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Deine Kellerkinder kennenlernen

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Ohne Einfühlung in die Innenwelt werden die alten Muster in dir aktiv bleiben und neue Wege verstellen. Du wirst weiter deine Sicherheit in Aktivitäten suchen, versuchen Anerkennung für Leistung zu bekommen. Du wirst dann nicht erkennen können, dass es noch andere Möglichkeiten gibt. Die spirituelle Praxis ist wie eine Entdeckungsreise und zugleich ein schöpferischer Prozess: Ich entdecke, erforsche und gestalte.

Vielleicht gibt es in dir ein Muster von Selbstmisstrauen. Wenn dann andere ein Urteil über dich fällen, übernimmst du es: »Ja, du hast Recht, ich bin unmöglich. Ich bin ein schlechter Vater / eine schlechte Mutter / eine schlechte Partnerin / eine schlechte Arbeitskraft.« Und dann strengst du dich an, um ihrem Bild zu entsprechen und gut beurteilt zu werden. Und wie fühlst du dich dabei? Du spürst vermut lich den Druck des Urteils und die innere Leere. Vielleicht beginnst du nun sogar noch, dich selbst zu beschimpfen, weil du schon wieder deinem alten Muster gefolgt bist.

Das ist genau die Situation, in der es gilt, Mitgefühl mit dir zu entwickeln! Indem du nicht ausweichst, sondern das alles aushältst: die Leere, den Ärger und die Angst – und deine Bedürfnisse nach Akzeptanz und Wertschätzung. So entziehst du den alten Strukturen die Nahrung. Schon wird diese gnadenlose innere Stimme leiser. Und du bemerkst, dass du auch ganz anders reagieren könntest.

Auf diese Weise kommst du in Verbindung mit deinen Kellerkindern. Das sind die Teile deiner Persönlichkeit, die in den Keller gesperrt worden sind. Du hast sie bisher nicht wieder herausgelassen. Lange Zeit mussten sie im Dunkeln leben. Und wie heißen diese Kellerkinder? Sie heißen vielleicht »die Ängstliche« oder »der Scheue«, »die Unsichere« oder »der Kindliche«, »die Sinnliche« oder »der Traurige«. Die Kellerkinder nehmen Einfluss auf dein Verhalten, steuern deinen Alltag mit, aber lange durften sie sich nicht zeigen.

Jetzt – in der Wärme des Mitgefühls – trauen sie sich langsam ans Licht, ins Licht des Bewusstseins. Sie kommen in ihrem eigenen Tempo die Treppe herauf, langsam und vorsichtig, Schritt für Schritt. Nur wenn du geduldig auf sie wartest, zeigen sie sich mehr und mehr. Wenn du sie ins Licht des Bewusstseins zwingen willst, dann werden sie sofort wie scheue Tiere wieder verschwinden.

Weck den Buddha in dir

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