Читать книгу Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland - Страница 105
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ОглавлениеIch hielt mein Versprechen. Ich war tatsächlich eine Viertelstunde nach meinem Telefonat mit Astor zur Stelle. Das Haus, in dem Brian Astor wohnte, hatte eine kleine Natursteinterrasse, schneeweiße Wände und ein rostrotes Schrägdach. In dem kleinen Garten, der die nette Behausung umsäumte, standen buntblühende Blumen und einige kunstvoll zurechtgestutzte Buchsbäumchen.
Ich eilte mit schnellen Schritten auf die dunkelgrüne Haustür zu. Als ich den Messingklopfer in die Hand nehmen wollte, entdeckte ich, dass hier bereits eine bodenlose Schweinerei im Gang gewesen war.
Die Tür war bloß angelehnt. Nun soll mir mal einer plausibel erklären, dass jemand, der zwei Mordanschläge halbwegs gesund überstanden hat, so leichtsinnig ist, die Tür nicht nur nicht abzuschließen, sondern noch dazu nur anzulehnen.
Ich versetzte der Tür einen Stoß. Sie flog zur Seite und krachte gegen die Wand.
„Astor?“, rief ich. „Astor!“
Ich rannte wie ein Kugelblitz durch sämtliche Räume. Im Bad fand ich ihn dann. Sie hatten ihn mit ihren Schießeisen fertiggemacht. Er lag mit entsetzt aufgerissenen Augen in der Badewanne und blutete aus mindestens zehn Schusswunden. Es gab überhaupt keinen Zweifel darüber, dass er tot war. Er brauchte keinen Arzt mehr. Er brauchte nur noch einen Leichenbestatter. Aber einen guten, der das Zeug in sich hatte, seinem Gesicht einen halbwegs friedlichen Ausdruck zu verleihen.
Ich musste mich angeekelt umdrehen. Es war nicht der Tote, der mich anwiderte, sondern das, was diese Bestien aus ihm gemacht hatten.
Wutentbrannt stürzte ich aus dem Bad. Ich sah sie erst, als ich schon beinahe gegen sie prallte. Sie mussten sich in der Küche versteckt haben, denn das war der einzige Ort gewesen, wo ich nicht nachgesehen hatte.
Sie hielten mir ihre frisch gefüllten Schießeisen grinsend unter die Nase.
„Warum grinst ihr so dämlich?“, ärgerte ich mich zornig.
„Du solltest mal dein Gesicht sehen“, sagte Surtees. „Dann wüsstest du, warum wir grinsen.“
Mit meinem Gesicht schien tatsächlich einiges los zu sein. Es musste grau sein, mit welken, eingefallenen Wangen. Kein Wunder nach dem, was ich in der Badewanne angetroffen hatte.