Читать книгу A song of Catastrophe - Victoria M. Castle - Страница 14

Оглавление

Kapitel 8 Catastrophe

Alexis trug ein breites Grinsen auf ihren Lippen, als sie sich langsam durch die Haare fuhr und zurück in den dunklen Club trat.

War das gerade eben wirklich passiert?

Bedächtig leckte sie sich die Lippen, als sie nach vorne zur Bühne trat und Alex sich direkt hinter ihr befand. Sofort durchströmte sie der Beat der Musik, ließ sie erbeben und erfüllte auch bereits ihren Körper von neuem, während sie die Augen schloss und tief Luft holte.

Wie lange kannte sie Alex nun schon?

Nach all der Zeit war es zwischen ihnen noch nie so intim gewesen wie vor wenigen Augenblicken noch. Und dabei war alles so schnell gegangen.

Als wäre ein harter Knoten zwischen ihnen geplatzt und als hätten ihre Körper nur darauf gewartet, dass endlich ihre Köpfe ausfielen.

Grinsend schüttelte Lexi den Kopf, als Alex sich an sie wandte. Kurz drehte sie den Kopf auch zu ihm herum, spürte fast schon die Hitze seines Körpers an ihrer Wange, als er das Wort an sie richtete.

Sofort willigte sie ein, als er ihr ein Getränk anbot, während noch immer die Musik ihren Körper erfüllte.

Alex ließ von ihr ab und sie öffnete die Augen, ehe sie erneut über ihre Lippen leckte. Ein wenig beruhigte sich der Beat in ihren Adern und sie ließ von der Bühne ab, um zu einen der großen Stützbalken zu treten und ihren Rücken langsam dagegen sinken zu lassen.

Einen Augenblick wippte ihr Kopf noch mit der Musik mit, ehe Lexi ihren Blick in aller Ruhe von der Bühne abwandte und flüchtig, eher gedankenverloren, über die Menge gleiten ließ. Noch immer lag das Grinsen auf ihren Lippen und sie atmete erneut tief ein, als würde die Musik ihr einen ordentlichen Sauerstoffstoß geben können.

Da geriet etwas in ihr Blickfeld, das sie augenblicklich erstarren ließ.

Vor ihr in der Menge stand Bastian!

Plötzlich erstarrte ihr gesamter Körper und jegliches Leben entwich aus ihren Gesichtszügen.

Er war hier.

Er trug zwar seinen schwarzen Hoodie, doch hatte er dieses Mal nicht die Kapuze über den Kopf gezogen.

Bastian hatte sie wohl nicht sofort gesehen, wandte er sich nun erst von der Bühne ab und ihr zu. Beinahe so, als hätte er nur darauf gewartet, dass sie ihn entdeckte.

Ohne zu zögern, blickte er ihr direkt entgegen und Lexi fühlte jegliche Luft aus ihren Lungen gepresst.

Sie musste hier raus.

Sie brauchte Sauerstoff!

Sofort wandte sie sich von ihm ab und ging mit zügigen Schritten auf den Ausgang zu. Fast schon wäre sie gerannt, als sie den Kleinen Klub verließ und ihre Füße trugen sie direkt zur Straße hin.

Erst da wurde ihr bewusst, dass sie im Inbegriff war, wegzulaufen.

Doch wollte sie das wirklich?

Jetzt einfach so verschwinden?

Kurzerhand wandte Lexi sich nach links, um an der Straße entlang zur anderen Seite des Hauses zu gehen und sich dort erst einmal gegen die Hauswand sinken zu lassen. So würde sie den Eingang nicht mehr sehen können, aber einen Moment für sich haben.

Mehrmals atmete sie tief ein und aus, als die Gedanken in ihrem Kopf rotierten.

Bastian war hier.

Sie konnte nicht einen klaren Gedanken fassen, rasten sie in ihrem Bewusstsein geradezu an ihr vorbei.

Was machte er hier?

War er nur wegen ihr gekommen?

Hatte er Alex und sie gesehen?

Hatte er sie beobachtet, während sie...?

„Alex, verschwinde einfach!“

Eine Stimme riss Lexi aus den Gedanken und sie erkannte diese sofort.

