Читать книгу Küsse im Paradies mit dir: Liebe und Schicksal Großband 3 Romane 10/2021 - A. F. Morland - Страница 13
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Peter Reuter ließ Dr. Sven Kayser mit verzerrtem Gesicht ein. Zwei Hausbesuche hatte der Grünwalder Arzt bereits hinter sich, Peter Reuter war Nummer drei. Danach konnte der Arzt für heute Feierabend machen.
„O Jesus, tut das weh, Herr Doktor“, stöhnte Peter Reuter. „Diese Schmerzen wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht.“ Er schleppte sich krumm und verzogen ins Schlafzimmer, ließ sich ächzend auf das Bett nieder. „Ich habe einen Kasten Bier aus dem Kofferraum meines Wagens gehoben. Plötzlich explodierte in meinem Kreuz ein Schmerz, dass ich aufschreien musste. Und seither kann ich nicht mehr gerade gehen.“
„Das ist ein klassischer Fall von Hexenschuss, Herr Reuter“, sagte Sven Kayser.
„O ja. O weh“, jammerte Peter Reuter. „Wie lange dauert so ein Anfall denn, Herr Doktor?“
„Im allgemeinen achtundvierzig bis zweiundsiebzig Stunden“, antwortete Sven Kayser.
„Was bin ich für ein Glückspilz.“ Dr. Kayser öffnete seine Bereitschaftstasche. „Ich werde Ihnen eine Spritze geben...“
„Eine Spritze“, stieß der Patient schrill hervor. „Das auch noch! Ich hasse Injektionen. Diese verfluchten Nadeln! Mir bleibt doch wirklich nichts erspart.“
Dr. Kayser lächelte. „Sie möchten doch, dass ich Ihnen helfe, nicht wahr?“
„Ja. Schon. Aber... Was ist denn da alles drin in diesem, diesem Serum, Herr Doktor?“
„Ein Antirheumatikum, ein entzündungshemmendes Mittel und ein Schmerzmittel“, antwortete Sven Kayser und zog die glasklare Flüssigkeit aus der Phiole.
Ängstlich sah der Patient seinem Hausarzt zu. „Wie wird diese Kombination im allgemeinen vertragen?“, wollte er wissen.
„Sehr gut.“
„Man braucht dafür einen gesunden Magen, nicht wahr? Ich habe aber keinen gesunden Magen. Zwiebel, Knoblauch, Hülsenfrüchte, das vertrage ich alles nicht.“
„Wenn Sie lieber leiden möchten...“ Dr. Kayser zuckte mit den Schultern und legte die Injektionsnadel beiseite.
„Gott, was bin ich für ein Jammerlappen“, ärgerte sich Peter Reuter über sich selbst. „Habe Angst vor dem Piekser mit einer Nadel, die so dünn ist, dass man sie kaum sieht. Das ist ja wirklich lächerlich. Kommen Sie, Herr Doktor. Geben Sie mir die Spritze. Was sein muss, muss sein. Ich werde die Zähne zusammenbeißen und ganz bestimmt nicht schreien.“
„Sehr vernünftig, Herr Reuter. Würden Sie sich bitte frei machen?“
Reuter öffnete seinen Gürtel, zog sein Hemd hoch und die Hose ein Stück runter.
Sven Kayser desinfizierte die Einstichstelle. „Schön locker bleiben. Nicht anspannen, den Muskel.“
Reuter entspannte sich kurz, und bevor er sein Gesäß wieder hart anspannen konnte, setzte der Hausarzt blitzschnell die Spritze. Reuter zuckte zusammen, ließ aber keinen Mucks hören.
„So“, sagte Dr. Kayser. „Schon passiert.“
„Sie stechen nicht mal übel, Herr Doktor“, sagte der Patient, froh, dass er es hinter sich hatte.
Sven schmunzelte. „Ich könnte Ihnen noch ein kreislaufstärkendes Mittel spritzen.“
„Wenn’s nicht unbedingt sein muss, verzichte ich lieber darauf“, seufzte Peter Reuter.
Dr. Kayser zeigte auf den Patienten. „Absolute Bettruhe, verstanden?“
„Wie lange?“
„Mindestens vierundzwanzig Stunden. Danach beginnen Sie sich schrittweise wieder zu bewegen, wobei aber der Rücken keinerlei Belastung ausgesetzt werden darf.“
Reuter nickte. „Keinerlei Belastung. In Ordnung, Herr Doktor.“
„Können Sie ohne Kopfkissen schlafen?“
„Ich glaube ja.“
„Dann tun Sie’s“, empfahl Dr. Kayser dem Patienten. „Und sobald Sie schmerzfrei sind, kommen Sie in meine Praxis.“
Peter Reuter lächelte schief. „Ich hoffe, wir sehen uns recht bald wieder, Herr Doktor.“
Sven Kayser schloss seine Bereitschaftstasche, wünschte dem Mann alles Gute und ging.