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Das Telefon läutete. Sven Kayser wollte gerade die Praxis verlassen. Er kehrte um, beugte sich über seinen Schreibtisch und griff nach dem Hörer.

„Dr. Kayser.“

„Ruth und ich hätten euch gern noch mal gesehen, bevor ihr ins Paradies fliegt“, sagte Dr. Ulrich Seeberg am anderen Ende der Leitung.

„Ich kann auf einen Drink vorbeikommen, aber auf Solveig müsst ihr leider verzichten, die hat keine Zeit“, sagte Sven.

„Na schön, dann kommst du eben ohne sie“, seufzte der Klinikchef.

Sven Kayser lachte. „Das klingt aber nicht sehr begeistert, mein lieber Uli.“

„Das liegt vermutlich daran, dass Solveig in meinen Augen eine Spur hübscher anzusehen ist als du.“

„Und so einer wie du ist mein Freund“, brummte Dr. Kayser, ohne dem Chef der Seeberg-Klinik, in der er Belegbetten hatte, wirklich böse zu sein.

„Wir freuen uns auf deinen Besuch.“

„Ich bin in einer Stunde bei euch.“

„Wunderbar“, sagte Ulrich Seeberg. „Bis dann.“

Eine Stunde nach dem Telefongespräch schellte Dr. Kayser bei den Seebergs. Poldi, die langjährige Haushälterin, ließ ihn ein.

„Ah, der Urlauber“, sagte sie und lächelte freundlich.

„Guten Abend, Poldi.“

„Guten Abend, Herr Dr. Kayser.“

„Hätten Sie Lust, mitzukommen?“, fragte Sven schmunzelnd.

Poldi seufzte. „Geht leider nicht.“

„Wieso nicht?“

„Ich muss mich doch um die Familie Seeberg kümmern“, antwortete Poldi.

„Na, hören Sie, die werden doch mal drei Wochen ohne Sie auskommen.“

„Die Seebergs?“ Poldi lachte. „Nie im Leben. Verhungern, verdursten und verlottern würden sie.“

Dr. Kayser grinste. „Tja, wenn Ihre Anwesenheit hier wirklich von so existenzieller Wichtigkeit ist, müssen Frau Abel und ich wohl oder übel ohne Sie fliegen.“

Er ging weiter. Die Familie Seeberg war vollzählig im Wohnzimmer versammelt Ruth und Ulrich Seeberg sowie Dr. Seebergs Kinder aus erster Ehe, die zweiundzwanzigjährige Barbara und der siebzehnjährige Kai. Ruth arbeitete als Anästhesistin in der Seeberg-Klinik. Ihr Mann war Chirurg. Die Familie begrüßte Sven herzlich.

„Wie geht’s mit dem Medizinstudium, Babsi?“, erkundigte sich der Grünwalder Arzt.

„Im Augenblick ganz gut.“

„Schön.“ Sven Kayser wandte sich an Kai. „Soll ich dir von den Cook Islands irgendein exotisches Tier mitbringen?“

Ruth Seeberg schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „O Gott, frag ihn doch nicht so etwas. Der ist imstande, ja zu sagen.“

„Was gibt’s denn da so alles?“, fragte Kai, der Lausbub mit dem Tierfimmel, interessiert.

Sven zuckte die Schultern. „Da müsste ich mich erst mal umsehen.“

„Du lässt die armen Tierchen schön da, wo sie sind“, sagte Dr. Seeberg. „Was sollen wir hier mit einem siebenrüsseligen Ameisenbären?“

„Es gibt keine siebenrüsseligen Ameisenbären“, sagte Kai.

„Na, dann eben einen dreischwänzigen, oder irgend etwas in der Art“, brummte Ulrich Seeberg, stand auf, ging zur Tür, öffnete sie und bat Poldi, den gutgekühlten Wein zu bringen.

Der Klinikchef füllte sechs Gläser. Auch Kai und Poldi sollten mit Sven auf einen schönen, erholsamen Urlaub anstoßen. Helles Klirren erfüllte den Raum.

„Kommt gesund wieder“, sagte Dr. Seeberg.

„Und gut erholt“, sagte seine Frau.

„Und braungebrannt“, sagte die Haushälterin.

„Viele tolle Abenteuer wünsche ich euch“, sagte Kai.

„Kein Wölkchen soll euren Himmel trüben“, fügte Babsi hinzu.

Sie tranken.

„Wo liegen die Cook Inseln überhaupt?“, wollte Kai wissen, nachdem er einen Schluck vom Wein, einem lieblichen Pinot Blanc, genommen hatte.

Babsi Seeberg holte den Globus, drehte ihn kurz und sagte dann: „Hier sind die Christmas Inseln, da ist Tahiti, und links davon sind die Cook Islands.“

Kai nickte. „Aha.“

„In der Südsee...“, fuhr Babsi fort.

„Aha.“

„...die ein Teil des Pazifischen Ozeans ist“, beendete Babsi ihre Erklärung.

„Aha“, sagte Kai wieder.

Babsi lächelte ihn an. „Wieder was dazugelernt, was?“

Küsse im Paradies mit dir: Liebe und Schicksal Großband 3 Romane 10/2021

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