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Karl der Funkenschläger oder Wilhelm der Dofe

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Ich hatte natürlich auch Stiefel, schwere Apparate mit dikken Sohlen, und die Sohlen voller Nägel; die Sohlenspitzen und die Absätze waren zusätzlich noch mit Eisenblättchen gesichert. Damit ließ sich schön über das Straßenpflaster schlagen, daß die Funken nur so stoben. Oft ging ich kurz vor Einbruch der Dunkelheit nur deshalb nochmal aus dem Haus, um die Funken sehen zu können. Und weil ich das so oft und so gerne tat, hieß man mich im Flecken schon lange »Karl den Funkenschläger«.

Das machte mir aber nichts aus. Der Name war immer noch besser wie Roßboll (so hieß ich auch eine Zeitlang, weil ich im Flecken alle Roßbollen und Kuhfladen mit einem Leiterwägele einsammelte und den Leuten dann für ihre Gärten oder Komposthaufen verkaufte) oder Käsreiter, wie die Kinder auch einen nannten – oder wie »Wilhelm der Dofe«. So sagten sie zu meinem Vater. Das hängt mit seiner Partei oder der SA zusammen.

Die müssen mal zusammen eine Wanderung in die umliegenden Wälder gemacht haben – eine Nachtübung, wie das hieß –, und mein Vater muß der Anführer der Gruppe gewesen sein. Es gab dann noch weitere Gruppen, und sie alle sollten sich an einem bestimmten Punkt in der Landschaft treffen.

Aber mein Vater muß da mit seinen Männern nicht hingefunden haben; muß einen anderen als den vereinbarten Ort erreicht haben, weshalb dann danach der Spottvers »Wilhelm der Dofe, der (statt nach XY) nach Seeberg gelofe« aufkam. Es ging mich nicht direkt etwas an; aber ich meine, mein Vater hätte da schon hinfinden müssen. Da kannte ich mich ja besser in der Gegend aus als er!

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