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Kapitel 3 Alex

Alex stand mit dem Rücken an die Wand direkt neben dem Backstagebereich gelehnt, als allmählich die anderen ankamen und ihre Instrumente aus ihren Taschen holten.

Alex hatte bereits seine Gitarre aus der dafür vorgesehenen Tasche genommen und diese gestimmt, ehe er einige der Songs des Abends durchgegangen war.

Es tat gut, endlich einmal wieder auf der Bühne zu stehen, auch wenn dieser Auftritt nicht wie einer seiner früheren sein würde. Er würde nicht gemeinsam mit den Jungs auf der Bühne stehen und die Menge unter sich ausrasten sehen. Dafür waren die Besucher des Konzertes nicht das Publikum, was er einst gewohnt gewesen war.

Dennoch konnte er das Grinsen auf seinen Lippen nicht verbergen, als er hörte, wie draußen auf der Bühne bereits die ersten Checks durchgeführt wurden.

„Check eins, zwei, Check, Check, Check“, hörte er eine Stimme ins Mikro sprechen und schloss kurz die Augen.

Er genoss es, sein Leben erneut gänzlich der Musik widmen zu können, war diese doch genau das, was ihn ausmachte. Seine Essenz, die ihn immer wieder angetrieben hatte und dies seit seiner frühen Jugend.

„Alex, na alles vorbereitet?“, hörte er die Stimme von Raphael neben sich und er blickte gleich lachend zu diesem herüber.

Er stand ihm unmittelbar gegenüber und betrachtete einen Augenblick Alex' Gitarre, welche direkt neben ihm stand und strich kurz bedächtig über diese.

„Geiles Stück“, sagte er anerkennend und blickte schließlich wieder zu Alex.

Alex grinste leicht und nickte, es war seine liebste Gitarre. Er hatte bereits früher die meisten Konzerte mit genau dieser gegeben. Sie hatte für ihn somit etwas wie einen nostalgischen Wert.

„Na hoffen wir mal, dass das gute Stück die heutige Nacht auch zu einer guten macht“, setzte in dem Moment sein anderer Bandkollege ein und stand direkt neben ihm. Dieser lachte jedoch nur und klopfte Alex freundschaftlich auf die linke Schulter, ehe er sich zu Raphael umwandte und mit diesem gemeinsam in einer anderen Ecke des Raumes verschwunden war. Vermutlich, damit sie miteinander noch einmal den Ablauf des Abends durchgehen konnten. Die beiden schienen sich doch bereits zu kennen von anderen gemeinsamen Projekten.

Alex sah ihnen noch kurz nach, als in diesem Augenblick die Tür in den Raum erneut aufschwang und Alexis hereingekommen war. Gleich betrachtete er sie und glitt mit seinem Blick an ihrem Körper und dem aufreizend wilden Outfit herab.

Sie hatte mit diesem ihrem Image alle Ehre gemacht und wirkte perfekt auf den Abend vorbereitet. Die Menge würde sie allein wegen ihres Aussehens gleich ausgiebig bewundern.

Grinsend trat er schließlich auf sie zu und begrüßte sie, als auch die anderen beiden schon zurückkehrten, zu ihnen traten und ihr freundschaftlich Mut zusprachen.

Doch glaubte Alex nicht daran, dass Alexis diesen Mut überhaupt brauchen konnte. Sie hatte sich doch in den vergangenen Wochen und Monaten immer weiter vorangebracht, sodass er keinen Zweifel hatte, dass sie auch diesen Abend meistern würde. Lexi würde binnen der ersten wenigen Zeilen die Menge auf ihre Seite ziehen und sie in jenen Bann ziehen, in welchen sie auch Alex vor einiger Zeit gezogen hatte.

Wieder einmal erinnerte er sich daran, wie er bei den Bandproben ihrer früheren Band an gewissen Stellen beinahe eine Gänsehaut bekommen hatte. Ihre Stimme hatte ihn doch auf eine ganz andere Art berührt, welche er nicht in Worte fassen konnte.

Raphael und Thomas waren schließlich in Richtung Bühne verschwunden, schienen sie es doch kaum erwarten zu können, endlich anzufangen, während Alex mit Lexi allein im Backstagebereich zurückblieb.

Abermals musterte er sie genau, indessen sich ein leichtes schiefes Grinsen auf seine Lippen stahl.

Alexis hatte sich unterdessen langsam neben Alex an die Wand gelehnt und wirkte noch immer ziemlich entspannt auf ihn, sodass er beinahe sicher war, sie wusste genau, wie dieser Abend enden würde.

