Читать книгу Farben der Lust | Erotische Geschichten - Aimée Rossignol - Страница 15

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Kapitel 12

Henri sei für einen Tag in Paris, berichtet mir Madame Bertrand, er werde erst morgen Nachmittag zurückerwartet. Als sie mir mein Abendessen auf dem Balkon meines Zimmers serviert, fühle ich mich plötzlich wie ein unartiges Schulmädchen mit Stubenarrest.

Ob sie mir ansieht, was Henri und ich getan haben? Ob sie es weiß? Falls dem so ist, lässt sie sich jedenfalls nichts anmerken, plaudert freundlich über das Wetter, die Hitze und ein zu erwartendes Gewitter.

Zwei kleine Rinderfilets und ein leichter Salat füllen den Teller. Diesmal trinke ich das Glas Wein fast sofort in einem Zug, nachdem Madame Bertrand das Zimmer verlassen hat, und esse zumindest die Hälfte der Portion.

Ruhelos tigere ich danach in meinem Zimmer auf und ab, gieße mir aus der kleinen Karaffe noch einen Schluck Wein nach. Mit einer Mischung aus Staunen und Ungläubigkeit blicke ich auf das zurück, was heute passiert ist. Fast so, als wäre es nicht real.

Henri, denke ich, Henri. Seine Hände auf meinem Körper. Allein dieser Gedanke macht mich wieder rasend. Der heiße Schmerz, seine Hand auf meinem Po. Seufzend ziehe ich mich aus, nachdem Madame Bertrand abgeräumt hat, und lasse mich auf das Bett fallen.

Durch die geöffnete Tür zirpen Zikaden. Ohne nachzudenken, greife ich meine Brüste, umfasse sie, streiche sanft über die Haut, packe dann fester zu. Meine Finger wandern über meinen Bauch bis zu meiner Scham, dringen in die feuchte Wärme zwischen meinen gespreizten Beinen. Lustvoll hebe ich das Becken, fühle jeder Welle der Erregung nach, als mir schmerzlich bewusst wird, dass es nicht seine Hände sind, die mich berühren.

Henri, denke ich. Henri. Vielleicht schickt er mich morgen nach Hause. Vielleicht ist dann alles vorbei, vielleicht hat auch nie etwas begonnen. Ein Fehler, es ist ein schrecklicher Fehler, den ich gemacht habe. Tony wird mich in der Luft zerreißen, wenn ich ohne Auftrag und ohne Bild wiederkomme.

Am Ende bin ich vielleicht wirklich nur ein Wein, den er nach einmaliger Verkostung über hat.

Ich rolle mich auf der Seite zusammen, ziehe die Knie an den Bauch und schlafe so ein.

Farben der Lust | Erotische Geschichten

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