Читать книгу Science Fiction Dreierband 3005 - Drei Romane in einem Band! - W. W. Shols - Страница 10
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John Wellesley entstieg dem Sportgleiter. Er betrat sein Büro, setzte sich
und dachte nach. Frank Brewster war sein Onkel. Vor längerer Zeit erhielt er einen schlecht gestanzten Stachelradbrief. Er wollte ihn wegwerfen. Aber dann entdeckte er, daß der arme Onkel ein As als Manufacturer geworden war. Die Verwandtschaftsbande wurden eilig geknüpft. Sie hatten sich noch nie gesehen.
»Cogi, sein Clerk, ein Siccut von zwei Meter Größe, platschte herein. »Miß Angela war hier.«
»Soso ...« Er griff nach der Post. Angela war eine Brewster. Das letzte Glied des jüngsten Zweigs. Eine Nichte. Sie war in seinem Haus aufgewachsen. Man hatte sie nicht ins Litterarum geschickt. Sie mußte sich ihren Unterhalt verdienen. Sie kochte. Sie führte die Loseblattkarteien. Sie ersetzte drei Dienstboten. Obwohl sie wesentlich jünger als seine Töchter Marl und Clotis war, bemutterte sie die Kusinen.
»Was wollte sie?« fragte Wellesley träge.
»Sie fragte nach Ihren Wünschen. Sie fuhr zum Cibus-Center. Sie war ins Büro gekommen, um Marl zu suchen. Sie fragte, ob sich eine der Kusinen wegen der Siccuten beklagt hätte.«
»Siccuten?«
»Um die Frühzeit waren in der Floridusstreet zwei Siccuten in grauen Lendenbracas aufgetaucht. Kaste 7. Primitiv. Sie hatten im Gras gelegen. Sie rannten weg, als sie von Miß Marl entdeckt wurden. Miß Marl bekam einen nervösen Anfall. Miß Angela glaubte, daß diese Siccuten nicht nach Natorbis gehörten. Verirrte!«
Wellesney nickte. Er vertiefte sich in die Post. Zwei Siccuten. Pah! Es gab Wichtigeres! Brewster hatte geschrieben ...
Er begann zu lesen. Er war neugierig, was sein Onkel mitzuteilen hatte. »Lieber John, ich glaube, Du wunderst Dich. Nun, ich hatte einen Herzanfall. Wer weiß, wie lange ich noch lebe. Also ist das Testament fällig. Mein Entschluß steht fest: Brian Leclochet, der als Waise bei mir aufwuchs und mit seinem scharfen Verstand mein Vermögen
mehrte, ist mein Teilhaber. Er soll jemand aus der Großfamilie heiraten, damit die Vermögen beisammenbleiben. Du hast zwei Töchter und eine Kusine. Ich wünsche, daß er eines der Mädchen heiratet. Er ist einverstanden. Er ist in Geschäften auf dem Mars und wird Dich besuchen. Mein letzter Wille lautet: Wenn er in die Familie heiratet, vererbe ich Dir das Plasmafusionswerk in Oslo. SoUte er keines der Mädchen mögen, erbt er alles und Du nichts! Sei gegrüßt, Frank.«
John Wellesley las mit offenem Mund. Seine Gedanken jagten sich. Rettung! Er winkte Cogi. »Erledige die Post!« Dann eilte er auf die Straße hinunter. Ein Funksignal im Taschenmelder brachte den Sportgleiter heran.
Clotis mußte diesen Leclochet heiraten! Sie war die ältere! Ah - das Plasmafusionswerk gehörte ihm! Geld kam ins Haus!
Der Sportgleiter hielt vor dem Bungalow. Wellesley war vergnügt. Die neugierige Clotis entdeckte ihn vom Musikzimmer. Sie spürte die gute Laune und lief zur Tür. Aber auch Marl war hellhörig. Sie lief hinterdrein. Es waren gepflegte Damen, vielleicht eine Idee zu pummelig. Sie arbeiteten kaum.
»Hast du von den Siccuten gehört, Pa?« rief Clotis. »Marl ist fast gestorben vor Angst!«
Wellesley lächelte. »Kein Grund zur Panik. Uninteressant. Cogi hat mir alles erzählt! Und jetzt - in den Salon!«
Dort sprudelte er die Neuigkeit heraus. Die Reaktion der Töchter war seltsam. Clotis steckte ein Vitaminbonbon in den Mund - und schwieg. Marl hob die Schultern und ließ sie fallen. »Pa - du bist der Gewinner! Aber wir...«
»Ihr?« fragte WeUesley erstaunt. »Einer der reichsten Männer!«
»Terra ist nicht Sinaura! Nach exterrestrischen Statuten geht Vermögen durch Heirat nicht automatisch auf den Partner über. Du könntest alleine Nutznießer werden. Außerdem, Pa, bist du doch reich! Wir könnten auch so gute Partien machen. Muß es ein Terraner sein?«
Ein Schweigen entstand. Dann sprach Clotis. »Geld alleine macht nicht glücklich!«
Wellesley lief eine Gänsehaut über den Rücken. Er hatte keinen Widerstand erwartet. »Seid ihr schwerhörig? Wir bekommen gar nichts ...«
»Steht nicht zur Debatte!« rief Marl. »Drei Generationen sind außerhalb von Terra geboren. Da soll wieder eine hinziehen?« Sie saß auf der Kante eines Tischs und wippte mit den Beinen. John Wellesley sah in dieser Pose seine früh verstorbene Frau. Es wurde ihm fast übel, wenn er an die Konsequenzen dachte.
»Ich scheide aus!« sagte Marl bestimmt.
»Und ich auch!« nickte Clotis. »Als Frau eines Fremden auf Terry - ich spiele kein Heimchen am Herd!«
»Er würde seine Frau auf Händen ...«, begann Wellesley. Dann schwieg er. Die Blicke seiner Töchter beherrschten ihn.
Plötzlich sprang Marl vom Tisch herunter. »Ich weiß einen Ausweg! Angela!«
»Unsere arme Verwandte?« fragte er verwundert.
»Natürlich! Der Wunsch des Großonkels ist nicht gezielt. Pa, wenn du erbst, würde Tante Angela sowieso überflüssig werden!«
»Angela.« Mr. Wellesley kratzte sich auf dem Kopf. Es war nicht nach seinen Gedankengängen. Aber - Angela erfüllte die Bedingungen.
Bevor er noch zu Ende gedacht hatte, drückte Mark auf eine Taste am Videofon. »Angela! Komm bitte in den Salon!«