Читать книгу A song of Catastrophe - Victoria M. Castle - Страница 9

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Kapitel 4 Catastrophe

Das Gefühl war einfach unbeschreiblich.

Lexi hatte es kaum erwarten können, endlich dort oben zu stehen.

Als die harten Töne der Gitarrensaiten erklangen, betrat Lexi die Bühne und ging langsam zum Mikrofon herüber.

Erst als sich ihre Finger um das Mikro legten und Lexi zögernd aufsah, erkannte sie, wie die Menge vor ihr tobte.

Mit solch einer Reaktion hatte sie nicht gerechnet.

Die Stimmung dort unten war noch nie in ihrer Karriere so berauschend gewesen wie heute Nacht. Nun erst wurde Lexi bewusst, wie viel dieser eine Song doch verändert hatte.

Man rief bereits ihren Namen, ohne dass die Menge den Song kannte, den sie spielten, war schließlich ihre EP noch nicht einmal erschienen.

Einen Moment blickte sie über ihre Schulter zu Alex, der vollkommen in seinen Part vertieft war, also löste sie das Mikro aus dem Ständer und lieferte ab.

Die Stimmung blieb das gesamte Konzert über so berauschend wie schon zu Beginn.

Als sie an vierter Stelle Prince’ Song begannen, raste die Menge erst so richtig.

They call my name

They want me smile

It feels so good just for a while

The lights go out

The sun goes down

And noone’s there for my own

Man sang lauthals mit und Lexi konnte einige Mädchen in der Menge erkennen, die wild kreischten und zu tanzen begannen.

Sie musste breit grinsen und genoss einfach jede einzelne Sekunde auf der Bühne.

Das Gefühl, dort oben zu stehen und als Musikerin ernstgenommen zu werden, beflügelte Lexi.

Sie nahm die gesamte Bühne für sich ein, tanzte zu ihrer eigenen Musik und schloss die Augen, als würden sie nur für sie allein hier oben stehen.

Auch Alex schien mitgerissen und bewegte sich wild und ungezügelt, ehe Lexi sich auch zu ihm wandte.

Sie trat zu ihm herüber und sofort wurden seine Bewegungen sanfter, sodass sie dicht genug an ihn herantreten konnte, ehe sie den Rücken zu ihm wandte, sich damit gegen ihn lehnte und sogar leicht lasziv an ihm herabrutschte.

It’s freaking cold in here

If nobody’s behind

They know your name

But they never know your mind

Alex begann plötzlich mitzusingen, sodass Lexi sich erneut zu ihm umdrehte.

Direkt beugte er sich zu ihr und sang zwei Zeilen gemeinsam mit ihr ins Mikro, ehe sie wieder weiter vor zum Bühnenrand trat und ausgelassener tanzte.

Die Magie der Musik hatte sie vollkommen ergriffen.

Schließlich endete Prince’ Song und nur noch ein Lied stand auf der Setliste: H.I.S.

Lexi hatte gar nicht mehr an den Song gedacht und glaubte schon, mit Prince’ Song wäre das Finale des kleinen Konzertes angebrochen.

Die Menge jubelte laut, nachdem der Song endete und Lexi ließ sich einen Moment feiern.

„Catastrophe!!“, kreischte irgendwo eine weibliche Stimme und Lexi fuhr sich langsam grinsend durch die Haare, als Alex neben sie trat.

Er sah ihr einen Moment mit seinem unglaublich breiten, fast schon kindlichem Grinsen entgegen, ehe sich seine Finger zurück auf die Saiten legten.

Kurz folgte Lexi mit dem Blick seinen Fingern, ehe er begann zu spielen und sie die Melodie von H.I.S. erkannte.

Flüchtig entglitten ihr die Gesichtszüge, doch kehrte die Professionalität schnell wieder zurück. Dennoch raste ihr Puls noch einmal mehr, als es das Adrenalin des fantastischen Abends bereits geschafft hatte.

Mit langsamen Schritten ging sie rückwärts zum Mikrofonständer und steckte das Mikro zurück.

Der Song begann mit harten Gitarrenriffs, wenn auch ihr eigener Part gleich ruhiger sein würde.

Ein leichtes Zittern überkam Lexi und sie suchte mit beiden Händen Halt am Mikrofonständer. Um sich nichts anmerken zu lassen und sich voll und ganz zu konzentrieren, schloss die die Augen, ehe ihre ersten Zeilen begannen.

