Tasche gefischt und überflogen. Auch er hatte Brüche davon getragen und würde sogar noch einmal zur Nachkontrolle herkommen müssen.

Wann genau hatte sie den Moment verpasst, in dem beide solche intensiven Gefühle für sie entwickelt hatten, dass sie Knochenbrüche riskierten?

Nun, genau genommen war Bastian derjenige gewesen, der ihnen beiden diese Verletzungen zugefügt hatte. Soweit sie mitbekommen hatte, war ein Kampf nicht in Alex’ Sinn gewesen. Zumindest keiner mit Fäusten.

Langsam blickte sie zu ihm auf und faltete das Papier, ehe sie wieder um ihn herum griff und es zurück in seine Tasche stopfte.

Lexi musste nachdenken, doch gönnte sie sich diese Gedanken nicht, noch immer aus einer unbewussten Angst vor den Antworten heraus. Also folgte sie ihrem ersten Reflex und verlangte von beiden, wieder in den Wagen zu steigen.

Zu ihrem Glück folgte Alex ihrer Anweisung, doch Bastian blieb wieder einmal stur.

Natürlich blieb er das.

Es würde sie nicht wundern, wenn seine stechend kalten Augen von damals, als er sie weggeschickt hatte, wieder auftauchen würden und er eben dies noch einmal tun würde:

Sie wegschicken.

Etwas in ihrer Brust schnürte sich gewaltig zu und es fiel ihr deutlich schwerer, noch immer von ihm zu verlangen, einzusteigen.

Ihr brach beinahe schon die Stimme, als sie bereits fast darum flehte, er würde wieder einsteigen. So wütend sie auch auf ihn gewesen war, würde sie es nicht noch einmal aushalten, wenn er nun erneut verschwand.

Es wäre mit Sicherheit dieses Mal für immer.

Diesmal kam er ihrer Bitte nach und stieg in den Wagen.

Sichtlich erleichtert atmete Lexi aus, wenn sie sich auch darüber im Klaren war, dass dies noch gar nichts heißen musste.

Schließlich folgte sie ihm und stieg wieder an der Fahrerseite ein. Sie startete den Motor und fuhr sich einen Moment durch die Haare, unsicher darüber, was sie nun tun würde. Ganz hatte sie diesen Plan noch nicht durchdacht, hatte ihr Innerstes doch eher mit dem Widerstand der beiden gerechnet, als dass sie wirklich ihrer Bitte nachkommen würden.

Zögerlich fuhr Lexi entgegen der Straße, aus der sie gekommen waren und erhob sogleich die Stimme, bevor Alex sich würde beschweren können.

„Wir können deinen Wagen morgen holen“, sagte sie und implizierte damit automatisch, dass sie morgen noch bei ihm sein würde.

Sie wagte nur einen flüchtigen Blick in seine Richtung, jedoch nicht lange genug, um aus seinen Augen lesen zu können, ehe auch ihr Blick kurz zu Bastian huschte.

Er sah ihr diesmal eindringlich entgegen und sie holte tief Luft. Es flackerte in ihrer Brust und auch wenn sie unsicher darüber war, ob es klug war so zu handeln, so fuhr sie doch unmittelbar zu Alex’ Wohnung.

Sie parkte geschickt davor und schickte den Motor zurück in seinen Schlaf, ohne jedoch die Hände vom Lenkrad zu nehmen.

Tief holte sie mehrmals Luft und wusste nicht recht, wie sie nun mit der Situation umgehen sollte.

„Alex“, begann sie langsam, ehe sie erneut tief Luft holte und zu ihm Blick.

„Können Bastian und ich heute Nacht bei dir schlafen?“

Sofort hörte sie Bastian nach Luft schnappen und er blickte ihr fassungslos entgegen, sie jedoch schloss augenblicklich die Augen und holte erneut tief Luft.

„Bitte“, setzte sie leise nach, ehe sie ihre Augen wieder öffnete und langsam von Alex zu Bastian sah, so als wäre ihre Bitte nicht nur an Alex gewesen.

Kurz sah sie ihm einen Moment länger in die Augen, ehe sie ihm beinahe schon flehend und gebrochen entgegensah, bevor ihr Blick langsam zu Alex glitt. Auch ihm sah sie mit einem Flehen entgegen.

Alex stieß lang Luft aus und schien mit sich zu hadern, ehe er den Blick von ihr abwandte und sich durch sein wieder viel zu lang gewachsenes Pony fuhr, welches er für gewöhnlich immer dann aus dem Gesicht strich, wenn er nervös war.

„Klar“, antwortete er schließlich, wenn auch Unsicherheit in seiner Stimme mitschwang und Lexi schenkte ihm direkt ein sanftes Lächeln.

Noch einmal sah sie zu Bastian herüber, um auch seine Erlaubnis zu erhalten. Er sah ihr wieder länger entgegen, sein Blick wirkte fest und uneindeutig, ehe er einfach ausstieg.

Lexi schluckte und wagte keinen Blick zu Alex, als sie sich einfach abschnallte und schließlich ebenfalls ausstieg.

Bastian hatte noch immer am Wagen gestanden, bis Alexis ausgestiegen war. Letztlich wandte er sich von ihr ab und ging herüber zur Eingangstür von Alex’ Wohnkomplex.

Wieder lächelte Lexi erleichtert und folgte ihm, ehe Alex beide aufholte und an ihnen vorbeiging. Er schloss die Wohnung auf und ließ beide für einen Moment draußen allein.

Flüchtig sah Lexi zu Bastian herüber, ehe dieser an ihr vorbei ins Innere des Hauses trat und Alex in seine Wohnung folgte.

Nachdem sie als Letztes in seine Wohnung getreten war, schloss sie die Tür hinter sich.

Alex war bereits herüber zur Küche gegangen, während Bastian ins Wohnzimmer getreten war.

Offensichtlich kannte er sich hier gut aus, was wiederrum Lexi einen kleinen Stich versetzte.

Wie hatte sie die beiden nur gegeneinander aufbringen können?

Kurz wog sie ab, welchem von ihnen sie folgen sollte, ehe sie sich zögerlich für Bastian entschied.

Bastian hatte sich einfach auf Alex’ Couch niedergelassen und Lexi hörte die Kaffeemaschine summen, ehe sie zu Basti herüber trat.

Sie hatte absolut keine Ahnung, wie diese Nacht verlaufen würde, ob sie einander wieder die Köpfe einschlagen würden, doch war sie froh darum, in beider Nähe zu sein.

Langsam setzte sie sich auf die andere Seite der Couch und wandte sich direkt mit dem Oberkörper leicht ihm zu.

„Schwarz?“, rief Alex aus der Küche herüber und Lexi musste leicht matt lächeln, als sie auf das Polster der Couch herabsah.

Mehr zu sich selbst antwortete sie leise.

„Wie unsere Seelen.“

A song of Catastrophe

Подняться наверх