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Bount war wütend auf Toby Rogers, und das zeigte er ihm sehr deutlich.

„Gratuliere! Es ist euch wieder mal ausgezeichnet gelungen, alles zu verderben. Welcher Teufel hat dich geritten, deine Männer zu Gordon Steiger zu schicken?“

Unter Tobys Oberfläche brodelte es verhalten.

„Hör mal zu, Bount! Du bist zu mir gekommen und hast mir einen Tipp gegeben. Ich bin Polizist und als solcher verpflichtet, jedem Hinweis nachzugehen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.“

„Bestehen diese Maßnahmen darin, Leute zu verjagen, die ich beobachten will?“

Toby Rogers donnerte seine massive Faust auf den Schreibtisch.

„Was du mit Steiger zu tun hast, ist unwesentlich, wenn es um einen Mord geht. Die Flucht des Halunken beweist seine Schuld eindringlich. Er hat Hazard umgelegt. Ganz klar.“

„Nichts ist klar“, schimpfte Bount. Normalerweise verstand er sich mit dem Captain sowie mit dem ganzen Polizeiapparat ausgezeichnet. Diesmal aber begriff er seinen Freund nicht.

„Gordons Vater befürchtet, dass der Junge zusammen mit anderen ein großes Ding plant. Als deine Leute bei ihm auftauchten, kann er genauso gut aus diesem Grund getürmt sein. Was hätte er denn für ein Motiv gehabt, diesen Hazard zu erschießen?“

„Das Gleiche wie jeder andere Ganove. Außerdem hatten die beiden im Knast häufig Streit miteinander.“

„Jedenfalls hättest du mich vorher informieren können“, beharrte Bount. „Jetzt ist er untergetaucht. Er hat seinen Vater wissen lassen, dass er nicht die Absicht hat zurückzukommen.“

„Wir kriegen ihn schon“, versicherte Toby Rogers verkniffen. „Außerdem, was willst du überhaupt? Du kommst her und erkundigst dich nach Sträflingen, die zusammen mit Steiger entlassen wurden. Ich zerreiße mich fast, um deine Bitte möglichst rasch zu erfüllen, und stoße ausgerechnet auf den Namen jenes Mannes, dessen Mörder wir suchen. Was hättest du an meiner Stelle geschlussfolgert?“

Bount antwortete nicht. Er musste zugeben, dass eine Menge gegen Gordon Steiger sprach. Nur waren ihm ein paar Meinungsverschiedenheiten in spannungsgeladener Gefängnisatmosphäre als Mordmotiv zu mager. Aber Toby hatte von einem Coup gesprochen, den Hazard angeblich geplant hatte. War es nicht denkbar, dass es sich um dasselbe Millionengeschäft handelte, an dem auch Gordon Steiger beteiligt war?

„Okay!“, sagte er einlenkend. „Da lässt sich nun nichts mehr ändern. Du hast dir selbst einen schlechten Dienst erwiesen, indem du deinen Verdächtigen hast entkommen lassen. Ich darf wohl damit rechnen, dass du deinen Fehler unbedingt wiedergutmachen willst.“

„Was schwebt dir vor?“, fragte der Captain argwöhnisch.

„Zunächst möchte ich nun endlich die Namensliste von Kingston. Oder waren Hazard und Steiger die einzigen, die in den letzten Monaten dort entlassen wurden?“

Toby schob ihm ein Blatt Papier über den Schreibtisch.

„Da hast du Namen, Anschriften, Haftgründe und Entlassungsdaten. Wir haben aber schon alle acht überprüft. Steiger ist als einziger Verdächtiger übrig geblieben. Die anderen haben handfeste Alibis für die Tatzeit.“

Bount runzelte die Stirn.

„Sagtest du nicht, dass Hazard mitten in der Nacht niedergeschossen wurde?“

„Gegen zwei Uhr.“

„Also, ich finde Leute im höchsten Maße verdächtig, die für zwei Uhr nachts ein handfestes Alibi vorweisen können. Dazu bin ich nur in den seltensten Fällen in der Lage. Normalerweise schläft man um diese Zeit. Selbst wenn man sein Lager mit einer Partnerin teilt, kann sie nicht unbedingt als Alibi gelten.“

„Das weiß ich alles selbst“, knurrte Toby unwillig. „Tatsache bleibt jedoch, dass sieben Mann sich, zwar nicht begeistert, aber doch ohne Widerstand, unseren Fragen gestellt haben. Der achte sprang aus dem Fenster, als er uns kommen hörte. Jetzt frage ich dich, wen du als Mörder in die engere Wahl ziehen würdest. Nebenbei gesagt hat der alte Steiger zugegeben, dass sein Sohn immer erst sehr spät nach Hause kommt.“

Bount überflog die Liste. Ein Name war ihm bekannt. Er hatte den Mann vor zwei Jahren selbst gestellt. Rhys Trosper. Ein unangenehmer Bursche, den das Gericht schon damals nur mangels ausreichender Beweise vom Verdacht des Mordes an einer Prostituierten freisprechen musste. Dem würde sein erster Besuch gelten. Aber Bount hatte an Toby Rogers noch ein anderes Anliegen.

