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Erster Band
XXII
Das Taubennest

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Unsere Leser erinnern sich vielleicht, daß mit einem Ausdrücke reizender Galanterie Herr von Marande, ehe er in sein Cabinet zurückkehrte, wo ihn die von Salvator mitgeteilten Neuigkeiten aus den Tuilerien erwarteten, seine Frau um Erlaubnis gebeten hatte, ihr nach dem Schlusse des Balles einen Besuch in ihrem Schlafzimmer machen zu dürfen.

Es ist Morgens um sechs Uhr; der Tag graut; die legten Wagen haben aufgehört, auf dem Pflaster des Hofes vom Hotel zu rasseln; die letzten Lichter erlöschen in den Gemächern; die ersten Geräusche von Paris erwachen. Frau von Marande hat sich seit einer Viertelstunde in ihr Schlafzimmer zurückgezogen; es sind fünf Minuten, daß Herr von Marande die letzten Worte mit einem Manne ausgetauscht hat, dessen militärische Haltung sich unter seinem bürgerlichen Kleide verräth.

Die letzten Worte waren:

»Seine Königliche Hoheit mag ruhig sein! sie weiß, daß sie auf mich zählen kann wie auf sich selbst . . . «

Hinter diesem Manne, der rasch in einem Wagen ohne Wappen, bespannt mit zwei kräftigen Rossen, die ein Kutscher ohne Livree führt, abgegangen und mit seiner Equipage an der Ecke der Rue Richelieu verschwunden ist, haben sich die Thore des Hotels geschlossen.

Unsere Leser mögen sich nun nicht zu viel um die eisernen und eichenen Scheidewände bekümmern, die sich zwischen sie und die Gebieter dieses glänzenden Hauses stellen, von dem wir einige Theile beleuchtet haben: unser Romandichter-Stab braucht sich nur zu erheben, und die bestgeschlossenen Thüren werden sich wieder vor uns öffnen. Benützen wir also dieses Privilegium und drehen wir mit dem Ende dieses Stabes die Thüre des Boudoir von Frau Lydie von Marande. Sesam, öffne dicht!

Sie sehen, die Thüre ist geöffnet in das reizende himmelblaue Cabinet, wo Sie vor ein paar Stunden Carmelite die Romanze von der Weide haben singen hören.

Sogleich werden wir vor Ihnen eine erschrecklichere Thüre zu öffnen haben, die des Assisenhofes; mit Ihrer Erlaubnis wollen wir aber , ehe wir den Fuß in diese Hölle des Verbrechens setzen, um einen Augenblick auszuruhen und Kräfte zu sammeln, in das Liebesparadies eintreten, welches man das Zimmer von Frau von Marande nennt.

Diesem Zimmer, um sich nicht in unmittelbarer Berührung mit dem Boudoir zu finden, ging eine Art von Vestibule vorher, das die Form eines ungeheuren Prachthimmels hatte; dieses Vestibule, das zugleich ein Badecabinet bildete, war vom Plafond mit farbigen Gläsern, arabische Zeichnungen bildend, beleuchtet ; seine Wände und sein Plafond, mit Ausnahme der Oeffnung, welche bestimmt war, ein Licht eindringen zu lassen, das nie über ein Halbdunkel gehen durfte, – waren mit einem ganz eigenthümlichen Stoffe, von einem neutralen, zwischen dem Perlgrau und dem Orangegelb schwebenden Tone, ausgeschlagen; das Gewebe schien aus jenen asiatischen Pflanzen gemacht, deren spinnbare Fäden die Indianer ausziehen, um den bei uns unter dem Namen Nankin bekannten Stoff daraus zu fabrizieren. Die Teppiche waren chinesische Matten, weich wie der geschmeidigste Stoff, und harmonierten in der Farbe bewunderungswürdig mit den Tapeten; die Meubles waren von chinesischem Lack mit einfachen Goldfädchen. Die Marmorarbeiten waren weiß wie Milch, und die Porzellangefässe, welche sie trugen, von jenem ganz eigenthümlichen zarten Türkisblau, durch das sich altes Sèvres auszeichnet.

