Читать книгу A song of Catastrophe - Victoria M. Castle - Страница 7

Оглавление

Kapitel 2 Catastrophe

Es war nun bereits beinahe eine Woche her, dass die Premiere des Titelsongs gewesen war.

Beinahe eine Woche, nachdem sie erfahren hatte, wer wirklich hinter Hoodie steckte.

Noch immer hatte Lexi nicht fassen können, dass tatsächlich Bastian dahinter stecken sollte, Alex’ Cousin, mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit teilte. Deren Weg sich vor einiger Zeit in der Finsternis trennte.

Es war Lexi schwergefallen, ihre lauten Gedanken zu stillen und beinahe jedes Mal, wenn sie das Haus hatte verlassen müssen, drehte sie sich immer wieder um.

Vor kurzem noch hatte sie das Gefühl geliebt, verfolgt zu werden, weil sie sich bei Hoodie in Sicherheit fühlte. Doch nun, seitdem sie wusste, dass Bastian dahinter steckte, wollte sie ihre Privatsphäre zurück. Sie wollte nicht hinter jedem Baum, jeder Straßenecke mit ihm rechnen müssen.

Dafür war sie einfach noch nicht bereit.

Lexi wusste noch immer nicht, was sie von all dem halten sollte. Und jedes Mal, wenn sie anfing darüber nachzudenken, begann es in ihrer Brust an zu brennen.

Der Gedanke an Bastian war unerträglich und etwas in ihr sperrte sich heftig dagegen, ihn als Hoodie zu akzeptieren.

Auch wenn Lexi nach der Premiere noch zwei Termine bei ihrer Managerin einhielt, so waren diese beinahe wie in Trance geschehen.

Sie hatte Glück, dass ihre EP in Bearbeitung war und bald erscheinen würde. Und auch die Konzerte würden bald starten, sodass sie wenigstens genug Ablenkung besaß. Diese Ablenkung würde Lexi auch wahrlich gebrauchen können.

Zum Glück hatte sie seit der Premiere nichts mehr von Hoodie gehört. Er schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein, beinahe so, als wäre alles nur ein Traum gewesen, der in der Tiefe ihrer Sehnsucht nach etwas, was sie würde niemals haben können, entstanden war.

Vor einigen Monaten hätte sie sich nicht einmal über einen solchen Traum gewundert. Doch nach all der Zeit traf sie die Erkenntnis über Hoodie wie ein heftiger Schlag in den Magen.

Auch Alex hatte sich nach der Premiere nicht mehr bei ihr gemeldet, was Lexi deutlich gewundert hatte.

Hatten sie nicht zuletzt wieder zueinandergefunden?

Oder hatte sie sich das alles nur eingebildet?

Immer, wenn die Erinnerungen an Bastian präsent wurden, glaubte sie nicht mehr an ihren eigenen Verstand.

Damals hatte seine Freundin solche absurden Dinge erzählt, dass Lexi beinahe schon angefangen hatte, diese zu glauben. Und jedes Mal fühlte sich alles einfach nur irreal an, sodass sie von der Wahrheit und der Lüge nicht mehr im Stande war, zu unterscheiden. Die Zeit war einfach ein einziger Psychothriller für Lexi gewesen.

Und noch immer war sie viel zu verletzlich, was das Thema anging, wenn sie das auch nach all der Zeit nicht mehr geglaubt hätte.

Ob sich das wohl je geändert hätte?

Dass Alex sich nun nicht meldete, schrieb sie automatisch Bastian zu. Waren die beiden nicht schließlich Cousins und standen sich nahe?

Dass sich ausgerechnet auch er nicht bei ihr meldete, konnte doch kein Zufall sein.

Was auch immer der Grund sein mochte, wagte sich Lexi nicht einmal auszumalen.

Für den Bruchteil einer Sekunde kam in ihr wieder der Gedanke auf, Alex hätte damals nur die Band aufgelöst aufgrund des Streits, den Lexi mit Bastian zur damaligen Zeit gehabt hatte.

Doch sofort strafte sie sich für diesen Gedanken und verwarf ihn abermals.

Reiß dich zusammen.

Die Vergangenheit durfte sie nicht schon wieder so durcheinanderbringen.

Sie hatte schließlich gelernt, sich von den Lügen seiner Exfreundin nicht mehr so beeinflussen so lassen. Sie durfte keine Macht mehr über Lexi haben, vor allen Dingen nicht nach der langen Zeit.

Lexi schaffte es, sich endlich wieder zusammenzureißen, ihre Schultern zu straffen und die Gedanken beiseitezuschieben.

Nein, sie würde ganz sicherlich sich nicht mehr davon beeinflussen lassen.

Wenn Bastian wirklich Hoodie war, würde er nun jeglichen Kontakt zu ihr vergessen können.

Er konnte doch nicht einfach eine Kapuze über den Kopf ziehen und so tun, als wäre nichts passiert.

Nein, das konnte er definitiv vergessen!

Auch wenn Lexi ihn gut genug kannte, um zu wissen, dass ihm Entschuldigungen schon immer schwergefallen waren, so würde es sich jetzt ändern müssen, sollte er wirklich wieder Kontakt zu Lexi wollen.

Und ganz davon abgesehen hatte er nicht einfach nur verdeckt Kontakt zu ihr aufgenommen, nein, er hatte sie auch noch verführt.

