Читать книгу Mörder sind nicht zimperlich: 10 Krimis - Walter G. Pfaus - Страница 41
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Оглавление„Du bluffst!“, stieß Mary Myers hervor, aber sie sah im Licht der Straßenlampe sehr wohl, dass der Kofferraum leer war.
„Ich hatte nur zwei Koffer darin. Sie enthielten das Geld, sonst nichts“, sagte Dexter Hugh. „Jetzt sind sie weg.“
„Sie können sich doch nicht in Luft auflösen!“
„Das haben sie auch nicht getan“, ertönte plötzlich eine männliche Stimme aus einem dunklen Hauseingang, der mit dem Wagen auf einer Höhe lag.
„Reiniger!“, entfuhr es Mary Myers.
Sie wirbelte auf den Absätzen herum und schoss blindlings, praktisch aus der Hüfte. Sie wollte erneut abdrücken, aber in diesem Moment schlug Hugh ihr die Waffe aus der Hand. Mary Myers stieß einen Schmerzensschrei aus. Sie versuchte sich auf die Waffe zu stürzen, stolperte jedoch über Hughs vorschnellenden Fuß. Dexter Hugh gab der Pistole einen Tritt. Die Waffe rutschte über den glatten Asphalt und blieb in der Mitte der Fahrbahn liegen.
„Ich hoffe, Sie honorieren, was ich soeben für Sie getan habe“, sagte Dexter Hugh und blickte in das Dunkel des Hauseingangs, ohne Bount wahrzunehmen. „He, sind Sie verletzt?“
„Nein“, erwiderte Bount und trat ins Licht der Straßenlampen, mit einem Revolver in der Rechten.
Über ihnen wurde ein Fenster aufgestoßen.
„Was ist los da unten?“, fragte eine weibliche Stimme. „Hat jemand geschossen?“
„Ja“, rief Bount zurück, ohne seine Gegner aus den Augen zu lassen. „Alarmieren Sie die Polizei.“
„Sie sind wahnsinnig“, sagte Hugh. „Polizei! Sie haben das Geld, nicht wahr? Meine beiden Koffer. Warum sind Sie damit nicht einfach getürmt?“
„Das ist eine Sache der inneren Einstellung“, meinte Bount und sah zu, wie Mary Myers sich mühsam erhob. „Ich bin hergekommen, weil ich fühlte, dass hier die Entscheidung fällt. Als ich hinter Mary Myers Wohnungsfenstern Licht brennen sah, wusste ich, dass sie mit Fluchtvorbereitungen beschäftigt war. Ich wartete, bis Sie aufkreuzten und erlaubte mir, mit Hilfe eines kleinen Werkzeugsets den Kofferraum Ihres Wagens zu öffnen und ihm Ihre Beute zu entnehmen.“
„Oh, Mann“, sagte Hugh.
„Drehen Sie sich um!“, sagte Bount. „Ziehen Sie mit der Linken die Waffe aus der Schulterhalfter und lassen Sie sie fallen!“
Dexter Hugh befolgte die Aufforderung.
„Zufrieden?“, fragte er bitter.
„Kicken Sie die Pistole unter das Fahrzeug“, befahl Bount, dem nicht das Glitzern in Mary Myers Augen entging. Ihr Blick klebte förmlich an der Waffe. Hugh gab der Waffe einen Tritt. Sie rutschte unter den Wagen.
„Wo ist Xenia?“, fragte Bount.
„Ich bringe Sie zu ihr.“
„Du verdammter Anfänger!“, keuchte Mary Myers und ging plötzlich mit beiden Fäusten auf Dexter Hugh los. Sie trommelte wie besessen gegen seine Brust. Sie weinte dabei vor Wut. Hugh packte sie am Handgelenk und schleuderte sie zur Seite.
„So übel war ich gar nicht“, sagte er. „Mein einziger Fehler bestand darin, dich zu lieben und dir zu vertrauen. Ich hätte mit dem Geld türmen sollen. Dann wäre ich längst über alle Berge und säße nicht in der Patsche.“ Er wandte sich an Bount. „Sie können mir eine Menge vorwerfen, nur eines nicht. Ich habe niemand umgebracht.“
„Doch“, sagte Bount. „Sie haben Ihre Zukunft und Ihre Karriere zerstört.“
ENDE