Wieder stockte ihr einen Moment der Atem und sie blickte sich beinahe schon panisch um, doch war die Stimme definitiv nicht an sie gerichtet gewesen.

Natürlich, er hatte ja auch Alex gesagt.

Da weitete Lexi einen Moment die Augen.

Er hatte Alex gesagt!

Bastian sprach gerade mit seinem Cousin!

Lexi drehte sich über die rechte Schulter. Sie stand nicht weit von der Ecke des Gebäudes entfernt.

Sicher würden sie nur um die Ecke ganz in ihrer Nähe sein.

Kaum bemerkbar rutschte Lexi ein wenig näher an die Ecke heran, wohl bedacht darauf nicht aufzufallen, aber so, dass sie besser lauschen konnte.

Was machte sie hier eigentlich?

„Basti, du hast sie verletzt oder was auch immer du getan hast. Merkst du es nicht? Sie rennt vor dir weg! Glaubst du nicht, das wäre das Zeichen, dass du verschwinden sollst? Sie will dich nicht!“

Das war Alex’ Stimme.

Wieder erstarrte Lexi für einen Moment.

So hatte sie ihn noch nie reden hören.

Erst recht nicht mit seinem Cousin!

Und was hatte er da gerade gesagt?

Hatte er gerade über Lexi gesprochen?

Diese Situation wirkte so unwirklich, so irreal.

Stritten die beiden da soeben wirklich über sie?

Lexi hatte immer geglaubt, die beiden hätten ein sehr inniges Verhältnis zueinander gehabt. Sie waren gemeinsam aufgewachsen und war Bastian nicht gerade einmal ein halbes Jahr nur älter als Alex?

Während Lexi Alex’ Worten gelauscht hatte, war ihr erst im Nachhinein ein winziges Detail aufgefallen: Alex klang verdammt merkwürdig.

Er klang beinahe so....

In diesem Moment trat Hoodie in ihr Sichtfeld und er holte aus – um mit aller Kraft gegen den Zaun zu schlagen, der sie noch von der Straße trennte.

Lexi weitete die Augen.

Auch wenn Bastian sie von ihrer Position aus hätte sehen können, so schien er doch zu sehr abgelenkt zu sein. Und Lexi war sich sicher, ein Knacken gehört zu haben.

Mit einem Mal stieg die Wut in ihr auf.

Was machte er denn da?!

In diesem Moment trat sie aus ihrer Deckung und starrte fassungslos zu Bastian, ehe ihr Blick langsam zu Alex glitt.

Blut tropfte ihm aus der Nase.

„Verdammt, seid ihr eigentlich bescheuert?!“, entfuhr es ihr und die Wut packte sie, sodass ihr Körper leicht erzitterte. Dennoch griff sie zielsicher in ihre Jackentasche und zog ein Taschentuch hervor, welches sie direkt Alex reichte.

Er sagte kein Ton, als er das Tuch von ihr nahm und Lexi ließ ihm auch keinerlei Chance, als sie sich unmittelbar an Bastian wandte.

Sofort stieß sie ihn zurück, sodass er leicht gegen den Zaun prallte und kam ihm nach. Ohne zu zögern, griff sie nach seinem Unterarm und zog diesen zu sich herüber.

„Idioten“, presste Lexi zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch und versuchte, die Wut herunterzuschlucken.

Sie spürte, dass er seine Hand ihr wieder entziehen wollte, doch festigte sie ihren Griff.

Kurz blickte sie wütend zu ihm auf, deutete ihm mit seinem Blick, dass sie kein Entkommen dulden würde, ehe sie langsam zu seiner Hand herabblickte.

Leichte drehte sie seinen Arm.

Die Hand sah wirklich nicht gut aus.

Ihr Blick wurde einen Moment weicher und sie öffnete kurz die Lippen, während sie nachdachte.

Seine Knöchel waren aufgeplatzt und bluteten.

Lexi war sich nicht sicher, ob er sich nicht vielleicht sogar die Hand gebrochen hatte.

Kurz legte sie den Kopf in den Nacken, schloss beinahe schon genervt die Augen und holte tief Luft, ehe sie ihren Griff lockerte. Dennoch ließ sie ihre Hand auf seinem Unterarm, während sie sich zu Alex umdrehte.

