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Die Herrschaft der Markgrafen von Baden

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Der Name Baden, der dem Land und der Dynastie den Namen gab und bis heute in Geltung blieb, hat eine lange Geschichte. Als Eindeutschung des römischen Namens Aquae (wörtlich Gewässer, konkret: Thermal- bzw. Badeort) ließ sich der Name im 11. Jahrhundert auf die Burg oberhalb der entsprechenden Siedlung anwenden. Man konnte damit eine ehrwürdige Tradition, die in die Römerzeit zurückreichte, simulieren. Wie andere Adelsfamilien haben sich die Markgrafen von Verona, die aus dem Zähringergeschlecht hervorgegangen waren, um die Wende zum 12. Jahrhundert nach der Burg benannt, auf der sie fortan ihrer Herrschaft und dem Geschlecht Kontinuität sichern wollten. Von den ersten Nachkommen des als heiligmäßig verehrten Gründers der Familie Hermann I. ist ihre Königsnähe überliefert. Ihr Besitz lag nicht nur im Ufgau an der Oos und im Breigau. Die Gattin Hermanns I. hatte der Familie auch Güter in Innerschwaben vermacht, vor allem Backnang, wo die ersten Markgrafen in der dortigen Stiftskirche ihre Grablege fanden.

Markgraf Hermann V.

Große Bedeutung für die Stabilisierung und Ausweitung der markgräflichen Herrschaft erlangte vor allem Hermann V. (1190–1242). Sein Vater war auf dem Kreuzzug Barbarossas 1190 im Gefolge des Kaisers umgekommen. Hermann V. blieb zeitlebens ein treuer Anhänger der Staufer, folgte dem Kaiser Friedrich II. auch nach Sizilien und auf einen Kreuzzug. Verheiratet mit einer Tochter des Pfalzgrafen erbte er zwar nicht die Pfalz nach dem Tod des Schwiegervaters, wohl aber übertrug ihm der Kaiser 1219 die Orte Ettlingen, Durlach, Eppingen, Sinsheim, Lauffen und Pforzheim, die in der Folge Stadtrechte bekamen. Im innerschwäbischen Raum konnte Hermann V. auch Stuttgart in der Zeit um 1220 zur Stadt erheben. Pforzheim wurde zur Residenz der Markgrafen mit einem eigenen Schloss. In seinen letzten Lebensjahren scheint der Markgraf die Führung des »Hauses« an die Söhne verloren zu haben. Er starb wohl 1243. Seine Witwe Irmengard stiftete nahe beim Stammschloss das Zisterzienserinnenkloster Lichtenthal und machte es zur neuen Grablege der Familie. Backnang wurde als religiöses Zentrum aufgegeben und ging 1297 entgültig verloren. Stuttgart fiel bereits 1243 an den Grafen von Württemberg, der eine Tochter Hermanns geheiratet hatte. Ein Bruder Hermanns übernahm den Besitz der Familie im nördlichen Breisgau und begründete dort eine eigene Linie der badischen Markgrafen mit Sitz auf der Hochburg |34|bei Emmendingen. Von Hermanns Söhnen führte Rudolf die Baden-Badener Linie fort und konzentrierte seine Herrschaft auf den Raum zwischen Nordschwarzwald und Rhein; durch seine Heirat erwarb er Güter der Grafschaft Eberstein u.a. mit den Klöstern Frauenalb und Herrenalb. Der älteste Sohn Hermanns V. hatte eine Babenbergerin geheiratet und kam so in den Besitz von Österreich. Sein Sohn Friedrich von Baden und Österreich, wuchs zusammen mit dem jungen Konradin von Staufen auf und erlitt als dessen treuester Freund zusammen mit diesem letzten Staufer 1268 den Tod in Neapel. Damit endete nicht nur das kurze österreichische Zwischenspiel der badischen Markgrafen, sondern auch die Zeit der Stauferkaiser im Reich. Ihr Erbe sollten auf dem Gebiet des späteren Landes Baden die Habsburger antreten.

Herzöge von Zähringen Markgrafen von Baden
Berthold I., † 1078 Hermann I., † 1074
Berthold II., † 1111 Hermann II., † um 1125/30
Konrad II., † 1152 Hermann III., † nach 1164
Berthold III., † 1121 Hermann IV., † 1190
Berthold IV., † 1186 Hermann V, † 1242
Berthold V., † 1218 Friedrich von Baden, † 1250 Heinrich, Mgf. von Hachberg, † 1231 Rudolf, Mgf. von Baden, † 1288
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