Читать книгу Science Fiction Dreierband 3005 - Drei Romane in einem Band! - W. W. Shols - Страница 16
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Angela stand stets früh auf. Das war notwendig bei ihren Aufgaben im Haushalt. Sie stritt über die Einkäufe oft mit Onkel John.
Der Tag war ausgefüllt. Darum lief sie am Morgen gern eine Stunde durch die Alleen. Sie tat es auch heute. Es gab ein Ziel. Der Achteckwürfel am Ende der Fimbriastreet. Der Klang von Niethämmern traf ihre Ohren.
Sie bog um drei Ecken und sah eine Staubwolke. In dieser Wolke bewegten sich Arme und Beine. Angela blieb stehen. Eine Gruppe von Mietsiccuten klebte Laufquadrate auf den Boden.
Aus der Staubwolke trat ein Techniker. »Miß Brewster?«
»Ja, Sie kennen mich?«
»Mr. Leclochet hat Sie wärmstens empfohlen. Falls Ihre Neugierde...« Der Mann kratzte sich verlegen auf dem Kopf. »Die Versorgungsleitungen liegen. Die Schreinerarbeiten sind im Gang.«
»Warum so eilig?« fragte die junge Dame erstaunt.
Der Mann lachte. »Eine Marotte - vielleicht. Ein exklusives Heim für...« Er lachte ein zweites mal.
Sie lächelte zurück. »Mr. Leclochet hat ausgefallene Ideen!« Sie hörte ein Brummen hinter sich. »Guten Morgen!« rief eine warme Stimme. Sie drehte sich um. Sie sah den Mann, an den sie soeben gedacht hatte, vor sich. Er stieg aus einem Sportgleiter Modell Sintflut und steckte noch immer in unmöglichen Kleidern. »Sie sollten etwas für Ihr Äußeres tun!« kam es über ihre Lippen.
Brian Leclochet kniff die Augen zusammen. Er lachte unhörbar. Miß Brewster fand es nicht unsympathisch. Ein seltsamer Mann!
»Ein Verweis in aller Öffentlichkeit - Lust zu streiten?«
»Nein.«
»Sehr gut - vor der Hochzeit! Wie gefällt Ihnen das Haus?«
»Staub! Überhaupt - warum die unnötig hohen Kosten?«
Er verzog erneut das Gesicht zu einem Lachen. »Ich bin enttäuscht. Meine Träume sind zerstört! Und das bei meinem Eigensinn! Ich pflege eine romantische Ader - habe zulange auf Terra gelebt. Mein Heim soll von Rosensträuchern umwuchert sein. Lieben Sie Hühner?«
Er war ausgestiegen. Die beiden Menschen entfernten sich von der Baustelle. Angela antwortete mit einer Frage: »Was bezweckte Onkel Frank, daß Sie eine aus der Verwandtschaft heiraten?«
Die Frage traf ihn unerwartet. Er vergaß, unverschämt zu lachen. »Hatten Sie ihn wirklich gern?« fragte sie zusätzlich.
Er nickte. »Er nahm mich auf an Sohnes Statt. Er pflegte mich wie ein Vater. Ich bekam Malaria - und nur Golddtikaten an die besten Ärzte brachten mich durch.«
»Sein Geld oder sein Herz?«
»Seine Zuneigung! Nur darum schlug ich ihm die kuriose Idee nicht ab, zum Planeten Sinaura zu fliegen und dort zu heiraten.«
Angela lächelte fein. »Toll - Ihre Opferbereitschaft! «
Er grinste. »Wahrlich! Ich hielt Franks Idee für einen Spleen! Ich dachte nicht im Ernst daran...«
Die junge Dame blieb hartnäckig. »Was versprachen Sie wirklich?«
»Ich sagte: Gut, Frank, ich fliege hin und schaue mir die Damen an. Ich hoffte, daß man mich scheußlich findet...«
Angela lachte. »Sie sind durchschaut, mein Herr! Das schmutzige Gewand - wie sehen Sie ohne Maskerade aus?«
Der Mann grinste fast unverschämt. »Ich bräuchte einen Friseur. Hm, verlangen Sie Schönheitsoperationen?«
»Nur die Wahrheit!« sagte sie mit wachen Augen.
»Auf Ihre Verantwortung«, grinste er. Mit einem Ruck riß er den langen Bart ab. Ein glattrasiertes Kinn kam darunter hervor. Die Glatze störte noch.
»Wie alt sind Sie?«
Er riß eine Perücke ab. Auf dem Kopf trug er plötzlich dunkelbraune Locken. Er sah gut und jung aus. Er verbeugte sich auf altmodische Weise. »Siebenundzwanzig, wenn’s recht ist. Ein Tunichtgut! Auf jedem Planeten sitzt eine weinende Braut.«
»Dann gratuliere ich zur Auswahl!« Sie lachte herzlich. Sie lachte noch, als sie auf den Laufbändem zurückliefen.