Читать книгу 8 Arztromane: Engel in Weiß und ein Arzt aus Leidenschaft - Sammelband - A. F. Morland - Страница 74

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Da war wieder so ein merkwürdiger Anruf.

„Hallo!”, rief Ria Semmau ärgerlich. „Hallo, warum sagen Sie nie etwas?” Sie hörte Verkehrslärm. Diesmal wurde sie also aus einer Telefonzelle angerufen. „Warum tun Sie das? Warum melden Sie sich nicht? Haben Sie nicht den Mut, Ihren Namen zu nennen? Mein Gott, was sind Sie bloß für ein jämmerlicher Schlappschwanz.” Es klickte in der Leitung. Der Anrufer hatte wieder aufgelegt, ohne ein Wort zu sagen. Ria starrte das Telefon feindselig an. „Ich möchte, dass das aufhört!” stieß sie wütend hervor. „Ich möchte, dass das endlich aufhört.f”

Das Baby strampelte kräftig in ihrem Bauch. Sie setzte sich ächzend und wartete, bis das Kind sich beruhigt hatte. Eine halbe Stunde später läutete das Telefon erneut. Diesmal meldete sich am am deren Ende eine Frau.

„Ist Anton da?”, fragte sie.

„Nein”, antwortete Ria. „Kann ich ihm etwas ausrichten?”

„Nein, vielen Dank.”

„Was sage ich ihn, wenn er mich fragt, wer angerufen hat?”

„Eine Kollegin”, sagte die Frau und hängte ein.

„Eine Kollegin.” Ria Semmau nickte mit schmalen Lippen. „Eine Kollegin.” Wieder war im Hintergrund Verkehrslärm zu hören gewesen. Auch die Frau hatte aus einer Telefonzelle angerufen. Aus derselben wie vorhin Rias „stummer Verehrer”?

„Eine Kollegin”, wiederholte Ria zum dritten Mal. „Natürlich.” Sie ließ den Hörer auf den Apparat fallen, legte die Hände auf ihren unförmigen Leib und weinte.