Читать книгу Farben der Lust | Erotische Geschichten - Aimée Rossignol - Страница 20

Оглавление

Kapitel 17

Beim Abendessen geht das ungemütliche Schweigen weiter. Wir sehen uns nicht an, sehen aneinander vorbei.

Eine Stille voller unausgesprochener Worte von der Vorspeise bis zum Dessert. Und je weiter der Abend voranschreitet, desto unwohler fühle ich mich, desto unruhiger rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her. Zum Kaffee bin ich so nervös, dass der Henkel der Tasse meinen schwitzigen Fingern entgleitet.

Zeit ist relativ, das wird mir schmerzlich bewusst, während ich erschrocken beobachte, wie sich erst ein Schwall Kaffee auf das weiße Tischtuch ergießt, bevor das Porzellan auf dem Boden zerschellt.

Nach dem Klirren wieder Stille. Stille, in die die große Uhr auf dem Kamin unerbittlich tickt.

Und plötzlich höre ich mich leise sagen: »Ach, die schöne Tasse! Das war sehr unaufmerksam von mir. Ich verdiene eine gerechte Strafe.«

Für einen Moment treffen sich unsere Blicke über dem Tisch. Henris Augen scheinen heller geworden zu sein. Ein strahlend klares Blau.

Ermutigt von meiner eigenen Courage lege ich die Serviette auf den Tisch und sage mit fester Stimme: »Ich bin in meinem Zimmer.«

Ich erahne, dass sein Blick mir folgt. Als wäre er eine Berührung auf meinem Rücken, würde ihn hinunterstreifen bis zu meinem Po, als ich den Raum durchquere, durch die offene Tür zur Treppe gehe.

Oben lehne ich mich für einen Moment von innen gegen die geschlossene Tür, atme tief durch, bevor ich mich rasch ausziehe und auf das Bett setze.

Farben der Lust | Erotische Geschichten

Подняться наверх