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Begründung für die gewählte Art der deskriptiven Darstellung

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Die Darstellung dessen, was in der familiären Sozialisation und Erziehung gelten soll, stützt sich vornehmlich auf die Familienzeitschrift „Ratgeber – Frau und Familie“ als Quelle. Zur Veranschaulichung einzelner Beiträge, die aus dem genannten Quellenmaterial selbst nicht hinreichend verständlich werden, können Texte aus anderen Publikationen ähnlicher Art herangezogen werden.

Die Gliederung der Darstellung orientiert sich zeitlich gesehen nach Jahrzehnten, inhaltlich gesehen lehnt sie sich im Wesentlichen an das vorgefundene Material im „Ratgeber“ an, d. h. es wird nicht versucht bei stofflich unterrepräsentierten Themenbereichen „künstlich aufzufüllen, um den Eindruck von „Ausgewogenheit“ zu vermitteln. Problematisch ist allerdings eine Gliederung nach Jahrzehnten, weil damit wie bei jeder Phaseneinteilung, das Entwicklungsgeschehen weit einheitlicher erscheint, als es tatsächlich ist. Die Übergänge von Jahrzehnt zu Jahrzehnt täuschen Einschnitte vor, die bei umfassenderer Betrachtung verschwinden würden. Um aber Veränderungen in den Verhaltensstandards hinreichend deutlich machen zu können, bedarf es großer Zeitspannen; eine „feinere“ Einteilung nach Jahren oder jahresgruppen stellt also keine Alternative dar. Ich werde in Berücksichtigung der genannten Schwierigkeiten daher im Kommentar und in der vergleichenden Interpretation des Materials an geeigneter Stelle auf Sprünge und beschleunigte Veränderungsprozesse aufmerksam machen.

Die einzelnen Kapitel zur Darstellung der Verhaltensstandards im Bereich familiärer Sozialisation und Erziehung folgen einem im Wesentlichen einheitlichen Schema: Darstellung der allgemeinen Familiensituation im jeweiligen Zeitabschnitt; Darstellung der geltenden Standards in einzelnen Verhaltensbereichen; Kommentar und Skizzierung der makrosoziologischen Rahmenbedingungen; eine vergleichende Interpretation des Quellenmaterials; die Herausarbeitung gerichteter Veränderungsprozesse bildet den Abschluss des deskriptiven Teils.

Aus heuristischen Gründen wurde für die Darstellung der geltenden Standards in einzelnen Verhaltensbereichen eine Matrix erstellt, die sich auch in der Gliederung der jeweiligen Unterkapitel wiederfinden wird. Die aufgeführten Verhaltensbereiche in der waagerechten Leiste stellen den Versuch thematischer Zusammenfassungen dar, - Zusammenfassungen, wie sie sich aus dem Material selbst ergeben. Aufgeführt sind also nicht alle möglichen Verhaltensbereiche, sondern die einer Statistik der tatsächlichen Häufigkeit folgenden.

Mehr oder minder willkürlich ist die Anordnung nach Altersstufen in der senkrechten Leiste der Matrix. Keinesfalls soll hier einer Lebensaltersgebundenheit von Entwicklungsständen das Wort geredet werden. Auch hier geschieht die Einteilung aus heuristischen Gründen und soll nur dazu beitragen die Darstellung selbst zu ordnen. Wichtig erscheint mir lediglich, dass hiermit Kinder und Jugendliche erfasst werden, die im Familienverband der Stammfamilie leben und den dort geltenden Regeln und Normen des Zusammenlebens unterworfen sind. Das gegebene Beispiel einer solchen Matrix stellt in den einzelnen Feldern thematische Möglichkeiten dar und gibt kein historisches Zeitbild wieder.

Veränderungen von Verhaltensstandards im Bereich familialer Erziehung und Sozialisation seit 1945

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