Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 71

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Michaela Schönberg träumte. Es war ein ungewöhnlicher Traum - schön und beglückend. Da war eine endlos weite saftig grüne Wiese mit vielen, vielen Blumen, die in den wunderschönsten Farben leuchteten. Musik erfüllte die Luft - beschwingt und berauschend. Und da war ein Gesang - so empfindsam und verzaubernd. Michaela schwebte durch dieses wunderbare Traumland. Sie sah eine Bühne, und auf dieser stand Mario und sang. Er sah unbeschreiblich glücklich aus. Und Michaela war glücklich, weil ihr Mann es war.

Die Musik war Marios Welt. Zu singen, das war sein Leben. Applaus umbrandete ihn. Er badete darin wie in einem unsichtbaren tosenden Meer. Sein Wunsch, den Durchbruch zu schaffen, zur Spitze vorzustoßen, ein berühmter, gefeierter Opernstar zu werden, war in Erfüllung gegangen, und Michaela durfte diese große Freude, dieses langersehnte Glück mit ihm teilen. Sie sah sich neben ihm stehen, fühlte sich auf Rosen gebettet, und sie hörte sich sagen: „Nun fehlt uns nur noch eines zum ganz großen Glück: ein liebes, kleines, hübsches und gesundes Baby.”

Es war wie im Märchen. Als hätte eine gute Fee diesen allergrößten Wunsch von Michaela und Mario vernommen, drang plötzlich leises Babygeschrei an ihre Ohren, und als sie sich suchend umblickten, entdeckten sie auf dieser riesigen Wiese eine schneeweiße Wiege, in der ihr Baby lag. Sie wussten, dass das Kind ihnen gehörte. Sie wussten es einfach, und sie waren die glücklichsten Eltern von der Welt.

Michaela schluchzte laut. Eine Hand strich zärtlich über ihre Wange. Sie erwachte, und dicke Tränen kullerten aus ihren Augen.

„Hast du schlecht geträumt?”, fragte Mario.

„Überhaupt nicht.”

„Aber ich sehe Tränen”, sagte Mario leise.

„Es sind Glückstränen. Es war der schönste Traum, den ich jemals hatte. All unsere Wünsche hatten sich erfüllt. Du warst ein großer Star, und wir hatten das bezauberndste Baby, das du dir vorstellen kannst.”

Mario küsste sie sanft.

„Wir wünschen uns nichts Unmögliches. Wir müssen nur noch ein klein wenig Geduld haben, dann werden unsere Wünsche nicht nur im Traum in Erfüllung gehen.”

Michaela kuschelte sich an ihn.

„Du bist ein wunderbarer Mann, Mario, und ich bin schrecklich gern mit dir verheiratet. Mir hat nichts Besseres passieren können, als dir zu begegnen.”

„Und genauso ergeht es mir mit dir.”

Heute hatte Michaela kein Fieber gehabt. Wenn sie morgen auch fieberfrei war, durfte sie übermorgen für ein paar Stunden aufbleiben. Aber nicht zu lange, denn sie war noch ziemlich matt und musste erst wieder zu Kräften kommen. Inzwischen hatte Mario mit Hartmut Kutter zu proben begonnen. Die Zusammenarbeit klappte hervorragend, und Mario war von Hartmuts zielstrebiger Professionalität begeistert. Kutter verstand es, die Dinge voranzutreiben. Bei ihm gab es keine Leerläufe. Dennoch litt die Qualität niemals unter dem Tempo, das er vorlegte. Hartmut Kutter war ein Mann, von dem man eine Menge lernen konnte, und Mario nahm dankbar an, was dieser große Könner ihm beibrachte.

„Hoffentlich setzt sich mein wunderschöner Traum fort”, flüsterte Michaela.

„Ich wünsche es dir, Liebes”, erwiderte Mario sanft. „Und wenn du wieder vor Glück schluchzt, werde ich dich bestimmt nicht noch mal wecken.”

8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband

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