Читать книгу Weck den Buddha in dir - Wilfried Reuter - Страница 26

Sich Zeit lassen

Оглавление

Welchen Zugang zum Mitgefühl du auch wählst: Du wirst Mut und Geduld brauchen. Erwarte nicht, dass alles sofort funktioniert. Halte aus, dass sich alte Strukturen nicht Resignierende Gedanken sind auch nur Gedanken. Du kannst ihnen ihre Macht entziehen.von jetzt auf gleich auflösen. Vielleicht tut sich lange Zeit scheinbar nichts. Du hast vielleicht schon viele Vorträge gehört, an Retreats teilgenommen und etliche Bücher gelesen, doch sobald jemand im Alltag bestimmte Knöpfe bei dir drückte, hast du auf die gewohnte Weise reagiert. Resigniere in solchen Momenten nicht, sondern erinnere dich: Resignierende Gedanken sind auch nur Gedanken, denen du ihre Macht entziehen kannst.

Mitgefühl will entwickelt werden. Es geht nicht darum, Mitgefühl zu lernen wie eine Fremdsprache. Vielmehr ist Mitgefühl bereits in dir vorhanden und wird spürbar, wenn du dich aus deinen gedanklichen Verwicklungen entwickelst. Vergiss nicht, dass auch Schwierigkeiten, die du dir selbst eingebrockt hast, nur mit Mitgefühl aufgelöst werden können. Beginne mit Einfühlung in dich selbst: Welche Gefühle waren aktiv, aus welchen Bedürfnissen hast du gehandelt? Erkenne an, dass die Bedürfnisse vermutlich ganz menschlicher Natur waren, du aber einen falschen Weg eingeschlagen hast, mit ihnen umzugehen. Werde dir bewusst, dass es normal ist, Fehler zu machen. Denke aber nicht, dass du falsch bist, weil du falsche Handlungsstrategien gewählt hast. Beschimpfe dich nicht.

Hat sich schon einmal jemand geändert, weil er beschimpft wurde? Ich kenne niemanden. Vielleicht kann man Menschen so dazu bringen, vorübergehend ein wohlfeiles Verhalten an den Tag zu legen. Aber grundlegend ändern wird sich auf diesem Weg niemand.

Du trägst natürlich trotzdem weiterhin Verantwortung für dein Handeln. Doch Verantwortung kannst du nur übernehmen, nachdem dir die Wahlmöglichkeit in der jeweiligen Situation bewusst geworden ist. Um die Wahlmöglichkeit zu sehen, braucht es Verständnis. Und Verständnis erwächst aus Einfühlung und Akzeptanz.

Wenn du so praktizierst, wird das Mitgefühl dich befreien: von deinen Konditionierungen, deiner Härte dir selbst gegenüber, den Stimmen in dir, die dich immer wieder beeinflussen wollen. Es erlöst dich von den vielen subtilen Aversionen dir selbst gegenüber, und es führt dich dazu, dich zu erleben, wie du wirklich bist – fernab von den Mustern und Trugbildern, von denen du bisher glaubtest, du seist mit ihnen identisch. Dieses Erleben wird dich allmählich zu einer Selbstliebe führen, die nichts mit Egoismus und Eigensucht zu tun hat, sondern alle anderen einschließt.

Weck den Buddha in dir

Подняться наверх