Читать книгу Bora oder Brüche zwischen zwei Schnitten - Walter Kranz - Страница 17

Оглавление

Am folgenden Tag suchte Bernard vergeblich nach schachbrettenem Badeanzug. Auch das Borawinken konnte er nirgendwo orten.

Bernard wurde unruhig. Konnte nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden. Schwamm hinaus. Suchte nach der Stelle, wo er Bora versinken sah. Das Wasser war nicht sehr tief. Bernard fand genug Helligkeit, um den Grund absuchen zu können. Aber zwischen Steinen und Algen und Fischen und Meerschlamm konnte er keine Leiche erblicken. Auch nicht eine mit Flossen oder Schwimmhäuten.

Also war's doch nur ein Traum.

Zurück am Strand versuchte Bernard zu lesen. Sein Lesen war unkonzentriert. Bernards Augen schweiften ab und als sie schließlich die Zopfflechterin entdeckten, ließ sein Interesse an Lektüre nach. Bernards Hirn wurde hellwach.

Er war ganz auf Bora fixiert. Darum blockte Bernard den erneuten Versuch der Zopfflechterin ab, die mit aufforderndem Blick seine Augen bezirzte und ihn zwingen wollte, seine Augen mit den ihren zu vermählen. Bernard schloss die Augen. Als er sie später wieder mit einem schiefen Blinzeln öffnete, klebten die Blicke der Zopfflechterin noch immer an seinen Lidern. Ihr Mund verzog sich zu einem maskenhaften, grimassigen Lächeln.

Bernards Fixierung auf Bora, die mit einem einzigen Blick das vermochte, was der Zopfflechterin unter Mühen nicht gelang, hinderte ihn an einem sonst vielleicht wohltuenden, verheißungsvollen Flirt. Er verließ den Strand. Es war ohnehin schon Abend und Bora würde nicht mehr erscheinen und Bernard hatte Hunger und vielleicht stand etwas in einer Zeitung, was ihn fesseln hätte können. Ihn ablenken. Den Abend erträglicher machen.

Bora oder Brüche zwischen zwei Schnitten

Подняться наверх