Читать книгу Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland - Страница 75
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Оглавление»Er ist tot, Chefin«, sagte die Stimme im Telefonhörer. »So tot, wie man nur sein kann.«
»Ich hoffe es für Sie, Massino.« Die Frau im roten Kimono trommelte mit den Fingern auf ihre Schreibtischplatte. »Gut. Sie übernehmen jetzt den Cord Auftrag. Morgen früh wird der Vater unseres Auftraggebers mit seiner Freundin nach Hawaii auslaufen. Die Yacht liegt am Hudson, Pier 49, sie heißt Southwind. Wyne wartet dort schon auf Sie. Sie verstecken sich beide auf dem Schiff. Gleich nach dem Auslaufen überwältigen Sie das Paar. Möglichst ohne Schusswaffen. Wenn Sie auf hoher See sind, funken Sie uns an. Bevor die Yacht sinkt, holt Newby Sie mit einem Helikopter. Alles verstanden?«
»Verstanden, Chefin.«
Sie legte auf. Nachdenklich starrte sie auf den Bildschirm des laufenden Fernsehers vor ihr im Regal. Wenn Barry nun doch noch geredet hatte...
Sie überlegte, ob sie ins Lexington fahren sollte, um die Videoaufnahmen in Sicherheit zu bringen.
Der Nachrichtensender, den sie eingeschaltet hatte, zeigte Bilder aus einer nächtlichen Straße. Polizeiautos waren zu sehen, bewaffnete Beamte und ein Bus. Die Gegend kam ihr bekannt vor. Das war doch die Lexington Street in der Nähe des Gramercy Parks!
Sie konzentrierte sich auf die Stimme des Kommentators.
»... 23 Fahrgäste in ihrer Gewalt. Das FBI geht davon aus, dass die Geiselnehmer auch die Entführer der vor einer Woche verschwundenen Theresa Vanhouven sind. Ihre Leiche wurde...«
Modeste Goldberg erstarrte. Sie war davon ausgegangen, dass Howard und Marilyn die tote Frau in diesen Minuten im East River versenkten. Und jetzt...
Hatte Barry also doch noch reden können!
Sie presste die Fingerspitzen an die Schläfen und schloss die Augen. Nach einigen tiefen Atemzügen bekam sie sich wieder in den Griff.
»Gut. Nicht zu ändern.«
Sie stand auf, riss sich den Kimono vom Leib und schlüpfte in einen leichten dunkelblauen Hosenanzug. Aus einer der unteren Schreibtischschubladen holte sie eine Dienstwaffe Walther hervor. Sie füllte das Magazin und warf die Waffe in ihre Handtasche.
Diesen Ernstfall hatte sie nicht erwartet. Aber sie hatte ihn in Gedanken durchgespielt. Hundertmal und öfter.
Als Erstes musste sie ins Hotel fahren und die Videobänder verschwinden lassen.