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Wenn der Knorpel Risse bekommt
ОглавлениеSelbst eine intakte Tangentialschicht reibt sich ab. Denken wir an die oben erwähnten Reibungskoeffizienten. Solange die Belastung auf den Knorpelflächen gering bleibt, am Anfang einer Belastung, rutscht es zwischen den Gelenkflächen mächtig gut. Dellt sich der Knorpel aber durch ständigen hohen Druck auf eine bestimmte Stelle immer weiter ein, nehmen wir zum Beispiel das oben erwähnte Dauerlaufen, erhöht sich die Reibung zwischen den beiden Gelenkpartnern erheblich. Das bedeutet, dass auf der Knorpeloberfläche hohe Tangentialkräfte an den Kollagenfasern zu zerren beginnen, die Fasern reißen ein. Kleine Risse kann Elfriede reparieren, indem sie kleinste Knorpelfragmente ausschüttet, die die zerrissenen Fasern wieder miteinander verkleben. Große nicht. Damit wird klar, was wir dem Knorpel zumuten können, ihm auch zumuten sollten, und was wir vermeiden müssen.
Nichts machen, könnte die Devise lauten. Wenn wir einfach auf dem Sofa liegen, kann es dem Kniegelenk doch nicht schaden! Stimmt. Aber eben nicht ganz. Da der Knorpel über keine eigenen Blutgefäße verfügt, muss Elfriede ihre Nahrung woandersher beziehen. Und die kommt aus der Gelenkflüssigkeit. Dazu muss die Gelenkflüssigkeit aber irgendwie in den Knorpel eindringen können, es muss also einen Austausch geben zwischen der Gelenkflüssigkeit und dem Knorpel. Der kommt zustande, indem der Knorpel bei Belastung zusammengedrückt wird und sich dann wieder ausdehnt. Dieser Pumpeffekt ernährt Elfriede.