Sie hatte in den vergangenen Monaten augenscheinlich ziemlich an Sicherheit zugelegt, dass sie auf jeden, der sie zuvor nicht gekannt hatte, so wirkte, als könne nichts sie von ihren Vorhaben abbringen. Genau das zog Alex auch in dem Augenblick an ihr an. Es brachte auch ihm wieder einen ordentlichen Kick ein und er wandte sich kurz zu seiner Tasche um, als er sich daran erinnerte, was im Innern dieser noch wartete. Mit einem Handgriff hatte er schließlich eine Dose des gleichen Energydrinks gezogen, welchen sie auch am Tag der Aufnahmen getrunken hatten und reichte ihr diese mit einem vielsagenden Blick.

Alexis hatte ihn kurz überrascht angesehen, ehe das ihm nur zu gut bekannte schiefe Grinsen auf ihren Lippen entstand und sie seine Dose gleich nahm, um sie zu öffnen und einen tiefen Schluck aus ihr zu nehmen.

Alex betrachtete Alexis dabei, wie sie die Dose wieder von ihren Lippen nahm und sich bei ihm bedankte. Er nickte nur und zuckte mit den Schultern.

Er wusste selbst nicht, wie er nun zu ihr stand oder was sie von ihm denken mochte. Zwar hatten sie sich bei den Aufnahmen wieder gut verstanden, doch war Bastian danach noch aufgetaucht und hatte alles in ein anderes Licht gerückt.

Was hatte Bastian mit Alexis zutun und warum hatte er auf eine solch harte Art reagiert?

War das alles etwa noch immer wegen der Sache, welche vor einiger Zeit geschehen war?

Alex wusste nicht viel von dem, was in der Vergangenheit zwischen den beiden abgelaufen war, nur, dass es zwischen ihnen etwas gab, über das Basti nicht mehr hatte reden wollen.

Aber warum hatte er in diesem Augenblick dann so hart reagiert?

Es konnte Alex schließlich egal sein, was Bastian mit Alexis hatte. Kopfschüttelnd versuchte Alex, diese Gedanken zu vertreiben und sich auf den Abend zu konzentrieren, was ihm jedoch schwerfiel.

Es war seit dem Vorfall einiges an Zeit vergangen und er hatte diese auch benötigt, um sich ein wenig zu ordnen.

Als Bastian dann auch noch an der Premiere erschienen war und er dann augenscheinlich genau dann verschwand, als Alexis aus dem Raum lief, war das Ganze für ihn nur noch verworrener geworden.

Was hatte das alles auf sich?

Seitdem war eine ganze Woche vergangen und noch immer wusste Alex nicht recht mit der Situation umzugehen.

Er hatte Basti seither auch nicht mehr gesehen, nicht einmal auf der Familienfeier am letzten Mittwoch war er erschienen. Auch wenn ihm Familie sonst so bedeutend war, glänzte Bastian mit Abwesenheit.

Seine Eltern hatten gesagt, er hätte beruflich zu tun gehabt, doch glaubte Alex dem nicht. Vielmehr vermutete er, Basti ginge ihm aus dem Weg.

Auch Alex hatte mit eben diesem Gedanken gespielt, ihm aus dem Weg zu gehen, als er die Einladung abermals überflogen hatte, doch war er schlussendlich doch hingegangen. Das Ganze änderte doch nichts daran, dass er Bastian kannte. Und der Bastian, den er kannte, hatte nichts mit der dunklen Gestalt zu tun, welche ihn an jenem Abend so hart angegangen war.

Vielleicht war all das doch nur ein Missverständnis?

Alex versuchte, damit seine Gedanken zu beruhigen, als auch schon in diesem Augenblick die Durchsage kam und sie sich auf die Bühne begeben mussten, um einen ausführlichen Soundcheck durchzuführen.

Die Techniker waren nun wohl so weit, dass man die richtige Band einweisen würde und sie einen oder zwei der Songs durchgehen konnten.

Alex blickte zu Alexis, welche noch immer ungerührt an der Wand stand und gerade einen Schluck nehmen wollte, ehe er einfach frech nach ihrer Dose griff und einen großen Schluck aus dieser nahm.

„Hey“, entfuhr es ihr gespielt entsetzt und gleich grinste sie, als er ihr die fast leere Dose zurückgab.

Alex sah sie sogleich an und lächelte schief.

„Mach dich bereit für deinen großen Auftritt“, flüsterte er ihr verschwörerisch zu, als er ihr einen Augenblick ziemlich nahgekommen war, um an ihr linkes Ohr zu gelangen.