Langsam öffnete sie die Lippen und setzte an.

Have I ever told you that I wanted you to hear?

Have I ever just looked into your eyes and speak?

I never get the reason why I live inside this fear

Why your voice gives me this little fuck of a peak.

Lexi holte tiefer Luft und sang die weiteren Zeilen, ehe es in den Refrain überging.

Einen Moment spürte sie Alex neben sich und sie sah zu ihm auf. Er schien bemerkt zu haben, dass sich etwas in ihrer Stimmung geändert hatte und auch ihr wurde bewusst, dass das Publikum ihr gefolgt war.

Dort unten war es bereits verdammt ruhig geworden und man schien sie schweigend zu fixieren.

Sie schluckte lautlos, als der Übergang der Strophe zum Refrain kam, in der sie eine kurze Pause hatte.

Nun würde es ernst werden.

Sie brauchte eine gute Stütze, viel Kraft.

Sie löste das Mikrofon wieder aus dem Ständer, klammerte sich fest mit beiden Händen weiterhin daran, ehe sie tief Luft holte und aus voller Kehle die Zeilen herausrief.

All the time you've never seen

That you meant so much to me

Cold as ice is what you've been

Your voice, your eyes, how you saw me

I just wanted you

Die zweite Stimme, die parallel im Hintergrund dazu gesungen werden sollte, hatten sie in der Liveaufnahme weggelassen. Sie selbst hatte die Zeilen als Backgroundgesang im Studio aufgenommen.

Die Worte wären die Antwort des Menschen gewesen, für den sie den Song einst geschrieben hatte. Und in diesem Moment war sie froh zu sein, nur ihrem eigenen Part eine Stimme verleihen zu können.

Sie hatte sich den Song über voll und ganz auf die Zeilen konzentriert, auf das brennende Gefühl tief in ihrem Innern, ehe sie die letzten Worte sang und auch die Instrumente verstummten.

Für einen Moment war es erschreckend ruhig im Publikum - bis mit einem Schlag lauter Beifall fiel.

Und dieser war sogar deutlich größer als bei Prince’ Song gewesen.

Vollkommen überrascht über die Reaktion des Publikums blieb Lexi wie angewurzelt steif stehen, bis Alex sie schließlich aus ihrer Starre erlöste und zu ihr trat.

Leicht stieß er Lexi an, als wolle er ihr deuten, dass ihre Bedenken unbegründet waren und alles perfekt gelaufen war. Sicherlich hatte er ihr merkwürdiges Verhalten nur der Nervosität zugeschrieben, wenn diese auch erst beim letzten Song von ihr gekommen zu sein schien. Er konnte schließlich unmöglich ihre wahre Anspannung gekannt haben.

Nachdem er sie leicht angestoßen hatte und das Publikum noch immer regelrecht ausrastete, grinste Lexi langsam und zurück kam das berauschende Gefühl, welches sie von Anfang an gespürt hatte, als man wieder ihren Namen schrie.

Flüchtig blickte sie durch das Publikum, hob ihren Arm zum Sieg und winkte gleichzeitig den Zuschauern zu.

Da erkannte sie weit außen rechts einen Mann in einem schwarzen Kapuzenpullover.

Wieder entglitt ihr einen Moment das Lächeln und sie ließ langsam den Arm sinken, als sich der Mann auch bereits umdrehte und offensichtlich in der Menge in Richtung Ausgang verschwand.

Nun war auch Raphael zu ihr getreten, legte ihr wieder den Arm um die Schultern und zog sie leicht zu sich, als auch er offensichtlich dem Publikum zuwinkte und den Beifall genoss.

Schließlich zog er sie zurück in Richtung Backstagebereich und Lexi war froh darum, dass er sie aus der Starre gelöst hatte.

Im Backstagebereich wartete auch schon ihre Managerin auf sie und gratulierte ihr zu dem einzigartigen, wahnsinnigen Auftakt in eine erfolgreiche Karriere.

Das riss Lexi wieder zurück und sie begriff erst, wie fantastisch der Abend gelaufen war.

Das Publikum hatte sie geliebt!

Man hatte ihre eigenen Songs geliebt!

Das war der Beginn von etwas Großartigem!

A song of Catastrophe

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