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John Weilesley trat aus der Tür. »Morgenstund' - nanu, so vergnügt?« Er lächelte verunglückt.

»Ich habe mit meinem Zukünftigen gesprochen.«

»Mit diesem zerlumpten Kerl?«

Sie runzelte die Stirn. »Was soll das, Onkel! Alles geschieht doch auf deinen

Wunsch und zu deinem Vorteil!«

»Entschuldige!« quetschte er hervor. »Ich rede Blödsinn. Ich - wollte dich zum Mittagessen in die Wellflowergaststube einladen. Um Terra 12. Einverstanden?«

»Mich?« Angela war perplex. »Die Finanzen sind...«

»Keine Ausflüchte! Ich will dich mit einem vornehmen Herrn bekanntmachen. Er hat unsere Hochschule besucht!«

Das Benehmen des Onkels fiel Angela auf. Er war erregt. »Sind Marl und Clotis dabei?«

»Nein! - Du bist meine große Stütze, Angela. - Wir treffen Mr. Willis und diesen Bekannten.«

»Was weißt du, Onkel? Wen treffen wir?«

»Einen Siccuten! Den bisher einzigen mit dem Titel eines Bachelor of Science. Eine Persönlichkeit! Höflich - gesittet ...«

Angela zog die Brauen hoch. »Onkel, Siccuten sind primitive Wesen. Das bißchen terranische Wissen! Ihrer Funktion nach sind sie Roboter!«

»Nein, Angela, beileibe nicht! Athe Hetaeri keinesfalls!«

Die junge Dame überlegte. »Wann soll ich vor dem Gasthof sein? Um Terra 12? Gut, ich komme.« Sie verschwand im Haus.

John Wellesley blieb im Garten stehen. Er hob einen Stachelradbrief gegen eine künstliche Sonne. Hm, die Anrede war unverschämt! Er las: Werter Freund! Unsere Verbindung wird hiermit bestätigt! Ich erfuhr, daß Ihre Nichte Angela sich mit Brian Leclochet verlobt hat. Über Leclochet spricht man in Finanzkreisen. Er ist auf plumpe Art zu einem großen Vermögen gekommen. Ich würde gern die Bekanntschaft Ihrer Nichte machen. Arrangieren Sie das bitte!«

Wellesley bewegte den Kopf. Unverfroren, dachte er. Aber es ging nur um Angela, nicht um seine Töchter. Für Golddukaten waren viele Mittel recht.

Der alle fünf Minuten verkehrende Magnetkissenzug brachte ihn ins Büro.

Willis wartete. Er war nicht so mürrisch wie sonst. »Ich sprach mit Hetaeri. Ist das Treffen vereinbart?«

»Ja, Was will er denn?« fragte Wellesley.

»Weiß ich’s?« spitzte der magere Teilhaber. »Ach - Sie meinen seine Geschäfte! Er bekam von Ihrem Onkel eine Fundamenta-Note geschenkt. Damit arbeitet er!« Der Mann kicherte. »Sie haben sich um drei Ecken, also doch von Frank Brewster, Geld geliehen! Dieser Mutant schien eine Verbindung mit Ihnen anzustreben. Ich wußte nicht, daß Sie für Siccuten interessant sind!«

»Keine Witze bitte!« wehrte Wellesley ab.

Willis grinste und kaute. »Das ruhige Leben eines spießigen Terraners dürfte vorbei sein. Waren Sie schon an Spekulationen beteiligt, wobei - Blut floß?«

Wellesley wurde bleich. »Beim Lagunennebel, nein! Ich bitte Sie!«

»War nur so geredet!« lachte die Spitzmaus. »Aber es ist besser, man ist auf Überraschungen gefaßt.« Stichelig fügte er hinzu: »Sie sind ein konservativer Brummer. Das muß mal heraus! Diese Galaxie erfordert stärkeren Einsatz. Und ein Betrüger sind Sie außerdem! Die Firma existierte seit zwei Jahren nur vom Betrug! Entweder haben Sie ein Vermögen beiseite geschafft - oder Sie sind reif für niedere Dienstleistungen auf einer Orbitalstation.«

John Wellesley reckte das Rückgrat. »Was bezwecken Sie mit Ihren Beleidigungen?«

Der Komplementär kaute eifriger. »Ich warne. - Das ist alles.«

»Danke, kein Bedarf! Es dürfte klar sein, daß ich Sie so rasch wie möglich ausbooten werde.«