Gleich durchfuhr ihn eine Erinnerung an jenen Abend, den sie gemeinsam in seinem Auto verbracht hatten und er grinste noch einmal provokant, ehe er sich von ihr abwandte und in Richtung der Bühne verschwand.

Der Soundcheck verlief ohne größere Probleme. Die Technik war dort erstaunlich gut, was Alex dazu brachte, sich schnell sicher zu fühlen. Alle Monitore waren perfekt auf ihn eingestellt und auch die anderen schienen sich gleich vom ersten Augenblick an auf der Bühne wohlzufühlen.

Unter anderen Umständen hätte Alex niemals zu einem Konzert „ja“ gesagt, vor welchem es keinerlei Proben gab. Doch hatte er in der Vergangenheit so oft gemeinsam mit Alexis gespielt, dass er sich bei ihr mehr als nur sicher war, dass sie aufeinander abgestimmt waren.

Die anderen beiden hatten sich während dieser einzigen Probe auch große Mühe gegeben, sodass alles zusammen einen guten Klang ergeben hatte.

Auch hatte ihre Managerin, welche den gesamten Soundcheck über unten vor der Bühne gestanden hatte, nur gute Worte für sie übrig. Das musste heißen, sie waren bereit für den großen Auftritt.

Schließlich war das Konzert so gut wie ausverkauft gewesen, nachdem der Titelsong vor knapp einer Woche gleich eingeschlagen war. Eine Welle des Erfolges bahnte sich an und Alex bereute es keine einzige Sekunde bei diesem Projekt zugesagt zu haben.

Vielmehr genoss er es, als er gemeinsam mit Lexi und den anderen beiden im Backstageraum stand und zusehen konnte, wie sich der Bereich um die Bühne herum langsam zu füllen begann.

Stimmen wurden lauter, die leichte Musik im Bereich vorne wurde von lachenden Menschen übertönt, das Licht wurde gedimmt, währenddessen sie im abgetrennten Bereich darauf warteten, genau diesen Menschen zeigen zu können, zu was Musik fähig war.

Alexis war einen Augenblick verschwunden, vermutlich um noch einmal einige Anweisungen von ihrer Managerin zu bekommen und Alex hatte sich eine Sekunde angespannt beim Gedanken daran, dass er nun an ihrer Stelle sein könnte.

Doch musste er sich im nächsten Moment auch schon wieder eingestehen, dass er dies gar nicht wollte. Vielmehr wollte er gemeinsam mit ihr auf der Bühne stehen und den Jubel genießen. Er wollte den Bass spüren, seine Saiten unter den Fingern erfassen und sich von der Musik davontreiben lassen.

Es hatte nicht lange gedauert, ehe die Musik und das Licht draußen noch einmal deutlich abnahmen und schließlich jegliche Klänge verstummten.

Auch die Menge wurde schlagartig ein wenig leiser, als die Scheinwerfer auf der Bühne zu leuchten begangen und die Bühne in helles Licht tönten.

Der Einspann wurde eingelegt und ein Techniker warf einen Blick in den Raum zu Alex und den anderen.

Er nickte ihnen zu.

Das war ihr Einsatz.

Alex ging dicht gefolgt von Thomas und Raphael auf die Bühne und war aufgrund der grellen Scheinwerfer nicht in der Lage, einen Blick hinunter auf die Menge zu werfen, als es auch schon stiller wurde und die Musik, welche ihre Ankunft voraussagte, verstummte.

Die Menge wurde leiser, es klatschte von irgendwoher und Alex vernahm hie und da noch vereinzelte Stimmen, ehe er den Blick senkte und auf die Saiten seiner Gitarre blickte, um das Intro einzustimmen.

Gleich begann er die Saiten zu bearbeiten und spielte das filigrane und wirkungsvolle Intro von Angel, ehe Thomas und dann Raphael einsetzten und Alex' Spiel sich mit deren Gespieltem verband und zu einer einschlägigen Melodie wurde.

In diesem Augenblick wurde es lauter in der Menge und Alex wusste, dass Alexis, alias Catastrophe, die Bühne betreten haben musste. Im nächsten Moment sah er sie auch schon neben sich nach vorn an das Mikro treten und schließlich hörte er ihre Stimme klar und deutlich.

Sie begann das Intro zu singen und ließ anfänglich das Mikro im Ständer, ehe sie dieses herausnahm und begann, sich im Takt der Musik zu bewegen.

Es tat so verdammt gut, endlich auf dieser Bühne zu stehen und nichts fühlte sich in diesem Augenblick richtiger an, als an diesem Ort zu sein.

Gemeinsam mit Alexis auf der Bühne.

A song of Catastrophe

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