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2.1.5 Zwischenkriegszeit bis heute

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Erster Weltkrieg und Weltwirtschaftskrise

Nachdem sich durch den Ersten Weltkrieg die internationalen Wirtschaftsbeziehungen stark rückläufig entwickelten, ging der Außenhandel aufgrund des aufkommenden Nationalismus und Protektionismus sowie durch das Vorhaben vieler Staaten, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der inländischen Industrien durch die gezielte Abwertung ihrer Währungen zu Lasten der Außenhandelspartner zu steigern, stark zurück. Ein sehr tiefer Einschnitt erfolgte Ende der 1920er Jahre mit der Weltwirtschaftskrise. Während des Zweiten Weltkriegs wurden dann viele internationale Wirtschaftsbeziehungen zur Gänze eingestellt.

Entwicklung bis heute

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs unterliegt die Weltwirtschaft einem dynamischen Veränderungsprozess, der durch die zunehmende Internationalisierung wirtschaftlicher Aktivitäten in bisher nie da gewesenem Ausmaß gekennzeichnet ist, was sich auf tief greifende politische, wirtschaftliche und technologische Veränderungen in den vergangenen Jahrzehnten zurückführen lässt (vgl. HAAS/NEUMAIR 2006, S. 41f.):

 Mit Gründung des GATT bzw. der Welthandelsorganisation (WTO) sind weitreichende Maßnahmen zur Handelsliberalisierung ergriffen worden. Da die Bestimmungen für die internationale Handelspolitik für die Mitgliedsländer auch rechtlich verbindlich sind, sehen sich Unternehmen mit der Erschließung neuer Absatz- und Beschaffungsmärkte im Ausland, aber auch neuen Wettbewerbern in den Heimatmärkten konfrontiert.

 Parallel zur multilateralen Handelsliberalisierung entstehen große regionale Integrationsräume, wie z.B. EU, MERCOSUR, NAFTA oder ASEAN, die nach innen weitreichende Liberalisierungstendenzen aufweisen, nach außen aber nach wie vor häufig an Handelshemmnissen festhalten. Weltweit operierende Unternehmen müssen diese Wirtschaftsräume deshalb in vielen Fällen über investive Auslandsaktivitäten „von innen“ erschließen.

 Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung der sog. „Emerging Markets“, vor allem in Ost- und Südostasien, Lateinamerika und weiten Teilen Osteuropas, konnten sich neue, erfolgreiche Unternehmen aus diesen Ländern auf dem Weltmarkt etablieren. Diese verfolgen in vielen Fällen eine auslandsorientierte und expansive Unternehmensstrategie.

 Der politische Zusammenbruch des Kommunismus in der Sowjetunion und Osteuropa sowie die wirtschaftliche Neuorientierung und Dynamik großer Zukunftsmärkte wie Indien und der Volksrepublik China haben den wirtschaftsräumlichen Aktionsradius für Unternehmen zusätzlich erweitert.

 Der technologische Wandel, insbesondere die Entstehung und Diffusion innovativer Informations- und Kommunikationsformen, bietet Unternehmen neue Möglichkeiten zur räumlichen Konfiguration der Unternehmensaktivitäten.

Diese Entwicklungen haben einen entscheidenden Beitrag zum Prozess der Globalisierung der Wirtschaft geleistet.

Geographie der internationalen Wirtschaft

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