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HEIMKEHR NACH HIBBING

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Das Ende des Zweiten Weltkrieges löste eine halbe Völkerwanderung aus. Abe und Beatty überlegten, ob sie nach Hibbing umziehen sollten. Er hatte seinen Job bei Standard Oil verloren; 1945 war dies ein Posten im Rang eines Abteilungsleiters gewesen, zuständig für Lagerhaltung und Rechnungswesen. Im Februar 1946 bekamen Abe und Beatty einen zweiten Sohn, David. Bobby besuchte zu dieser Zeit den Kindergarten in der Nettleton School in Duluth. An seinem ersten Tag weigerte Bob sich schlicht, diesen großen Schritt ohne seinen Vater zu unternehmen. Abe begleitete ihn, ein wenig verlegen, als einziger Vater in einem Meer von Müttern. Bob schien sich gut in den Kindergarten einzufügen.

Dann wurde Abe von der Polio-Epidemie des Jahres 1946 heimgesucht. Er ertrug die Krankheit stoisch. Im Krankenhaus blieb er nur eine Woche, weil es dort nicht genügend Personal und die notwendigen Einrichtungen gab. »Ich musste die Treppe zum Eingang hochkriechen, wie ein Affe.« Sechs Monate lang blieb er zu Hause, während Beatty David mit sich herumtrug und versorgte. Nach und nach erholte Abe sich; ein Bein blieb jedoch lahm, das andere hatte Muskelschwäche. Bobby wurde sich selbst überlassen, fädelte Perlen auf und baute Bauklötzchenstädte.

Die Eltern waren auf größere Nähe zu ihrer Familie angewiesen. Wie seine beiden Brüder stieg Abe ins Geschäft mit Möbeln und Haushaltsgeräten ein. Die Zimmermans zogen zu Beattys Eltern in die 3rd Avenue in Hibbing. Abe und seine Brüder Paul und Maurice hatten gute Aussichten: Konsumgüter rollten von den Fließbändern, und die Leute kauften.

Für Bob waren die beiden ersten Jahre in Hibbing eine Zeit hektischen Durcheinanders. Er besuchte die erste Klasse der Alice School gleich neben der Wohnung der Stones. Als die Pausenklingel läutete, meinte Bobby, das bedeute das Ende des Schultags und ging heim. Nach ein paar solchen Auftritten begann er zu merken, wie lang ein Schultag war. Ben Stone nahm Bobby mit auf Lieferfahrten und zu anderen Geschäftsunternehmen. Ben, heißt es, war der erste, der Bobs Intelligenz erkannte.

Vor Bens Tod im Jahre 1952 hatten Beatty und Abe längst ihr eigenes Heim gefunden, ein geräumiges Eckhaus an der 7th Avenue. Drei Stockwerke und neun Räume gaben den Jungen reichlich Platz für Expeditionen und Spiele, auch nachdem die verwitwete Großmutter zu ihnen zog.

Ihre Nachbarschaft in Fairview Addition war eine weitläufige Mittelstandssiedlung von sechs Häusern mit 15 Kindern. Die Familien waren miteinander befreundet. Beatty: »Ich bin zu all ihren Hochzeiten, Konfirmationen und Examen gegangen. Alle Nachbarn gehörten verschiedenen Religionen an - Katholiken und Lutheraner und andere Protestanten -, und wir waren die einzige jüdische Familie. Aber wir respektierten einander. Mit unseren unmittelbaren Nachbarn waren wir enger befreundet als mit einigen Verwandten. Und unsere Jungen? Niemand ist je zu mir gekommen, um mir zu sagen, die vergreifen sich an unseren Hunden oder schmeißen Steine in den Hof. Nie wurde irgendwas gestohlen. In der ganzen Nachbarschaft wurden meine Jungen immer sehr geschätzt. Sie haben sich kaum Mühe gegeben, Störenfriede zu sein …«

Bob Dylan - No Direction Home

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