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Kapitel 9

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Rodica brachte Rüben aus dem Schuppen in die Küche, als Vazha ihr sagte: »Der junge Herr will, dass du zu ihm kommst. Er muss sich nähren.«

Maksims Lippen würden ihr Handgelenk berühren! Sie senkte den Kopf, ließ sich nicht anmerken, dass ihr Herz zu rasen begonnen hatte. Zugleich wünschte sie sich weit weg, ohne zu verstehen warum.

Sie wusch sich Hände und Arme unter der Pumpe und ging mit klopfendem Herzen zu Maksims Gemach. Kaum erschien sie auf der Schwelle, rief er: »Komm herein und schließe die Tür.«

Sie gehorchte und blieb unschlüssig stehen. Er saß am Tisch, vor sich Karten des Gebirges, in der Hand eine Feder.

»Rodica.« Er lächelte und legte die Feder weg. »Komm, setz dich hierher. Ich benötige Blut.«

»Natürlich«, sagte sie und sank auf den Stuhl ihm gegenüber. Ihre Knie berührten sich, was den schnellen Schlag ihres Herzens weiter beschleunigte.

Er nahm ihre Hand mit einem sanften Griff und zog mit dem Daumen eine sinnliche Spur über ihre Haut. Sie holte heftig Atem.

»Deine Haut ist so weich«, sagte er leise, hob die Hand und legte seine Lippen auf ihr Handgelenk. Fast erschien ihr diese Berührung wie ein zärtlicher Kuss. Feuer flammte in ihr auf und es gelang ihre kaum, ein Keuchen zu unterdrücken. Dann bohrten sich seine Zähne in ihre Haut. Sie musste ihn einfach unverwandt ansehen und ließ sich von seinen tiefen dunklen Augen gefangen nehmen, auch wenn die Stimme der Vernunft ihr zuflüsterte, dass es nicht sein durfte. Wie bei Delia spürte sie keinen Schmerz, nur einen sanften Druck, wo seine Zähne die Haut durchstießen. Und wie bei Delia war die Blutaufnahme vorbei, bevor sie sich sammeln konnte.

Er strich mit dem Finger über die beiden kleinen Wunden, hielt ihre Hand weiter umfasst, als wolle er verhindern, dass sie davonlief. Sie dachte gar nicht daran. Die Nähe zu ihm war überwältigend und viel zu kostbar.

»Hattest du Schmerzen?« Seine Stimme klang besorgt, unsicher.

Sie schüttelte schnell den Kopf und sagte hastig: »Nein, es … es ist nur, ich … bin das noch nicht gewöhnt. Ich meine … Delia … sie hat ein paar Mal mein Blut getrunken. Ich ‒.«

Er ließ ihre Hand los und legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen. Sie stockte in ihrem sinnlosen Redefluss, hielt zitternd den Atem an. Er strich ihr langsam über die Wange, seine Hand glitt durch ihr Haar, legte sich um ihren Hinterkopf und zog sie sanft aber bestimmt zu sich.

»Maksim«, flüsterte sie, als seine Lippen näherkamen und sie in seinen Augen zu versinken drohte. Sie schluckte trocken.

»Ja?« Seine Stimme war vor Verlangen rau.

Es war der letzte Rest an Verstand, der sie dazu brachte zu sagen: »Wir sollten ... nicht ‒.«

»Ich weiß.« Er küsste sie.

Sie keuchte auf, öffnete unwillkürlich die Lippen, damit er ihren Mund in Besitz nehmen konnte. Der Griff seiner Hand verstärkte sich. Sie folgte ihm willig, legte ihre Arme um seinen Hals. Der Schlag ihres Herzens, vorher ein unruhiges Pochen, schwoll an zu einem Tosen.

Nie hatte sich ein Kuss so angefühlt. Er begann süß und atemberaubend und wurde besitzergreifend, riss sie mit sich wie eine winterliche Schneelawine, gewaltig und unaufhaltsam. Sie vergrub die Finger in seinen Haaren, wollte ihn mit allen Sinnen spüren. Seine freie Hand begann, ungeduldig an den Knöpfen ihres Kleids zu zerren, öffnete einen nach dem anderen. Feuerströme fegten durch ihre Adern, als er dabei zart ihre Haut streifte.

Seine Lippen wanderten zu ihrem Hals, während seine Hand in den Ausschnitt ihres Kleids glitt und sie sanft streichelte. Als sie aufstöhnte, zog er seine Hand plötzlich zurück und richtete sich auf.

Sie protestierte schwach. »Maksim ‒.«

Er wandte seinen brennenden Blick ab. »Verzeih, ich … ich hätte das nicht ‒.«

Diesmal war sie es, die ihm den Finger auf die Lippen legte und zum Verstummen brachte. »Mir geht es doch genauso«, flüsterte sie. »Seit ‒.«

»Du mich auf die Wange geküsst hast.«

»Ja. Ich … es war nicht überlegt.«

»Es war wunderschön«, sagte er mit belegter Stimme. »Seitdem muss ich immer an dich denken.«

»Und ich an dich.«

Er lachte leise und schüttelte den Kopf. »Wie dumm von uns. Da sind wir nächtelang aneinander vorbeigelaufen, und dabei ‒.«

Sie beugte sich vor, wollte ihn nur kurz küssen, doch seine Antwort war leidenschaftlich. Der Raum versank. Es gab keine Zweifel oder Bedenken mehr. Sie gehörte ihm und er ihr. Seine Finger zogen ihr das Oberteil von den Schultern, liebkosten ihre Brüste. Sie stöhnte gegen seine Lippen, als Verlangen sie wie ein Waldbrand durchfuhr.

»Rodica, ich will ‒.«

»Ja«, flüsterte sie heiser, woraufhin er sie in seine Arme riss, hochhob und zum Bett trug.

Unvergängliches Blut - Sammelband

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