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Das Cantrell-Team diskutierte noch über Remsbergs Besuch, als das Telefon läutete.

Der Anwalt hob ab.

„Cantrell“, meldete er sich. Er lauschte. Er zog die Brauen zusammen. „Einen Moment“, sagte er dann und hielt Butch den Hörer hin. „Für dich, Butch.“

„Wer ist es?“

„War nicht zu verstehen.“

„Männchen oder Weibchen?“

„Weibchen.“

Butch grinste erfreut, griff nach dem Hörer und brüllte: „Hallo! Hier ist Jack der Große!“ Es knackte und knisterte abenteuerlich in der Leitung. Ein Telefonat mit dem Mann im Mond konnte nicht schlimmer sein. Butch musste sich anstrengen, um zwischen dem Knistern, Pfeifen, Quietschen und Knacken eine leise Mädchenstimme zu erkennen. „Hallo!“, brüllte Butch ungehalten. „Hallo!“

„Hallo“, sagte eine weit entfernte Stimme. „Hallo, Jack. Hier spricht Julie Coburn.“

„Hört sich an, als ob Sie aus einem Sumpf telefonieren würden!“, rief Butch. „Ich kann kaum etwas verstehen.“

„Ich rufe noch einmal an!“

„Was?“

„... rufe noch einmal an.“

„Ja, tun Sie das, Julie. Schlechter kann es ja nicht mehr werden.“

Butch legte auf. Er blieb gleich neben dem Apparat stehen, denn es würde ja schon in wenigen Augenblicken wieder klingeln. Er verschränkte die Arme vor der muskulösen Brust, zog die Unterlippe zwischen die Zähne und wartete ungeduldig.

„Julie Coburn war das“, sagte er zu den anderen. „Sie wird es noch einmal versuchen.“

Es dauerte zwei Minuten, bis es wieder klingelte. Butchs Hand schnellte zum Hörer.

„Hallo!“ Er wandte sich mit enttäuschter Miene an Cantrell: „Für dich, Chef. Der Steuerprüfer.“

Morton Philby grinste amüsiert.

Butch blieb neben dem Telefon stehen. Er war zu nervös, um sich jetzt hinzusetzen. Carol Cantrell betrachtete ihre langen Fingernägel. Silk zupfte an seiner seidenen Krawatte.

Cantrell fasste sich kurz. Es gab wohl nur sehr wenige Leute, die mit einem Steuerprüfer längere Gespräche führten, und man müsste sie eigentlich zu den Masochisten zählen.

Dann klingelte es wieder.

Butch hob ab.

„O'Reilly.“ Gleich darauf lachte er. „Ah! Jetzt höre ich Sie so deutlich, als ob Sie aus Chicago telefonieren würden, Julie. Was gibt’s denn, schönes Kind?“

„Die Polizisten haben mir viele Fragen gestellt, Jack ...“

„Nehmen Sie es ihnen nicht übel, Julie.“

„Ich hätte ihnen gern geholfen, aber ich wusste nicht, was ich ihnen hätte sagen können.“

„Haben Sie einen besonderen Grund, warum Sie jetzt anrufen, Julie? Oder möchten Sie bloß wissen, ob ich inzwischen mit meinen Ermittlungen weitergekommen bin? In dem Punkt kann ich Sie beruhigen. Ich habe Fortschritte gemacht. Ich glaube, ich weiß nun, von welcher Schweinerei Ihr Bruder gesprochen hat. Sie ist zum Teil schon passiert.“ Butch erzählte. Julie hatte davon auch schon in der Zeitung gelesen.

„Eigentlich rufe ich Sie an, weil mir ein Name eingefallen ist, den Lenny mal erwähnt hat, Jack. Ich dachte, vielleicht können Sie damit etwas anfangen.“

„Bitte, sprechen Sie.“

„Laurence Fulton!“

„Laurence Fulton? Und ob sich damit etwas anfangen lässt!“, rief Butch aufgeregt. „Für diesen brandheißen Tipp küsse ich Ihnen ganz bestimmt das Brustbein, wenn ich mal wieder nach Las Vegas komme. In welchem Zusammenhang ist der Name gefallen?“

„Das weiß ich leider nicht mehr, Jack.“

„Macht nichts. Trotzdem vielen herzlichen Dank.“

Julie sagte noch, dass sie die erste Hälfte des Honorars bereits überwiesen hätte. Butch legte auf. Er wandte sich um und klatschte in die Hände. „Herhören! Woran denkt der geschulte Privatdetektiv, wenn ein Mann wie Lenny Coburn den Namen Laurence Fulton erwähnt?“

Silks Augen glänzten.

„Interessant.“

Butch blickte ihn strafend an.

„Ist das alles, was du zu sagen hast? Laurence Fulton ist einer der gerissensten Verbrecher von Chicago. Seine Gang hat bei neun von zehn Verbrechen die Hand im Spiel. Und du sagst nichts weiter als: interessant!“

Privatdetektiv Tony Cantrell Sammelband #4 - Fünf Krimis in einem Band

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