Читать книгу Wer fühlt, was er sieht, der tut, was er kann - Volker Halfmann - Страница 21

Vom Affekt zum Effekt

Оглавление

Noch sehr viel mehr Menschen wären hier zu nennen. Menschen, die krank sind, einsam, traurig, verzweifelt, traumatisiert, misshandelt, erniedrigt oder verwahrlost. Manche von ihnen sind für ihr Leiden mit verantwortlich, da sie die falschen Entscheidungen getroffen haben – aber wer von uns handelt immer nur weise? Andere wiederum hatten nie eine reelle Chance, ihrem Schicksal zu entfliehen. So unterschiedlich diese Menschen auch sein mögen, so haben sie doch alle eines gemeinsam: Jeder von ihnen begegnet tagtäglich vielen anderen Menschen, denen es besser geht. Die meisten gehen achtlos an ihnen vorüber, doch ab und zu geschieht ein kleines Wunder: Jemand bleibt stehen, nimmt sie wahr, stellt kluge Fragen, hört aufmerksam zu, versucht zu verstehen und mitzufühlen. Und dann tut dieser Jemand einfach das, was getan werden muss, weil ihm das Leid zu Herzen geht.

Ich bin fest davon überzeugt, dass auch Ihr Leben gesäumt wird von Menschen, die ausgeraubt und blutend am Wegesrand liegen. Das Abenteuer der Barmherzigkeit kann da beginnen, wo Sie Jesus darum bitten, Ihnen ein barmherziges Herz zu schenken. Ein Herz, das die Notleidenden sieht und deren Leid ihm innere Schmerzen verursacht. Aufgrund dieser inneren Schmerzen werden Sie handeln und tun, was gerade dran ist – aus dem Affekt wird ein Effekt. Sie werden einen Besuch machen und ein guter Zuhörer sein. Sie werden in Ihre Geldbörse greifen und einen Schein herausholen. Sie werden Ihren Kleiderschrank durchforsten und sich von einigen guten Stücken trennen. Sie werden Ihre Rollläden hochziehen und Gäste beherbergen. Sie werden Essen kochen, in die Arme nehmen, die Zeit vergessen, Karten schreiben, Anrufe tätigen und vieles mehr – alles aus einem barmherzigen Herzen heraus. Ganz so, wie Jesus selbst es getan hätte.

Wer fühlt, was er sieht, der tut, was er kann

Подняться наверх