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Der „Chef-Effekt“

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Nehmen wir den Fall an, in dem sich ein Angestellter bei seinem Vorgesetzten beschwert, dass es Probleme mit der Reiseabteilung gibt. Dies, da diese schon mehrfach grobe Fehler bei der Buchung einer Flugreise gemacht hat (So theoretisch ist der Fall nicht). Der Chef wird sich vermutlich denken: „Mir ist das noch nie passiert, das kann nicht sein!“. Wo liegt die Wahrheit? Bei beiden. Warum? Die Sache stellt sich relativ einfach dar: Wenn ein Vorgesetzter eine Dienstreise bucht, so wird dieser verwaltungstechnische Vorgang von den Angestellten mehrfach geprüft. Diese wollen sich beim Chef nicht durch Fehler unbeliebt machen. Buchen sie jedoch eine Dienstreise für einen banalen Angestellten wie beispielsweise einen Ingenieur, so findet (logischerweise) keine Prüfung statt: Über Knopfdruck wird die Reise gebucht.

In jeder Firma gilt (insbesondere, wenn es teurer wird wie bei einer Reise nach Asien) das „4-Augen-Prinzip“. Jeder Vorgang muss geprüft werden, was bei Ingenieurarbeiten Vorschrift ist (wie es gehandhabt wird ist etwas anderes). Nur beim Verwaltungspersonal sind Qualitätssicherungsmaßnahmen nicht vorgesehen. Wenn diese dann schlampig arbeiten kann es dann unangenehm werden...

Zusammengefasst: Wenn das Verwaltungspersonal Daten (Zeichnungen, Dokumente) vom Engineering (Glossar) erhält, so verlangt es – ganz selbstverständlich – geprüfte Daten. Wenn das Verwaltungspersonal aber Daten herausgibt, dann müssen die Ingenieure die Daten selbst prüfen. Aber wenn etwas schief läuft, ist der Ingenieur „schuld“, da er nicht geprüft hat. Übrigens wird er für die Prüfung nicht bezahlt. Er darf es nicht einmal, denn das ist die Arbeit einer anderen Abteilung. Beispielsweise der Reiseabteilung.

Alles ganz logisch, oder?

Ingenieure - Status und Perspektiven

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