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1.3. 1918–1919: Deutsch-französischer Krieg mit anderen Mitteln

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Der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland wurde im Übrigen von 1918 bis 1920 mit anderen Mitteln fortgesetzt. Das Ende der Kampfhandlungen bedeutete nicht das Ende der Feindseligkeit. Die Demobilisierung des „Krieges der Geister“ sollte noch länger dauern. Dies wird besonders klar anhand von drei erwähnenswerten Fällen.

Der erste und zweifellos sowohl politisch als auch symbolisch wichtigste Fall ist, seit November und gemäß der Waffenstillstandsklauseln, jener der Besetzung weiter deutscher Territorien durch fremde und vor allem französische Armeen, was eine totale Umkehrung des Verhältnisses Besatzer – Besetzte im zu Ende gegangenen Krieg markiert. Dieser Aspekt, der gerade eine entscheidende historiographische Erneuerung erfährt, wird noch Gegenstand langer Ausführungen im zweiten Teil des Buches70.

Wir erinnern anschließend an weitere Aspekte dieser Fortsetzung des Krieges in anderer Form, zunächst an die Fortsetzung der Wirtschaftsblockade gegen Deutschland, anschließend an den Fall der Rückkehr der „verlorenen Provinzen“ an Frankreich (genauer gesagt der Fall des Elsass). Dieses erlaubt uns, den Analysemaßstab zu variieren, indem wir die Konsequenzen der Fortsetzung des Krieges in der Nachkriegszeit landesweit, regional und bezüglich eines besonders wichtigen Wirtschaftszweiges berücksichtigten.

Hinzuzufügen ist, dass diese Kontinuitäten auch anhand anderer Beispiele illustriert werden könnten, wie etwa der Beschäftigung von ungefähr 300.000 deutschen Gefangenen 1918 bis 1919 zur Säuberung der Schlachtfelder71 oder der gegenseitigen Beobachtung deutscher und französischer Hochschullehrer zum Kriegsende72.

WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII

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