Читать книгу CHAOS - Alec Xander - Страница 16

3.3

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Kai hockte auf seiner kleinen Schlafcouch, die ihre besten Tage längst hinter sich hatte und rauchte einen Joint. Die verqualmten Vorhänge des unaufgeräumten Zimmers waren zugezogen, das Fenster geschlossen. An den Wänden hingen schiefe und eingerissene Poster von irgendwelchen Rockstars. Durch die kleinen, dafür lautstarken Musikboxen dröhnte das Album Ray Of Light von Madonna.

Kais Blase drückte ungemein, ins Bad wollte er aber ganz und gar nicht. Zum einen, weil er keine Lust hatte, seine Beine zu bewegen, zum anderen, weil er nicht am Wohnzimmer vorbeilaufen wollte, wo sich sein betrunkener Stiefvater irgendein Sportspiel im Fernsehen ansah. Da Kai sich aber nicht einpinkeln wollte, griff er zu der leeren Plastikflasche, die neben zwei bereits vollen an der Heizung stand. Er drehte den Verschluss auf, wühlte in der Boxershorts nach seinem kleinen, unbeschnittenen Penis und führte ihn zur Öffnung der Flasche. Und dann schiffte er drauflos. Seine Blase war dermaßen voll, dass er die halbe Flasche mit seinem Urin füllte. Die letzten Tropfen fielen. Kai schüttelte seinen besten Freund ab, dabei tröpfelte ein wenig daneben, und steckte ihn zurück in die Buxe. Gerade als er die Flasche zuschrauben wollte, hörte er John brüllen. Vor Schreck verschüttete Kai einiges seiner Pisse auf dem grauen Teppichfußboden. „Verfickte Scheiße!“ Seine Hand war nass geworden. Abermals hörte er seinen Stiefvater nach ihm rufen. „Moment!“ Hastig stellte Kai die Flasche zu den anderen beiden, griff nach einem dreckigen Shirt und versuchte damit die Flüssigkeit vom Boden einzusaugen. Er schrubbte, sah, wie das graue Shirt dunkle Flecken bekam.

„Beweg deinen Hintern zu mir!“

Kai ballte eine Faust und schloss für einen Moment die Augen. Er ahnte schon, was ihm gleich bevorstand, und der Gedanke daran machte ihn wütend. Allein die Vorstellung daran, was er schon alles für John in der Vergangenheit hatte machen müssen, ekelte ihn in hohem Maße an.

„Kai, mein Jung!“

Tief atmete Kai durch, ehe er sein Reich verließ. Jeder einzelne Schritt fiel ihm schwer. Die ganze Wohnung war verraucht und düster.

Kai betrat das Wohnzimmer.

Angespannt blickte er zu John, der in einer schlabberigen Boxershorts bekleidet auf der Couch saß. Das eine Bein hatte er zu sich gezogen, das andere auf den mit Alkoholflaschen überfüllten Tisch gelegt. In der Hand hielt er eine Bierdose. In der völlig verqualmten Bude roch es stark nach Fürzen und Gerüchen, die Kai zwar mehr oder weniger gewohnt war, aber nie richtig einordnen konnte. Dass seine Mutter, die meist mit ihren Freundinnen auf irgendwelchen Partys war, solch ein Ekel zum Mann nehmen konnte, hatte er nie verstehen können.

„Was ist?“, fragte Kai kaum hörbar.

John registrierte den Burschen am Türrahmen und sah angesäuselt zu ihm. Prompt umspielte ein Lächeln seine Lippen. „Kai, mein Jung! Da bist du ja.“ Mit den Fingerspitzen begann er über seine behaarte Brust zu streicheln und Kai lüstern anzusehen. Das angewinkelte Bein neigte er mehr und mehr zur Seite, damit sein Sohnemann begreifen konnte, wie erregt er gerade war.

Kai erkannte, dass Johns bestes Stück eindeutig wie eine Eins unter dem Stoff stand. Ferner erblickte er einen Hoden, der aus der Boxershorts hing.

Beharrlich sah John wollüstig zu ihm und berührte sich fortwährend intensiver. Er massierte sich im Schritt, knetete die Latte und stöhnte leise auf. „Komm her, mein Jung“, wünschte er und fuhr begierig mit der Zunge über die Oberlippe. „Daddy möchte ein wenig Liebe machen.“

Es waren Worte, die Kai nicht zum ersten Mal hörte. Dennoch widerten sie ihn zutiefst an. Er hasste es, für John den Lustknaben spielen zu müssen. Schon immer hatte er aushelfen müssen, sobald seine Mutter nicht anwesend war. Manchmal schlich John sich sogar zu ihm, während die Mama tief und fest im Schlafzimmer schlief. Als Kai seiner Mutter vor einigen Jahren erzählt hatte, dass John sich an ihm vergehen und ihn zu Dingen zwingen würde, die abartig waren, hatte sie nur mit den Schultern gezuckt. Sie war der Ansicht, dass er sich nicht so anstellen solle. Schließlich bliebe es doch in der Familie. Nach diesen Worten hatte Kai versucht, sich selbst zu schützen. Mit einem Messer hatte er seinen Stiefvater aufschlitzen wollen, doch John hatte der Attacke entkommen und Kai das Messer abnehmen können. Zur Strafe hatte er Kai mit dem Taschenmesser bearbeitet, ihm einige Male ins Gesicht geritzt und für die Ewigkeit gezeichnet. Seit jenem Tag hatte Kai jedes Unheil über sich ergehen lassen – auch wenn er sich anfangs stets geweigert hatte. Doch eine Verweigerung hatte dazu geführt, dass John ihn nicht nur missbrauchte, sondern auch schlug. Irgendwann hatte Kai die blauen Flecken satt und sich John ohne Widerworte hingegeben.

„Komm her, mein Jung“, sagte John auffordernd. Er öffnete den ersten Knopf seiner Boxershorts.

Das Herz schlug Kai bis zum Hals. Widerwillig ging er langsam auf John zu …

CHAOS

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