Leicht schüttelte sie den Kopf, als würde sie ihnen klar machen wollen, wie unvernünftig jeder von ihnen gehandelt hatte.

Lange atmete sie aus.

„In meinen Wagen“, sagte sie mit solch einer Eindringlichkeit, die wieder keinen Widerspruch zuließ. Doch beide zögerten.

Kurz blickte sie von Alex, zu Bastian, ehe noch einmal die Wut in ihrem Blick aufloderte.

„Es ging hier dabei doch um mich, oder?“, fragte sie direkt, doch keiner von ihnen antwortete.

Doch das wäre auch nicht nötig gewesen.

„Also steigt ihr beide nun in meinen Wagen“, sagte sie erneut und ließ nun erst Bastians Arm los, ehe sie einfach an ihnen vorbei ging und hinaus auf die Straße trat, um zum Parkplatz herüber zu treten. Lexi drehte sich nicht noch einmal herum, doch vertraute sie darauf, dass beide ihnen folgen würden. Flüchtig kramte sie in ihrer Jacke nach dem Autoschlüssel, ehe sie das Schloss entriegelte.

Nun erst drehte sie sich um, als sie an der Fahrerseite angekommen war und die Tür öffnete. Kurz wurde ihr Blick noch einmal weicher, als sie erleichtert feststellte, dass ihr beide gefolgt waren.

Alex hatte direkt die Beifahrerseite geöffnet und Lexi wartete, bis beide schließlich eingestiegen waren, bevor auch sie einstieg und den Motor startete.

Sofort dröhnte laute Musik aus den Boxen, doch unterband sie diese augenblicklich.

„Kann mir einer von euch erklären, was das soll?“, fragte sie, als sich der Wagen bereits in Bewegung gesetzt hatte.

Doch wieder erhielt sie keine Antwort.

Flüchtig sah sie zu Alex herüber, der ihr keinen eindeutigen Blick zuwarf, ehe sie über den Spiegel zu Bastian sah. Dieser blickte ziemlich direkt aus dem Fenster und sie erkannte noch immer die Wut in seinem Blick.

Lange holte Lexi Luft, ehe sie schließlich die Musik wieder ein wenig lauter drehte und beiden Zeit zum Nachdenken ließ.

Es dauerte nicht lange, da waren sie am Krankenhaus angekommen und Lexi parkte den Wagen in der Nähe des Eingangs.

Noch ehe einer von ihnen hätte etwas sagen können, wandte sich Lexi seitlich so, dass sie zu beiden besser würde sprechen können.

„Wenn ihr nicht mit mir reden wollt, ist das in Ordnung. Aber ihr kommt gefälligst mit rein und lasst euch versorgen.“

Ihre Stimme war deutlich weicher geworden und in ihrer Brust spürte sie ein leichtes Ziehen, welches die Wut zuvor verdrängt hatte.

Doch gab sie dem keinen Raum.

„Bitte“, setzte sie noch einmal deutlich sanfter nach, ehe sie kurz zögerte und schließlich aus dem Wagen stieg.

Einen Augenblick blieben die beiden noch sitzen und Lexi trat bereits um den Wagen herum zum Eingang des Krankenhauses.

Sie wusste nicht, ob die beiden sich gerade unterhielten, aber beide stiegen sie zeitgleich aus und wirkten nicht mehr ganz so wütend, wie es noch vor dem Kleinen Klub gewesen war. Leicht nickte sie ihnen zu, ehe sie voran in die Notfallambulanz trat.

Sie ließ beiden den Raum, sich selbst anzumelden, selbst zu erklären, was passiert war und wartete.

Langsam setzte Lexi sich im Warteraum auf einen der hässlichen, sandfarbenen, billigen Plastikstühle und leckte sich die Lippen.

Wieder wurden die Gedanken in ihrem Kopf laut und sie fragte sich bei all dem nur, was jeder von ihnen wohl dachte.

Was hatte die beiden dazu bewegt, so auszurasten?

War es wirklich um sie gegangen?

A song of Catastrophe

Подняться наверх