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Kapitel 17

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Maksim starrte auf Rodicas bleiches Gesicht.

Er konnte und wollte nicht verstehen, was Vazha ihm berichtet hatte. Inam hatte Rodica angefallen wie ein tollwütiges Tier.

»Ihr ist zu viel Blut ausgesaugt worden. Noch ein wenig mehr und es wäre lebensgefährlich geworden. Und dann die Verletzung am Arm«, sagte der Heiler kopfschüttelnd. »Es wird einige Nächte brauchen, bis sie wieder arbeiten und Blut geben kann.«

»Wird sie wieder gesund?«

»Ja. Aber ihr Handgelenk wird vernarbt bleiben. Wer war das, Maksim? Der Herr wird diese Person nicht auf der Festung dulden.«

»Ich werde diese Person hier auch nicht mehr dulden«, sagte Maksim gefährlich leise. »Tu alles, was nötig ist, damit sie keine Schmerzen hat und sich schnell erholt.« Damit stürmte er aus den Gemächern des Heilers, die Treppen hinauf und ohne anzuklopfen in Zelinkans Räume.

Inam war allein, saß in ihrem Schlafraum auf dem Boden und faltete Kleider zusammen. Ihr Gewand war zerknittert, mit Blutspritzern darauf, Rodicas Blut, was seine Wut überkochen ließ.

»Was hast du gemacht?«, brüllte er.

Sie hob den Kopf. Ihre linke Wange war aufgeplatzt und das Auge zugeschwollen. Zelinkan hatte sie hart diszipliniert, hatte das getan, wovon sich Maksim gewaltsam zurückhalten musste. »Was soll ich gemacht haben?«, sagte sie teilnahmslos. »Ich habe mich genährt. Ist das hier etwa verboten?«

»Genährt? Du hast Rodica beinahe umgebracht!«

»›Du hast Rodica beinahe umgebracht‹!«, äffte sie ihn nach und sprang auf. »Verdammt, was ist nur mit euch los, mit Vater und dir? Das ist doch nichts weiter als eine kleine Menschenschlampe, eine Sklavin! Vielleicht hätte ich sie getötet. Und wenn schon: Es gibt genug davon.«

»Du hast ihr das nur angetan, um dich an mir zu rächen! Gib es doch zu!«

»Ja, verdammt! Ich wollte wissen, was an diesem dreckigen Stallmädchen dran ist, dass du sie mir vorziehst!« Mit den Verletzungen im Gesicht und der blutbespritzten Kleidung sah Inam aus wie eine Wahnsinnige. »Und weißt du was: Mit jemandem, der sich mit so einer einlässt, will ich nichts mehr zu tun haben! Ist es das, was dir gefällt? Diese stinkende Hure hinter dem Misthaufen zu besteigen?«

Maksims Hand lag an dem Kurzschwert, das er im Gürtel trug, und er wusste, dass er sie umbringen würde, wenn er nicht sofort den Raum verließ. »Verschwinde von hier«, sagte er kalt. »Ich will dich nie wieder sehen, hast du das verstanden?«

»Oho, er will mich nie wieder sehen.« Sie kicherte freudlos. »Da scheint die kleine Schlampe im Bett wirklich besser zu sein als ich. Aber sei unbesorgt. Vater schickt mich nach Hause. Ich reise heute noch ab.« Tränen glitzerten in ihren Augen. »Verdammt, Maksim! Ich dachte, wir würden uns verstehen! Ich wäre dir eine gute Gefährtin geworden.« Sie streckte die Hand aus, wollte ihn berühren, vielleicht ein letzter Versuch, ihn umzustimmen.

Er wich vor ihrer Berührung zurück und lachte hohl. »Du? Nein, gewiss nicht. Und wage es nicht, mir jemals wieder unter die Augen zu kommen!« Er stürzte aus dem Raum und sollte Inam tatsächlich nie wiedersehen.

Unvergängliches Blut - Sammelband

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