„Ich möchte mich ein wenig in Hazards Wohnung umsehen.“

„Wozu?“, wollte Toby wissen. „Da haben wir längst alles auf den Kopf gestellt und eine ansehnliche Menge Sprengstoff sowie eine Maschinenpistole, zwei Revolver und hundertzwanzig Schuss Munition gefunden. Da entdeckst du nichts mehr.“

„Dann kannst du ja auch nichts dagegen haben.“

„Habe ich nicht. Hazard lebte mit seiner Schwester zusammen. Mit der musst du dich auseinandersetzen. Viel Spass! Sie hat Haare auf den Zähnen.“

„Na, wenn schon! Ich will sie ja nicht rasieren.“

Die Männer trennten sich. Bount hatte für diesen Tag ein volles Programm, bei dem June ihm nicht helfen konnte, weil sie brav im Bett geblieben war.

Bevor er sich Rhys Trosper und die anderen Entlassenen vornahm, rief er noch einmal bei der Firma Casket an. Diesmal bekam er einen der zuständigen Männer an den Draht und brachte sein Anliegen vor.

„Eine Liste unserer Kunden?“, vergewisserte sich der Verkaufschef ungläubig. „Sie machen Witze, Mister Reiniger.“

Bount erklärte ihm, worum es ging.

„Mich interessieren nicht alle Ihre Kunden, sondern nur die, die einen ganz bestimmten Safetyp bei Ihnen gekauft haben.“

„Welchen?“

„Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich könnte Ihnen aber eine Skizze zeigen. Ihre Fachleute wüssten dann sicher, um welchen Typ es sich handelt. Hören Sie! Es besteht der dringende Verdacht, dass einer dieser Geldschränke geknackt werden soll. Wäre das vielleicht eine gute Reklame für Sie?“

„Natürlich nicht. Aber unsere Produkte kann man nicht so ohne weiteres knacken.“

„Kann ich mir denken. Dazu gehören gewisse Kenntnisse. Und ich muss leider annehmen, dass diese Kenntnisse vorhanden sind. In dem vermeintlichen Safe liegt etwas, das eine Million Dollar wert ist. Das sollte Sie überzeugen.“

„Tut es auch. Trotzdem kann ich eine derartige Entscheidung nicht treffen. Dafür müssen andere Leute ihren Kopf hinhalten. Ich werde das Problem an das zuständige Gremium weiterleiten. Bringen Sie uns aber auf jeden Fall diese Skizze!“

Bount bedankte sich und ließ sich mit dem Leiter der Personalabteilung verbinden. Von diesem erfuhr er, dass sich Gordon Steiger nicht wieder bei Casket beworben hatte.

„Das wäre ja wohl die größte Frechheit. Wir können nur Leute brauchen, die unser uneingeschränktes Vertrauen genießen. Das hat Steiger ein für allemal verspielt. Tut mir leid, Mister Reiniger. Schließlich stellen wir Safes her und keine Gummienten. Vielleicht versucht er sein Glück bei der Konkurrenz. Allerdings werden wir auch denen gegenüber nicht verschweigen dürfen, warum er bei uns rausgeflogen ist.“

Das genügte Bount. Gordon Steigers Behauptung, er suche wieder einen Job in seinem alten Beruf, erschien nun recht fragwürdig.

Unverzüglich setzte er sich in seinen Mercedes, um den Casket-Leuten eine Kopie der Skizze zu bringen. Doch dort lächelte man nur mitleidig.

„Damit kann man nicht viel anfangen, Mister Reiniger. Es wird schwer sein, aufgrund dieser Zeichnung den Safetyp zu ermitteln. Vielleicht stammt er auch gar nicht aus unserer Produktion.“

Bount nahm das Versprechen mit, dass man trotz der ungünstigen Voraussetzungen alles unternehmen würde, was ihm bei seinen Ermittlungen behilflich sein könnte. Man würde sich wieder mit ihm in Verbindung setzen, sobald man Genaueres wisse und eine Entscheidung getroffen habe.

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