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Alles nicht so einfach

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Sicherlich, sich dem Dukkha zu stellen ist nicht leicht. Zweifel, Unsicherheit und Mutlosigkeit können aufkommen. Sie werden genährt vom Verstand, von den Gedanken, von dieser inneren Stimme, Wer nur sieht, was er nicht hat, übersieht, was er hat.die dich dauernd beurteilt – und häufig so hart! Diese vielen verneinenden und bewertenden Gedanken, dieses Sich-Vergleichen mit anderen. Gib dem Verstand nicht so viel Energie! Überlass ihm nicht so viel Macht! Versuche stattdessen, der unerschöpflichen Kraftquelle des Mitgefühls mehr und mehr Raum zu geben.

Auch die ständige Suche nach Besserem blockiert immer wieder den Zugang zum Mitgefühl: »Ich brauche einen besseren Partner / bessere Freundinnen / einen besseren Lehrer / eine bessere spirituelle Gemeinschaft.« Solange du dich immer wieder ausrichtest auf das, was du nicht hast, übersiehst du leicht, was du hast. Getrieben von Gedanken, auf der Suche im Außen wirst du nie zu der Kraft in dir selbst vorstoßen.

Auch Schuldgefühle schwächen das Mitgefühl. Schuldgefühle werden durch entsprechende Gedanken genährt. Wenn jemand krank wird oder etwas schief läuft, wenn Fehler geschehen, wird häufig sofort nach Schuldigen gesucht. Wir versprechen uns emotionale Erleichterung davon, wenn wir jemand anderem die Schuld zuweisen können.

Manchmal geben wir uns aber auch selbst die Schuld. Dahinter stecken selbstzerstörerische Muster. Viel hilfreicher ist, die Ursachen und Bedingungen zu erkunden, die zu den entsprechenden Schwierigkeiten geführt haben. Nur so lassen sie sich auflösen beziehungsweise in der Zukunft vermeiden. Schuldgefühle verursachen oft Blockaden. Ursachen und Bedingungen zu erkunden führen hingegen zu Verständnis und Kreativität – und sind damit Ausdruck von Mitgefühl.

Vermeide auch »Warum-Fragen«: »Warum fürchte ich mich im Dunkeln?«, »Warum bin ich vom Pech verfolgt?«, »Warum kann nicht einmal alles glatt gehen?« Diese Fragen helfen dir nicht weiter. Sie katapultieren dich aus dem Fühlen heraus und ins Denken hinein. Sie sichern die Dominanz der alten Muster.

Mit diesen Fragen verbietest du dir zu empfinden, wie du nun einmal empfindest. Du verleugnest deine eigenen Gefühle. Ein Beispiel: Du stehst allein auf einer Party. Und du fragst dich: »Warum fällt es anderen Menschen so viel leichter als mir, ins Gespräch zu kommen?« Und der nächste Gedanke: »Da sieht man’s mal wieder, ich bin unmöglich. Alle amüsieren sich auf dieser Party, nur ich kann das nicht.« So überdeckst du Gefühle und Bedürfnisse mit Selbstbeschuldigungen, statt sie bewusst wahrzunehmen.

Ebenfalls sehr hinderlich sind alle Formulierungen der inneren Stimme, die mit »Ich sollte …« beginnen: »Ich sollte kontaktfreudiger und fröhlicher sein.« Wirst du so kontaktfreudiger? Wohl kaum. »Ich sollte …« bedeutet immer Kampf mit dem, was gerade ist. Wenn du kämpfst, erlebst du Dukkha. Und wenn du gegen dich selbst kämpfst, erlebst du großes Dukkha. Du kommst dir selbst abhanden.

Weck den Buddha in dir

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