Den Fuß in diesen süßen, geheimnißvoll durch eine am Plafond hängende Lampe von böhmischem Glase beleuchteten Winkel setzend, hätte man sich hundert Meilen von der Erde geglaubt, und es hätte einem geschienen, man reife in einer von den orangefarbigen, aus Azur und Gold gekneteten Wolken, mit denen Maril hat seine orientalischen Landschaften befranste.

Hatte man einmal diese Wolke erreicht, so war es ganz einfach, daß man in das Paradies eintrat, und es war in der That wohl das Paradies, dieses Zimmer, in das wir den Leser führen.

Sobald die Thüre geöffnet war, oder, um genauer zu sprechen, sobald der Thürvorhang aufgehoben war, – denn wenn es hier Thüren gab, so hatte sie die Kunst des Tapezirers unsichtbar gemacht, – sobald der Thürvorhang aufgehoben war, war der erste Gegenstand, der in die Augen fiel, die schöne Lydie, träumerisch in dem Bette ausgestreckt, das die rechte Seite des Zimmers einnahm, einen Ellenbogen in ein Kopfkissen vertieft, das von Gaze zu sein schien, und in der andern Hand einen kleinen Band Gedichte in Saffian haltend, ein Buch, das zu lesen sie vielleicht die größte Lust hatte, welches sie aber nicht las, so sehr schien sie von einem andern Gedanken, als dem der Lecture erfüllt zu sein.

Eine Lampe von chinesischem Porzellan brannte über einem Tischchen von Boule und beleuchtete durch eine Kugel von rothem böhmischem Glase die Betttücher mit einer rosenfarbigen Tinte ähnlich der, welche sich bei Sonnenaufgang über den jungfräulichen Schnee des Montblanc verbreitet.

Das ist es, was die Augen zuerst anzog; und wir werden es vielleicht sogleich versuchen, so keusch, als es uns möglich sein wird« den durch dieses bezaubernde Gemälde hervorgebrachten Eindruck wiederzugeben; vorher aber fühlen wir uns wie unwillkürlich hingerissen, die übrige Wohnung zu beschreiben.

Zuerst den Olymp; dann die Göttin, die ihn bewohnte.

Man stelle sich ein Zimmer vor, – oder vielmehr ein Taubennest, gerade groß genug, um zu schlafen, gerade hoch genug, um zu athmen. Es war am Plafond und an der Wand mit nacaratrothem Sammet tapeziert, der Reflexe von Granat, Karfunkel und Rubin an den Stellen hatte, die ihr Vorsprung ins Licht setzte.

Das Bett nahm fast die ganze Länge ein, und kaum hatte an jedem Ende des Bettes eine Etagere von Rosenholz beladen mit dem köstlichsten Tande von Sachsen, Sèvres und China Platz.

Dem Bette gegenüber war der Kamin, wie das übrige Zimmer ganz mit Sammet bekleidet; auf den beiden Seiten dieses Kamins standen zwei Causeuses, welche mit den Federn vom Halse eines Colibri überzogen zu sein schienen, und über jeder von diesen Causeuses ein Spiegel, dessen Rahmen vergoldete Maisblätter bildeten.

Setzen wir uns auf eine von diesen Causeuses und werfen wir einen Blick auf das Bett.

Das Bett war von nacaratrothem Sammet und ohne irgend eine Zierrat seine reiche Nuance trat nur durch die Umrahmung hervor, unter der es erschien; diese Umrahmung war ein Meisterwerk von Einfachheit, und man wunderte sich, daß es einen Tapezirer gab, der Dichter genug, oder einen Dichter, der Tapezirer genug, um zu einem solchen Resultate zu gelangen. Es bestand aus jenen großen Stücken orientalischen Stoffes, welche die arabischen Frauen Haiks nennen; diese Haiks waren von Seide mit abwechselnd blauen und weißen Streifen; ihre Fransen waren von demselben Gewebe.

An den zwei Extremitäten des Bettes fielen zwei Stücke von diesem Stoffe senkrecht, und konnten sich längs der Wand mittelst aus Gold und Seide geflochtener algerischer Vorhanghalter mit Ringen von Türkissen drapieren.

