Читать книгу Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten - A. F. Morland - Страница 37

Оглавление

31


"Eine Tasse Kaffee?", fragte eine etwas heisere, aber freundliche Stimme und Lynne schreckte aus dem leichten Schlummer auf, in den sie gefallen war. Neben ihr saß Jack, an deren Schulter sie sich gelehnt hatte.

Lynne nickte knapp.

Zu mehr war sie noch nicht in der Lage.

Dann erinnerte sie sich dumpf an das, was in den letzten Stunden geschehen war.

Die örtliche Polizei hatte Joe Stapleton verhaftet und sie alle drei ins Präsidium gebracht. Die Aussagen wurden zu Protokoll genommen und das Ganze hatte sich stundenlang hingezogen.

Jetzt musste es weit nach Mitternacht sein.

Eigentlich schon früher Morgen, wenn man es genau nahm.

"Kommen Sie bitte in mein Büro", sagte die heisere Stimme.

Sie gehörte einem Inspektor Brady, der die Untersuchung leitete. Jack und Lynne folgten dem Polizeibeamten. Sie bekamen Kaffee, der zumindest einen Teil ihrer Lebensgeister wieder weckte.

"Warum hat Joe das getan?", fragte Lynne. "Haben Sie irgendetwas darüber herausfinden können? Ich kenne ihn schon seit einiger Zeit und er machte auf mich nie den Eindruck von jemandem, der..."

"Ein Mörder ist?", fragte Brady. Er lächelte nachsichtig.

"Das sieht man niemandem an. Mr. Stapleton hat übrigens zugegeben, für die Anrufe verantwortlich zu sein, mit denen Sie gequält wurden, Miss Davis", erklärte der Inspektor.

Lynne wusste nicht, was sie dabei empfinden sollte. Einerseits war sie schockiert darüber, dass jemand, den sie für einen guten Kollegen gehalten hatte, zu so etwas fähig war.

Andererseits räumte dieses Geständnis wohl auch den letzten Zweifel aus - den letzten Zweifel in Bezug auf Jack. Und das machte sie glücklich.

Ihre Hand tastete verstohlen nach der seinen und drückte sie fest.

Brady beugte sich indessen etwas vor und fuhr fort: "Er bestreitet allerdings ganz entschieden, etwas mit den Morden zu tun zu haben, von denen jetzt die Zeitungen voll sind. Er behauptet, dass er Ihnen nur Angst einjagen und Sie nervlich in den Abgrund bringen wollte."

Lynne war verwundert. "Aus welchem Grund? Ich habe ihm nie etwas getan?"

"Kennen Sie eine Colleen McGray?"

"Sicher - sie gehört zum Team meiner Sendung bei Radio KLM! Sie ist mit Joe befreundet..." Lynne stockte; ihr begann einiges klarzuwerden.

Inzwischen fuhr der Inspektor fort: "Diese Colleen McGray hatte sich nach Aussage von Stapleton große Hoffnungen gemacht, für den Night-talk als Moderatorin genommen zu werden. Die Sache stand offenbar schon so gut wie fest, bis Sie auftauchten, Miss Davis. Sie sollten an den Rand des Wahnsinns gebracht werden, unfähig eine tägliche Radiosendung zu machen. Dann, so hoffte diese Colleen, würde der Platz für sie wieder freiwerden..."

Lynne runzelte nachdenklich die Stirn.

Es stimmte, dass zuvor Colleen für die Sendung im Gespräch gewesen war. Das meiste darüber wusste Lynne nur aus Erzählungen, von denen sie die meisten für schiere Gerüchte gehalten hatte.

"Joe Stapleton war also nur ein Helfershelfer?", fragte sie erstaunt.

"Ein Mann, der für seine Geliebte alles zu tun bereit war, ja." Der Polizeibeamte zuckte mit den breiten Schultern und fügte dann noch hinzu: "Vielleicht hat er sich auch einen gewissen Vorteil für seine weitere Karriere versprochen, aber das scheint das weniger wichtige Motiv gewesen zu sein..."

"Und das glauben Sie ihm einfach so." Lynne war schon etwas verwundert darüber. "Klingt das nicht sehr nach jemandem, der nur um jeden Preis nicht in Zusammenhang mit einer Reihe von Morden gebracht werden will? Warum sollte er sonst Ihnen gegenüber so redselig sein, Inspektor?"

Brady nickte.

"Genau das war auch mein erster Gedanke, Miss Davis. Er hat ja nur das zugegeben, was man ihm ohnehin irgendwann nachweisen könnte. Die Telefonanrufe zum Beispiel, die ja wohl teilweise aufgenommen wurden. Selbst wenn die Stimme verzerrt war, kann man sie mit entsprechendem technischen Aufwand so bearbeiten, dass sich feststellen lässt, ob es sich bei dem Sprecher um Stapleton handeln könnte..."

Lynne sah den Inspektor offen an.

"Aber Sie glauben ihm dennoch", stellte sie fest. Sie spürte es schon am Tonfall ihres Gegenübers.

Brady nickte.

"Ja. Und zwar jedes Wort. Der Anlass dafür ist allerdings recht traurig. Die Meldung hat mich erst vor etwa einer halben Stunde erreicht. Inzwischen ist sie sicher auch schon in den Nachrichten zu hören. Es hat wieder eine Tote in London gegeben. Und der Mord trägt ganz eindeutig die Handschrift jenes Mannes, der glaubt die Wiedergeburt dieses verrückten Serienkillers zu sein! Stapleton ist also nicht der Mann, der dafür verantwortlich ist. Für die Tatzeit hat er diesmal ein wirklich wasserdichtes Alibi! Er hat diesen Wahnsinnigen nur benutzt, um Ihnen Angst zu machen..."

Ein perfides , teuflisches Spiel, ging es Lynne schaudernd durch den Kopf.

Und dazu ein Spiel, das um ein Haar auch aufgegangen wäre...

Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten

Подняться наверх