Читать книгу Mörderische 13 Urlaubs-Krimis auf 1600 Seiten - A. F. Morland - Страница 33
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Lynne erwachte irgendwann am Nachmittag durch das Klingeln eines Telefons. Sie öffnete die Augen und war innerhalb von Sekundenbruchteilen hellwach. Eiskalt kroch es ihr den Rücken hinauf.
Das ist unmöglich!
Sie lauschte, und saß dabei wie erstarrt auf dem Bett.
Nicht eine einzige Bewegung wagte sie. Vielleicht eine volle Minute lang saß sie einfach nur so da und horchte. Aber es war nichts zu hören.
Nichts, als das ferne Meeresrauschen und die Geräusche des Windes, der jetzt recht heftig um das Haus blies. Ein Fensterladen klapperte etwas.
Aber das Telefon machte keinen Laut mehr.
Lynne stand auf und atmete tief durch.
Ich bin schon völlig hysterisch!, ging es ihr durch den Kopf. Wahrscheinlich habe ich nur davon geträumt, dass das Telefon klingelt.
Lynne spürte, dass sie sich langsam einer unmerklichen Grenze zu nähern begann - der Grenze zum Wahnsinn. Die junge Frau begann zu ahnen, dass sie auf der Hut sein musste.
Du hast keinen Grund, Angst zu haben!, sagte sie sich.
Niemand wusste davon, dass sie hier war und sie hatte bisher nicht einmal Grady angerufen. Einen Augenblick lang überlegte sie, ob sie es tun sollte, entschied sich dann aber dagegen.
Das konnte noch warten, fand sie.
In ihrer Magengegend machte sich ein flaues Gefühl bemerkbar, das nur zur Hälfte durch die Aufregung kam. Sie hatte Hunger und das war kein Wunder. Schließlich hatte sie heute noch nichts richtiges gegessen.
So stieg sie kurzentschlossen in ihren Wagen und fuhr nach Poole, um ein paar Sachen einzukaufen. Schließlich hatte Gradys Haus eine voll funktionsfähige Küche. Und sich in ein Restaurant zu setzen, danach stand ihr im Moment einfach nicht der Sinn.
Sie bummelte etwas durch die Innenstadt von Poole, kaufte ein und verlor sich ansonsten beim Anblick von Schaufenstern und Angeboten.
Diese Ablenkung tat ihr gut.
Und hier, so weit ab von London, musste sich auch nicht damit rechnen, dass der geheimnisvolle Bill sie beobachtete...
Und doch...
Ein Rest von Misstrauen blieb.
Immer, wenn sie jemanden an einer Ecke herumstehen sah, der wie zufällig in ihre Richtung blickte, hatte sie sofort das Gefühl, beobachtet zu werden. Es ist Unsinn, Lynne! Es ist wirklich Unsinn, was da in deinem Kopf herumspukt!
Zwei Stunden später war sie wieder bei Gradys Ferienhaus.
Sie machte sich Spaghetti Bolognese. Als sie gegessen hatte, war es draußen schon ziemlich dämmrig. Es wurde rasch dunkler.
Der Wind nahm zu und heulte um das kleine Haus.
Regen setzte ein und klatschte gegen die Fensterscheiben.
Es würde eine ungemütliche Nacht werden.
Lynne blätterte etwas in einer Zeitschrift, die sie in einer Ablage gefunden hatte.
Dann ging plötzlich das Telefon.
Und diesmal war es kein Traum. Deutlich und klar war das Klingeln zu hören und drang wie ein Messerstich in ihr Bewusstsein.