Der Fond des Bettes war ein ungeheurer Spiegel in einen Rahmen von Sammet dem Bette ähnlich gefaßt, und ruhend nicht auf der Wand, sondern aus einem dritten Haik. Beim oberen Niveau des Spiegels sprang der Stoff, in tausend Falten gelegt, hervor und verband sich in einem sanften Abhange mit einem großen goldenen Pfeile, um den er sich in zwei dicken Bouillens rollte.

Doch das Wunder des Zimmers war das, was der Spiegel dieses Bettes reflectirte, der offenbar bestimmt war, die Gränzen des Gemaches verschwinden zu machen.

Wir haben gesagt, dem Spiegel gegenüber sei der Kamin gewesen. Ueber diesem, mit jenen tausend köstlichen Kleinigkeiten, welche die Welt einer Frau bilden, beladenen Kantine dehnte sich ein Gewächshaus aus, von dem man nur durch ein Spiegelglas ohne Folie getrennt war, das im Nothfalle in die Wand zurücktreten und so das Zimmer der Frau mit dem Zimmer der Blumen in Verbindung setzen konnte. Mitten in diesem Gewächshause , ein Bassin überragend, in welchem chinesische Fische den allen Farben spielten, und wo sich Vögel von Purpur und Azur so groß wie Bienen tränkten, erhob sich eine Marmorstatue von Prodier.

Dieses kleine Gewächshaus war gewiß kaum von der Größe des Zimmers; doch durch ein Wunder den Anordnung erschien es wie ein herrlicher, ungeheurer Garten Indiens oder der Antillen, so durchschlangen einander die Tropenpflanzen, die es enthielt, als wollten sie den Blicken, die sich auf sie hefteten, das Schauspiel einer ganzen exotischen Flora geben.

Es war in der That ein ganzer Continent von zehn Quadratfuß, ein ganzes Taschen-Asien.

Der Baum, den man den König der Vegetabilien nennt, der Baum der Wissenschaft des Guten und des Bösen, der im irdischen Paradiese geborene Baum, – dessen Ursprung unbestreitbar ist, da das Blatt dazu gedient hat, die Blöße unserer ersten Voreltern zu bedecken, und da er aus diesem Grunde den Namen Adamsfeigenbaum erhalten hat, war repräsentiert durch seine fünf Hauptspecies: den Paradies-Bananenbaum, den Bananenbaum mit kurzen Früchten, den chinesischen Bananenbaum mit rosenfarbiger Sparte. Der Bananenbaum mit rother Sparte. Neben ihm wuchs die Heliconia, die sich ihm durch die Lange und die Breite der Blätter nähert; sodann die Ravelania von Madagascar, in Miniatur den berühmten Baum des Reisenden vertretend, wo der durstige Neger das frische Wasser findet, das ihm der ausgetrocknete Bach verweigert; die Strelitzia Regina, deren Blüthe der Kopf einer Schlange mit Griffel und Federkrone von Feuer zu sein scheint; das Blumenrohr von Ostindien, aus dem man in Delhi Gewebe so geschmeidig als der feinste Seidenstoff fabriziert; der Coftus, wegen seines Wohlgeruchs von den Alten bei allen religiösen Feierlichkeiten angewendet; der wohlriechende Baumschmarotzer von der Isle de la Réunion; der Zingiber von China, was nichts Anderes ist, als die Pflanze, die der Ingwer gibt; kurz, eine Sammlung im Auszuge der vegetabilischen Reichthümer der ganzen Welt.

Das Bassin und der Sockel der Statue waren verloren in Farnkraut mit Blättern gerändert wie mit dem Durchschlage und in Lykopoden, die mit dem Bürlapp der feinsten Teppiche von Smyrna und Constantinopel wetteifern konnten.

In Ermanglung der Sonne, welche erst in ein paar Stunden Königin des Horizonts sein wird, suchen sie nun durch diese Blätter, durch diese Blumen, durch diese Früchte die leuchtende Kugel, welche dem Gewölbe herabkommt und, ihre Strahlen durch ein leicht blau gefärbtes Wasser verbreitend, diesem Urwäldchen die reine melancholische Helle, die sanften, silbernen Reflexen des Mondes gibt.

Vom Bette aus gesehen, ist dieses kleine Gewächshaus ein anbetungswürdiges Schauspiel.

