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Differenzierung und Unterscheidungs-fähigkeit in Grundwissen

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An einem bestimmten Punkt unserer zweiten Reise bringt uns unser Raumschiff zu einem Bereich der Erfahrung, wo wir uns selbst als Bewußtheit erkennen. Diese Bewußtheit ist sich nicht nur ihrer eigenen Präsenz bewußt, sondern sie besitzt auch die Fähigkeit, zu unterscheiden und zu erkennen. Die Tatsache, daß meine Erfahrung auftaucht, weist darauf hin, daß es in diesem Bewußtsein Differenzierung gibt. Mit anderen Worten, es gibt Erfahrung, weil es ein Bewußtsein von verschiedenen Elementen gibt, die meine Erfahrung bilden, und diese Elemente verändern sich. Sonst gäbe es keine Erfahrung.

Druck fühlt sich anders als Hitze an, Hitze fühlt sich anders als Traurigkeit, Traurigkeit anders als Ärger, Ärger anders als Schmerz und Schmerz fühlt sich anders als Entspannung an usw. Auch wenn ich alle Namen und Etiketten von den Elementen meiner Erfahrung entferne, auch wenn ich mein ganzes Wissen aus der Vergangenheit beiseite lasse, wird meine Erfahrung doch differenziert bleiben. Nicht nur differenziert, sondern auch unterscheidendes Erkennen. Mit anderen Worten, diese Bewußtheit, die meine Präsenz ist, ist in der Lage, die differenzierten Qualitäten zu erkennen.

Unsere Bewußtheit erkennt also, daß eine Qualität anders als eine andere ist – das ist Differenzierung –, und sie kann auch das Ureigene jeder Qualität erkennen, unabhängig vom Vergleichen einer Qualität mit einer anderen – das ist unterscheidendes Erkennen (discrimination). Wenn man Kraft oder Mitgefühl empfindet, braucht man sie nicht miteinander zu vergleichen, um sie zu kennen. Man kann die Stärke-Essenz einfach kennen, indem man sie erfährt. Man erkennt, wie stark und heiß sie von sich aus ist. Wenn Sie die Mitgefühl-Essenz erfahren, erfahren Sie unmittelbar ihre Sanftheit und ihre Wärme. Wenn Sie Stärke fühlen, läßt Ihre Intelligenz Sie auf eine Weise handeln, wie Sie nicht handeln würden, wenn Sie Mitgefühl empfinden. Auch wenn die Funktion Ihres Verstand aussetzen würde und das ganze gewöhnliche Wissen damit nicht zur Verfügung stünde, würden Sie doch weiter dazu neigen, Ihren Körper auf eine starke, expansive Weise zu bewegen, laut zu sprechen und sich selbst zu behaupten – alles Merkmale der Stärke-Essenz. Das bedeutet, daß unsere Intelligenz die Fähigkeit besitzt, eine bestimmte Qualität von sich aus zu unterscheiden und zu erkennen, nicht nur zu differenzieren. All diese Funktionen sind da, bevor der Verstand beginnt, Dinge zu benennen.

Erfahrung umfaßt gewöhnlich verschiedene Arten psychischer Aktivitäten, die in der Erfahrung alle gleichzeitig vorhanden sind und auf verschiedenen Ebenen funktionieren. Da ist Bewußtsein, dann gibt es Differenzierung, dann gibt es Unterscheidungsfähigkeit oder unterscheidendes Erkennen, und dann kommt das Bezeichnen. Das geschieht alles zur selben Zeit, aber steht bei einem beinahe gleichzeitigen kettenartigen Auftreten wechselseitig miteinander in Beziehung.

Sobald das Bezeichnen beginnt, kommt gewöhnliches Wissen ins Spiel. Der Vorgang des Bezeichnens stellt die Verbindung her, die Information aus der Vergangenheit – gewöhnliches Wissen – mit dem assoziiert, was jetzt in der Erfahrung vorgeht, das heißt mit Grundwissen. Wenn man erkennt, daß zu dem Bewußtsein ein unterscheidendes Erkennen gehört, das von der Fähigkeit, zu unterscheiden, nicht zu trennen ist und vor dem Bezeichnen auftritt, erkennt man Grundwissen, das der Grund und die Basis aller Erfahrung ist. Aus Grundwissen stammt jede Art Wissen, Erfahrung, Einsicht und Handeln.

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