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III. Der Pistol oder Simpel erzählt

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Aber das gab dann eine Aufregung. Ein Schuß war gefallen. Die Nachbarn hatten ihn gehört. Der Polizist hatte, so hieß es, seinen Pistol gereinigt, dann war ein Schuß losgegangen, und der traf sein Weib. Sie war nicht sofort tot. Aber bald danach. Vielleicht fiel deshalb die Strafe auch so milde aus. Und man glaubte ihm auch, weil er ein tüchtiger Kerle – und in der Partei war, und früher schon sich für die Sache eingesetzt hatte: also ein »Alter Kämpfer« war er wie mein Vater ja auch. War das ein schönes Weib, so erzählte man, und die beiden hatten sich schon in der Schule gefunden, und nachher waren sie zusammengeblieben. Es gab viele, die sie wollten, aber nur der Jakob behielt die Oberhand: nur ihn ließ sie »ran«, wie die Kerle sagten. Ich konnte mir darunter zwar nichts vorstellen. Aber ich meinte auch: wenn ich zu einem Hund Zutrauen hatte, dann konnte er zu mir in die Stube, konnte an mich heran. Sonst hätte ich ihm schon eins gegeben.

Frieda habe sie geheißen; ich habe sie nicht nähers gekannt. Wir haben nie miteinander geschwätzt. Ich habe sie schon mal auf der Straße gesehen – die Leute wohnten ja ganz in der Nähe. Und dann schaffte sie schon mal im Garten, hängte Wäsche auf. Wir grüßten uns nicht. Es interessierte mich auch nicht, was sie machten, und ob er Polizist war oder Schuhmacher. Mir konnte er nichts wollen. Andere hatten vielleicht Angst vor ihm; ich nicht. Mein Ähne war ja auch das gleiche gewesen und er war noch mehr. Also mußte ich ihn gar nicht kennen. Und ein Feldschütz war sowieso gefährlicher; er konnte auch schneller sauen. Ein Polizist hatte sein Motorrad; das war schon gemein – mit dem war man ja schneller als mit dem Fahrrad.

Näher zum Himmel oder Fall Karl Simpel

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