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Radiostrahlung und der Urknall

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Seit 100 Jahren füllen zunehmend mehr Radio- und Fernsehsender, Radargeräte und Kommunikationsanlagen den Raum mit Energie, und manche fürchten, dass dieser „Elektrosmog“ schädlich ist. Untersuchungen zeigen, dass viele Sorgen unbegründet sind. Allerdings ist Wachsamkeit angezeigt.

In den1960er-Jahren erlitten Bundeswehrtechniker Strahlenschäden an Radargeräten. Sie waren aber nicht auf Radiostrahlung zurückzuführen, sondern auf die Röntgenstrahlung, die die Röhren der alten Geräte zusätzlich erzeugten.

Im November 2006 starb der russische Ex-Spion Litvinenko an Polonium 210, das sich in seinem Körper befand. Diese Substanz sendet Radiostrahlung aus. Davor schützt normalerweise die Haut. Doch sie kann tödlich wirken, wenn sie eingenommen wird und von innen her Körperzellen zerstört. Raucher sind 40-mal höher belastet als Nichtraucher, weil Tabakpflanzen Polonium 210 aus der Luft aufnehmen.

Viele Küchen haben heute Mikrowellengeräte. Wassermoleküle schwingen in Resonanz zu den Mikrowellen. Dadurch wird alles, was Wasser enthält, erhitzt.

Ausdauerndes Telefonieren mit dem Handy kann zu Erwärmung des Gehirns führen. Zwar schirmt die Hirnschale Strahlen ab. Doch es gibt eine Eingangspforte: den Gehörkanal. Ausgerechnet dorthin halten wir das Handy, das Radiostrahlung abgibt. Während der Sendersuche ist die Strahlung besonders intensiv. Darum sollte man sich das Handy erst dann ans Ohr halten, wenn die Verbindung aufgebaut ist. So bleibt das Gehirn „cool“.

Angst vor dem Elektrosmog von Sendeantennen ist übertrieben. Wir müssten uns einer normalen Mobilfunksendeantenne auf weniger als 25 cm nähern, damit die Feldstärke höher wird als beim Telefonieren mit dem Handy.

Die Besonderheit der Radarstrahlung besteht darin, dass sie viele Stoffe problemlos zu durchdringen vermag. Nebel und Wolken, selbst Eis und Sand sind für sie kein Hindernis. Das hat Schiffs- und Luftverkehr wesentlich sicherer gemacht. Es sind Einblicke durch die Sandmassen der Sahara möglich geworden, die zeigen, dass die Wüste einst eine von Flüssen durchzogene Landschaft war.

Penzias und Wilson untersuchten 1965 Störungen des Funkverkehrs und entdeckten dabei zufällig eine Strahlung von 7,35 cm Wellenlänge, die von allen Seiten kommt. Sie erwies sich als die von Kosmologen theoretisch vorhergesagte Strahlung aus der Geburtszeit des Universums.

Der Kosmos hat sich vor 13,7 Milliarden Jahren aus einem extrem dichten und heißen Plasma entwickelt. Als sich das Universum auf 3000 Kelvin abgekühlt hatte, wurden Atome stabil, Energie und Materie trennten sich, und das Universum leuchtete. Die Farbe entsprach einem Licht, das unsere Augen hätten sehen können. Seither hat sich das Universum um das Tausendfache ausgedehnt und mit ihm die Wellenlänge des Urlichts.

Die „kosmische Hintergrundstrahlung“ wird durch Satelliten zunehmend genauer erfasst. Ihr Muster gibt Aufschluss über winzige Unregelmäßigkeiten im anfänglichen Zustand. Schwankungen auf Quantenniveau wuchsen unter dem Einfluss der Gravitation zu Strukturen, die Sterne, Galaxien und letztlich uns selbst entstehen ließen. Ohne diese Unregelmäßigkeiten wäre das Universum heute nichts als eine expandierende Wolke aus Wasserstoffgas.


47 : Unser Nachbarplanet Venus ist von einer dichten Wolkendecke verhüllt. Venus-Sonden haben 1992 per Radar Daten ermittelt, die seine Oberfläche sichtbar machen, hier den 3 km hohen Vulkan Maat Mons.


48 : 380.000 Jahre nach dem Urknall begann der Kosmos zu leuchten. Die Farbe des Lichts entsprach der einer Halogenlampe wie auf diesem Foto.


49 : Das älteste Licht der Welt. Kompositaufnahme des Satelliten WMAP.

Allgemeine Literatur

Daniel 1998, Davies & Gribbin 1993, Feynman 1992, Friedman 1987, Görnitz 2007, Hawking 1989, Kippenhahn 1990, Zeilinger 2003

Literaturquelle

1 Newman 1982

Das Buch der Farben

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