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In den Fleurs du mal gibt es nicht die leisesten Ansätze zu einer Schilderung von Paris. Das würde genügen, um sie von der späteren »Großstadtlyrik« entscheidend abzuheben. Baudelaire spricht in das Brausen der Stadt Paris hinein wie einer der in die Brandung spräche. Seine Rede lautet deutlich soweit sie vernehmbar ist. Aber es mischt sich etwas hinein, was sie beeinträchtigt. Und sie bleibt in dieses Brausen gemischt, das sie weiterträgt und das ihr eine dunkle Bedeutung mitgibt.

Das fait⁠〈s〉 divers ist die Hefe, die die Masse der großen Städte in Baudelaires Phantasie aufgehen läßt.

Was Baudelaire so ausschließend an die lateinische, zumal spätlateinische, Literatur fesselte, dürfte zum Teil der nicht sowohl abstrakte als allegorische Gebrauch sein, den die spätlateinische Literatur von den Götternamen macht. Baudelaire konnte da ein dem seinen verwandtes Vorgehen erkennen.

In der Opposition, die Baudelaire gegen die Natur anmeldet, steckt zuvörderst ein tiefer Protest gegen das »Organische«. Im Vergleich zum Anorganischen ist die Werkzeug-Qualität des Organischen gänzlich eingeschränkt. Es hat weniger Disponibilität. Vgl Courbets Zeugnis, Baudelaire habe jeden Tag anders ausgesehen.

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Walter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke

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