Читать книгу Bob Dylan - No Direction Home - Robert Shelton - Страница 31

SAITEN DER FREIHEIT[55]

Оглавление

Wenn Abe sich auch nie selbst als großen Musikliebhaber bezeichnet hätte, war die Musik doch wichtig für ihn. Er schleppte Beatty zu den Tanzabenden seiner Loge, sobald eine Einladung kam. Er stellte ein Gulbransen-Spinett ins Vorderzimmer, wo alle es bewundern konnten. Abe konnte keine einzige Note lesen, gab aber gern mit ein paar erfundenen Akkorden an. Er brachte Tanzmusikplatten mit nach Hause und mochte vor allem Billy Daniels Lieder und Freddy Gardners Saxophon. Mit etwa zehn Jahren begann Bob, Melodien herauszuhören. Eine Kusine, Harriet Rutstein, gab Klavierstunden. David befolgte die Anweisungen, aber Bob ertrug sie nur eine Stunde. »Ich werde das Klavier so spielen, wie ich es will«, erklärte er ungeduldig. Einige Zeit ignorierte er das Klavier ganz einfach. Aber als er etwa 14 war, gab es für die Musik kein Halten mehr in seinem Leben. Erstaunlich bei einem großen Musiker und Songschreiber - er lernte nie, Musik zu lesen.

In der Hibbing Junior High School spielten alle, die etwas zählten, in der Schulband. Bob begann mit häufigen Besuchen in einem Musikladen auf der Howard Street, der Instrumente zu besonderen Mietkaufbedingungen anbot. Als Erstes nahm Bob eine Trompete mit nach Hause, wo er verkündete, er werde sie bald beherrschen. Zwei Tage lang war die Luft in Hausnähe äußerst schmerzensreich. Er schien keine einzige Abfolge sauberer Töne hervorbringen zu können. Zur allgemeinen Erleichterung brachte Bob die Trompete zurück.

Dann beschloss er, Saxophon zu spielen. Zwei Tage später gab er es, geschlagen, zurück. Er versuchte es erneut mit einem Metall-, dann mit einem weiteren Rohrblattinstrument. Keines von beiden antwortete ihm. In der Befürchtung, das Entgegenkommen des Händlers überstrapaziert zu haben, mietete Bob schließlich eine schäbige, kleine und billige Gitarre, die er liebkoste wie ein spanisches Erbstück.

Er hielt sich an die Gebrauchsanweisung, tastete sich zunächst über die sechs Saiten, drückte dann die verkrampften Finger auf die Bünde. Es klang fast wie Musik. Stundenlang saß er da, mit der Gitarre in den Händen, experimentierte und erkundete. Seine Finger schmerzten. Manoloff's Basic Spanish Guitar Manual gab ihm einige Hinweise. Aber bald übernahmen seine eigenen Ohren und Finger das Kommando. Er fand die Stimmlage, und er fand den Schlüssel.

… send me a key - I shall find the door to where it fits,

if it takes me the rest of my life …[56]

(… schick mir 'nen Schlüssel - ich werd die Tür finden,

wo er reinpasst, und wenn's mich den Rest meines Lebens kostet …)

Bob Dylan - No Direction Home

Подняться наверх