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Heut nit!

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Im klanan Dörflan Oberplärr,

da gibt’s hiatz an Bewohner mehr!

A Zirkuskünstler in Pension

hat immer schon getramt davon,

nach seines Lebens Attraktionen

in Ruhe auf dem Land zu wohnen …

Jetzt hat er sich (was will er mehr?)

a Haus gekaft in Oberplärr.

Am Sunntag geht er gmüatlich hin

zum Pfarrer in sein Pfarrhof drin

und stellt sich, was recht höflich war,

als neun Gemeindebürger vor.

„Was er wohl von Beruf sein tat?“

Er mant: „Parterreakrobat!“

Da Pfarrer hat von derer Kunst

(was ja ka Schand is) keinen Dunst.

Da macht der Mann sich nit viel draus,

geht mit’n Pfarrer vor das Haus –

und durtn nachher, draus im Gartn,

führt er dem Pfarrer alle Artn

von seinen Künsten praktisch vur –

da hat der Pfarrer gschaut, mei Bua!

Der dege Mann (da bist ganz hin!)

schlagt Purzlbam im Gartn drin,

steht Kopf und laft sogar am End

über d’Wiesen hin auf seine Händ,

varrenkt sein Körper, hupft am Stand

und walgt sich kunstvoll umanand!

Der Pfarrer steht als wia a Tropf

und schüttelt fassungslos sein Kopf.

Da siehgt da Pfarrer bei sein Zaun

die Plentnbäurin stehn und schaun!

Hiatz draht sie sich auf amol weck

und will davongehn vollar Schreck.

Da Pfarrer ruaft ihrn nach: „Nein, nein!

Sie können unbesorgt herein …!“

„Na, na!“ ruaft ihm die Bäurin zua:

„Was i da gsehgn hab, is ma gnua!

I kumm dann murgn zan Beichtn her,

weil heut is mir die Buße z’schwer!“

Das Beste von Wilhelm Rudnigger

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