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Lynne ging etwas auf und ab, während sie auf Jack wartete.

Sie fühlte eine angenehme Empfindung in sich aufsteigen und ihren ganzen Körper durchfluten. Es hat keinen Zweck, darum herum zureden, sagte sie sich selbst, während sie an dem Bücherschrank vorbeiging. Ich habe mich verliebt...

Die Minuten verrannen.

Lynnes Blick ging die Buchtitel entlang.

Sie war überrascht. Ein halbes Regal war mit Titeln zum Thema Wiedergeburt belegt, darunter auch ein Band über Reinkarnationstherpaie. Jack schien sich sehr intensiv damit befasst zu haben. Lynne nahm einen der Bände heraus. Er war gespickt mit Zetteln.

Im nächsten Moment ging das Telefon.

Lynne zögerte, aber der Anrufer schien nicht aufzugeben. Er klingelte immer wieder. Offenbar war es ziemlich wichtig.

Oder es war Jack, der unten aus der Agentur anrief, um ihr zu sagen, dass es noch dauern konnte.

So ging die junge Frau zum Telefon und nahm ab.

Die Nackenhaare stellten sich ihr auf, schon bevor das erste Wort über die Leitung kam.

"Lynne? Lynne Davis?"

Es war die dunkle, verstellte Stimme jenes Manns, der sich für die Wiedergeburt William Delaney hielt.

Lynne antwortete nicht.

Sie fühlte den Puls bis zum Hals schlagen. Nur ruhig bleiben!, versuchte sie sich zu sagen. Aber in ihrem Inneren quälte sie die Frage, wie dieser Mann wissen konnte, dass sie hier war.

"Was ist, erkennst du mich nicht wieder, Lynne? Ich bin es, Bill." Ein heiseres Lachen folgte. Ein Lachen, das die junge Frau schlucken ließ. "Ich weiß, das du jetzt am Apparat bist, Lynne! Ich weiß alles über dich, verstehst du? Alles, wirklich alles."

Ein paar quälende Augenblicke lang herrschte Schweigen.

Lynne hörte nur das Atmen des Anrufers. Sie nahm den Apparat und ging zum Fenster. Dann blickte sie hinab in Richtung der Telefonzelle, die dort unten an der Straßenecke zu sehen. Von dort hatte der Anrufer telefoniert, als die Polizei den Anruf zurückverfolgt hatte.

Und tatsächlich.

Dort telefonierte jemand!

Aber Lynne konnte konnte kaum etwas von dem Mann sehen. Ein paar Beine mit dunkler Hose, das war alles.

"Hören Sie, wer immer Sie auch sind - Sie müssen sich helfen lassen...", redete Lynne auf den Anrufer ein, ohne dass sie glaubte, damit auch nur irgendetwas ausrichten zu können.

"Helfen?", echote er.

"Ja."

"Ich bin nicht verrückt", sagte er dann, viel ruhiger, viel gelassener als vorher.

"Aber Sie können nicht damit aufhören, zu töten..."

"Das stimmt. Du wirst von mir in der Zeitung lesen, Lynne..."

Ein irres, heiseres Gelächter folgte, dann knackte es in der Leitung. Die Verbindung war unterbrochen.Ein plötzliches Geräusch ließ die junge Frau unwillkürlich herumfahren.

Es war die Wanduhr.

Als Lynne dann in der nächsten Sekunde hinab zur Telefonzelle blickte, war dort niemand mehr. Der Mann jedenfalls hatte sie geglaubt, einen Mann zu sehen - war wie vom Erdboden verschluckt.

Lynne hängte den Hörer ein. Dann stellte sie den Apparat wieder an seinen Ort, auf ein kleines Tischchen neben dem Bücherschrank.

Das Adressenregister fiel ihr dabei zu Boden und ein Zettel rutschte heraus. Lynne wollte ihn wieder hineinstecken, da stutzte sie unwillkürlich als sie ihren Namen las. Lynne Davis. Und dahinter ihre Telefonnummer, die in keinem Telefonbuch stand. Außerdem ihre Adresse.

Für einen Augenblick kam ein schrecklicher Verdacht in ihr auf.

Was, wenn Jack und Bill ein und dieselbe Person waren?

Du bist eine Närrin!, schalt sie sich dann selber.

Schließlich gab es auch näherliegende Erklärungen dafür, dass Jack ihre Geheimnummer besaß. Ihre Freundin Mary zum Beispiel, durch die sie beide sich kennengelernt hatten.

Aber ein gewisser Zweifel blieb...

Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten

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