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Knochenselbstheilung oder was bei einem Knochenbruch passiert

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Aber reden wir lieber vom möglichst langen Knochenleben. Denn solange der Knochen lebt, ist er ein Teufelskerl! Kommt es zu einem Knochenbruch, schickt er seine Mannen los. Zellen und Proteine werden aktiviert und schon nach wenigen Stunden kommt es zu einer Kallusinduktion. Darunter versteht man die Bildung von lockerem Blut- und Zellgewebe, das sich zunächst in Knorpelgewebe umwandelt. Dieses Knorpelgewebe bildet eine Brücke zwischen den beiden Frakturenden. Dieses Gewebe beginnt dann zu kalzifizieren und nach sechs Wochen ist aus dem zellulären Kallus ein mineralisierter Kallus geworden. Der ist schon ziemlich fest. Trotzdem dauert es in der Regel weitere sechs Wochen, bevor das Ganze seine endgültige Festigkeit erreicht hat. Im Ergebnis ist der Knochen an den Stellen der ehemaligen Fraktur sogar dicker, als er es einst gewesen war. Dann folgt das Bone Remodeling. Da an der Stelle der ehemaligen Fraktur jetzt viel zu viel Knochen ist, wird eingespart. Der Knochen wird so lange abgebaut, bis er wieder normal belastet ist. Damit hat er im Allgemeinen auch seine alte Form wiedererlangt.

Natürlich kann man dem Knochen bei diesem Heilungsprozess auch helfen. Je enger die Frakturenden aneinanderliegen, desto besser und sicherer funktioniert die Heilung. Aus diesem Grund werden vor allem beim Erwachsenen Knochenbrüche in der Regel operativ behandelt. Der Chirurg versucht, die Knochenstellen einander anzunähern und mithilfe von Metallplatten, Schrauben und Stäben zu fixieren. Dabei geht es natürlich auch darum, einen gebrochenen Knochen wieder gerade auszurichten. Gelingt das nicht perfekt, sind Max und Moritz auch noch da.

Aber was ist, wenn außer der Achse sich auch die Rotation der Knochenenden durch den Bruch verändert und ein sogenannter Rotationsfehler entsteht? Sollte zum Beispiel ein zerbrochener Oberschenkelknochen so zusammenheilen, dass das Knie nach außen verdreht ist, hat das erhebliche funktionelle Störungen zur Folge. Solche Verdrehungen können bei einer Operation normalerweise korrigiert werden, bei einer konservativen Behandlung aber, einer Behandlung ohne Operation, gelingt das oft nicht so gut. Auch deshalb werden heutzutage die meisten Knochenbrüche operiert. Denn Max und Moritz reagieren nur auf zu viel oder zu wenig Druck oder Zug im Knochen, bei zu viel Druck schaufelt Moritz Knochen zur Verstärkung hin, kommt es zu einer Zugbelastung im Knochen, dann hackt Max diesen „unnützen“ Knochen weg. Einen Rotationsfehler aber können die beiden nicht entdecken und daher auch nicht korrigieren. Gerade bei Kindern, wo die Knochenheilung und das Bone Remodeling so gut gelingen und man nach Möglichkeit immer auf die Operation verzichtet, kann man zwar größere Achsfehlstellungen durchaus tolerieren, aber die Rotation muss stets passen.

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