Der magere Mann zog einen Stuhl heran und hockte sich auf die Kante. »Athe Hetaeri ist skrupellos. Liebe ist nicht programmiert. Er frißt Sie mit Haut und Haaren! Und Sie sind in eine Entwicklung verstrickt, die - das Vermögen des verstorbenen Brewster verschleudern wird!«

»Phrasen! Soviel Golddukaten kann

Hetaeri gar nicht ausgeben.«

»Ich rieche Gewalttaten ...«

»Hören Sie auf!« rief Wellesley. »Sie sind übergeschnappt!«

Willis grinste. Er spie ein Kaugummi an die Wand. »Sie erben. Hetaeri steigt bei Ihnen ein. Mit Golddukaten von Brewster! Der Name Ihres Onkels war das Zugpflaster. Kapieren Sie jetzt?«

John Wellesley blieb unruhig und verwirrt zurück. Er verstand die Andeutungen nicht. Aber seit der Nachricht von der Erbschaft kam es Schlag auf Schlag!

Fünf Minuten vor Terra 12 kam Hetaeri. Er trug ein purpurrotes Gewand mit Perlmuttsaum. Wellesley betrachtete ihn genau. Ein Siccut mit Eitelkeitsambitionen. Er hatte sich auf terranische Art parfümiert. Viel zu stark.

»Meinen Brief erhalten?« fragte der lange Lulatsch von Mutant.

Wellesley ärgerte sich. Dieses Wesen provozierte ihn. Er konnte das Vorkommnis dem Safety-Office melden und die Verbannung des Mutanten fordern. Aber die Golddukaten ... »Miß Brewster wird kommen«, sagte er steif.

Der Besucher blitzte aus den Fernsehaugen. »Mr. Wellesley, Sie haben etwas gegen mich! Hören Sie: auf zahlreichen Wahlheimatplaneten im Lagunennebel bin ich bereits Volksführer...«

Es gongte. Clerk Cogi meldete über Videofon: »Miß Brewster!«

»Soll hereinkommen!« Die Lichtschrankentür öffnete sich.

John Wellesley wurde es erstmals bewußt, daß Angela sehr schön war. Sie trug einen Anzug aus feinem weichem Leder: lange Hose, eng anliegende Jacke, farbiger Schal im Ausschnitt. Die kurzen Haare waren wellig gelegt.

Drei Fernsehaugen programmierten ihre Erscheinung. Das Mädchen errötete.

Onkel Wellesley stellte vor: »Mein Bekannter!«

Sie wußte nicht, ob sie diesem zweifellos gebildeten Siccut die Hand anbieten mußte. Im gleichen Augenblick schlug die Tür in die Wand. Ein junger Mann stürmte herein. Toll angezogen:

weißer Anzug aus Knautschfaser, sündhaft teuer. Schmales Gesicht mit betonter Nase. Die Augen eines Wanderers. Leichtes Grau an den Schläfen - aber als Erscheinung jung - vital!

Er stand an der Tür und blickte Wellesley an. Angela übersah er. Wellesley war über den Eintritt empört. Er rang nach Worten. »Sie - was soll...«

»Jetzt spreche ich!« sagte der junge Mann entschlossen.

Beim Klang der Stimme fuhr Angela zusammen. Ihre Augen weiteten sich vor Staunen.

Der junge Mann fuhr fort: »Ich bin empört, Mister! Es ist ein Verbrechen, meine Braut zum Essen mit diesem verbrecherischen Siccuten einzuladen!« Und zu dem Siccuten sagte er scharf: »Sie denken wie ein primitiver Mörder! Man sollte Sie vernichten!«

Der Mutant ließ die Fernsehaugen blitzen. Er beherrschte sich jedoch. Leclochet hatte eine Hand in der Jackentasche versteckt. Der lange Siccut erwiderte: »Unser Volk ist gewöhnt, beleidigt zu werden. Aber das wird sich ändern! Wer den Tod fürchtet, hat das Leben verloren!«

Angela war völlig verwirrt. Dieser Mann! Jetzt sah sie ihn richtig. Er sah unverschämt gut aus. »Brian«, sagte sie leise und ungemein weiblich.


Science Fiction Dreierband 3005 - Drei Romane in einem Band!

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