Читать книгу Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #4 - Fünf Krimis in einem Band - A. F. Morland - Страница 17
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Das Tanzlokal war ein Gebilde aus Glas, Chrom und Stein. Überall Scheinwerfer. Überall würfelartige Lautsprecher. Eine Tanzfläche, auf der eine ganze Schule Platz gehabt hätte. Rotes Licht. Rote Tapeten. Rote Tische. Grüne Stühle.
Es war Pause. Das Podium, auf dem die Band spielte, war verwaist.
Die jungen Leute, die sich heißgetanzt hatten, standen nun rauchend auf der Terrasse. Man konnte sie durch die großen Glastüren sehen. Ventilatoren arbeiteten auf Hochtouren und sogen den Brodem von Schweiß, Rauch und Alkohol aus dem Saal, während durch geöffnete Lüftungsklappen abgasverseuchte Luft von draußen hereinschwebte.
Einer der Musiker kam zurück. Er hatte schulterlanges blondes Haar, auf das er mächtig stolz zu sein schien und das er immer wieder affektiert zurückwarf. Er war schlank und hatte den Gang eines Schwulen. Er trug einen giftgrünen Anzug, ein zitronengelbes Hemd und eine knallrote Krawatte. An jedem Finger blitzte ein klobiger Ring. In der Linken hielt er lässig eine Cola-Flasche.
Es hatte Schwierigkeiten mit den Verstärkern gegeben. Der Musiker wollte den Defekt in der Pause beheben. Er überprüfte gewissenhaft alle Kabel und die Steuergeräte. Dann setzte er sich an die Elektroorgel und spielte ein paar Passagen. Es war wieder alles in Ordnung. Ein paar Gäste applaudierten. Sie dachten wohl, der blonde Junge würde sich dadurch zu einem Solo verleiten lassen. Aber der Blonde erhob sich grinsend, ging ans Mikrofon und sagte: „Wegen des großen Erfolgs wird die Pause um fünf Minuten verlängert.“
Pfiffe. Proteste. Getrampel. Wieder Pfiffe.
Und eine Explosion.
Es war ein ohrenbetäubender Knall. Dumpfe Stoßwellen erschütterten das gesamte Tanzlokal wie ein Erdbeben. Das Podium auf dem der blonde Musiker stand, wurde von einer unsichtbaren Riesenfaust hochgehoben und zerfetzt. Die Musikinstrumente zerbarsten und flogen nach allen Seiten davon. Teile davon zerschlugen Spiegel und Gläser. Ein Grollen erschütterte den ganzen Bau. Eine Staubwolke wälzte sich durch den Saal. Auch der blonde Musiker war hochgeschleudert und zerrissen worden.
Gellende Schreie junger Menschen zitterten durch das Lokal, das sich von einer Sekunde zur anderen in ein schreckliches Inferno verwandelt hatte. Die gewaltige Druckwelle hatte Tische, Stühle und Menschen umgeworfen und alle Fensterscheiben eingedrückt. Mädchen kreischten schrill. Alle versuchten zu fliehen. Panik erfasste die jungen Leute im Saal. Alle stürmten schreiend dem Ausgang entgegen. Einige fielen, weil sie von anderen gestoßen und gedrängt wurden. Die nächsten trampelten über sie hinweg. Dicke Rauchschwaden hingen dunkelgrau an der geschwärzten Decke. Mit der Explosion war eine Flammensäule hochgesprungen. Das Feuer griff in rasender Eile um sich.