Er hatte eine Grenze überschritten, die sie als Freunde nie überschritten hatten.

Genau genommen hatte er es sich damit ganz schön einfach gemacht, einfach die Identität von Hoodie anzunehmen und so Lexi wieder näher zu kommen.

Aber das konnte er nun wirklich vergessen.

Am heutigen Abend würde das erste Konzert stattfinden, das Lexi zusammen mit ihrer neuen, engagierten Band geben würde. Sie würden die Songs ihrer EP spielen und Lexi würde damit ihr wahres Debüt geben.

Der Song von Prince war seit beinahe einer Woche raus und war direkt eingeschlagen. An diesen Erfolg würden sie nun anknüpfen und Lexi würde sich unter ihrem Pseudonym einen Namen machen.

Der Soundcheck war um 17 Uhr.

Lexi hatte sich längst soweit fertiggemacht, dass sie bereit für die Bühne war.

Mit ziemlich hohen Stiefeln mit mörderischem Absatz, einem kurzen, schwarzen Kleid, welches an den Schultern mit goldenen Nieten besetzt war und vielen verschiedenen Ketten und Armbändern war sie bereit.

Die Haare hatte Lexi offen, wenn sie auch leicht gelockt waren. Die Lippen in einem dunklen Rot, den schwarzen Eyewing übertrieben dunkel.

Ja, so würde Lexi ihren Erfolg auf der Bühne feiern.

Auch wenn ihre Managerin sicherlich nicht ganz mit ihrem wilden Look einverstanden wäre, hätte sie dieses rechtzeitig gesehen, so pfiff Lexi darauf.

Sie hatte ihren eigenen Willen und das wusste ihre Managerin.

Als Lexi im Calypso ankam, hatte man bereits alles vorbereitet. Auch die Jungs ihrer Band waren schon anwesend und hatten ihre Instrumente längst aufgebaut.

„Du bist spät dran“, hatte ihre Managerin ihr zugebrummt und mit einem schockierten Blick Lexis Outfit begutachtet.

„Pünktlich genug, um mich nicht noch einmal umziehen zu können“, hatte Lexi grinsend erwidert.

Sie mochte es, ihre Managerin aufzuziehen und diese nahm ihre kleinen Frechheiten nie übel.

Sie kannte ihre rebellische Sängerin.

Und war das mittlerweile nicht sogar Teil ihres Images? Wenn man so früh schon von einem Image hatte sprechen können.

Auch wenn ihre Managerin sie immer wieder dazu ermahnte, sich doch etwas Eleganteres anzuziehen, so überzeugte sie Lexi doch jedes Mal, dass ihre Version genau die Richtige für sie war.

Lexi ging schnurstracks in den Bachstage-Raum, ehe sie auch schon Alex erkannte.

Einen Moment stockte sie, ehe sie sich dann zu einem Lächeln zwang. Auch wenn ihr Puls sich beschleunigte und ein paar Gedanken an Bastian versuchten, die Situation zu zerstören, so fegte Lexi diese schnell beiseite.

Sofort ging sie näher zu ihm.

„Hey“, sagte sie und beinahe hätte ihre Stimme schon verführerisch geklungen.

„Hey“, antwortete Alex und er schenkte ihr sogleich ein breites Lächeln, welches Lexi mit einem Schlag beruhigte.

Er verhielt sich ganz normal.

„Gut vorbereitet?“, fragte sie und einen Moment dachte sie über ihre eigene Vorbereitung nach.

Sie hatte noch nie richtige Bandproben mit den Jungs gehabt. Auch wenn sie vor einer Woche noch die Songs des heutigen Abends im Studio aufgenommen hatten, so hatten sie doch noch nie gemeinsam im selben Raum gespielt.

Kurz entglitt Lexi bei dem Gedanken daran das Lächeln aus dem Gesicht und ihr Herz machte einen Aussetzer.

Verdammt, sie hatte über diese Tatsache gar nicht nachgedacht.

Sie hätte bei ihrer Managerin auf eine Probe bestehen sollen. Es war schließlich etwas vollkommen anderes in einem Studio gemeinsam einen Song aufzunehmen, als auf der Bühne gemeinsam zu performen.

Für Alex und Lexi war das sicherlich kein Problem.

Sie kannten sich gut genug, dass sie einander gut einschätzen konnten. Zwar wusste sie, dass Thomas und Raphael Bühnenerfahrung besaßen, aber dennoch.

„Das wird schon“, riss Alex sie aus den Gedanken, als hätte er sie dabei belauscht.

Sofort blickte Lexi zu ihr und sie grinste leicht halbherzig.

„Klar“, sagte sie, wenn sie sich auch selbst nicht wirklich dessen sicher war.

In diesem Moment trat Raphael zu ihr und legte ihr einen Arm um die Schulter, als wären sie alte Freunde gewesen.

„Na, ist unser kleiner Star bereit?“, fragte er mit frechem Unterton und Lexi musste schon automatisch grinsen, als sie kurz den Blick senkte.

„Wenn nicht, plädiere ich auf meinen Künstlernamen“, antwortete Lexi und sie lachte einen Moment.

Die Jungs gaben ihr das Gefühl, dass alles gut werden würde.

Was sollte denn auch schiefgehen?

A song of Catastrophe

Подняться наверх