Die Person, welche im Bette lag und, auf den Ellenbogen gestützt, in der andern Hand ein Buch hielt, erhob auch, wie wir vorhin sagten, die Augen über ihr Buch und ließ ihre Blicke auf den lilliputischen Pfaden umherschweifen, welche da und dort das Licht in dem Zauberlande zog, das sie durch ein Spiegelglas wie durch einen Traum sah.

Liebte sie, so mußte sie mit den Augen die verliebt verschlungenen Zweige suchen, wohin sie ihr Nest hätte setzen mögen; liebte sie nicht, so mußte sie vom üppigen Leben dieser herrlichen Vegetation das unaussprechliche Geheimniß der Liebe verlangen, von dem jedes Blatt, jede Blume, jeder Duft keusch und mysteriös die ersten Worte enthüllten.

Und nun, da wir hinreichend dieses unbekannte Eben der Rue d’Artois beschrieben haben, sprechen wir von der Eva, die es bewohnte.

Ja, Eva ist wohl der Name, den Lydie, so träumerisch, mit dem Arme aufgestützt und die Meditationen von Lamartine lesend, verdiente; Lydie bei jeder Strophe, – duftende Strophen! – schauend, wie sich die Knospen der Pflanzen öffneten und so in der Natur den im Buche angefangenen Traum fortsetzend. Ja, es war eine wahre Eva, rosig, frisch und blond; Eva am andern Tage nach der Sünde, mit dem Blicke auf Allem, was sie umgab, umherschweifend; Eva zitternd, unruhig, zuckend, ängstlich das Geheimniß dieses Paradieses suchend, wo man fühlte, daß sie zu zwei gewesen, und wo sie ganz betrübt war, daß sie sich wieder allein fand; rufend, durch die Schläge ihres Herzens, durch die Blitze ihrer Augen, durch das Scheuern ihrer Lippen, entweder den Gott, der sie zur Welt kommen gemacht, oder den Menschen, der sie sterben gemacht hatte.


Gehüllt, wie sie war, in Betttücher von feinem Batist, den Hals umgeben von einer Flaumpalatine, die Lippe feucht, das Auge in Feuer, die Wange in Blüthe – hätte ein Bildhauer von Athen oder Korinth kein anderes Modell, keinen vollendeteren Typus für eine Statue von Leda geträumt.

Sie hatte in der That von der vom Schwan umschlungenen Leda die verliebte Röthe und die wollüstige Beschauung. Sie so sehend, würde der Autor der Psyche, dieser heidnischen Eva, Canova ein Meisterwerk aus ihr gemacht haben, das seine Venus Borghese entthront hatte: Correggio hätte daraus eine träumerische Calypso, mit einem Amor hinter ihr in einen Winkel der Draperie verborgen gemacht. Dante hätte daraus die ältere Schwester von Beatrix gemacht, und von ihr durch die Krümmungen der Erde geführt zu werden verlangt, wie er von der jüngeren Schwester durch die Krümmungen des Himmels geführt worden war.

Sicherlich aber hätten sich Dichter, Maler und Bildhauer vor der bewunderungswürdigen Person verbeugt, in der zugleich, durch eine unbegreifliche Mischung, die Schamhaftigkeit des Mädchens, der Reiz der Frau, die Sinnlichkeit der Göttin residierten; ja, das zehnte, das fünfzehnte, das zwanzigste Jahr, das Kinderjahr, das mannbare Jahr, das Liebesjahr, diese drei Jahre, welche die Trilogie der Jugend bilden, welche, jedes der Reihe nach, dem Kinde, dem Mädchen, der Frau entgegenkommen, und, einmal überschritten, zurückbleiben; diese drei Jahre, wie die drei Gracien von Germain Pilon, schienen dem privilegierten Geschöpfe, dessen Portrait wir zu zeichnen suchen, das Geleite zu geben und auf seine Stirne die Blumen mit den reinsten Wohlgerüchen, mit den frischesten Farben zu entblättern.

Je nach der Art, wie man sie anschaute, erschien sie: ein Engel hätte sie für seine Schwester gehalten, Paul für Virginie, Desprieux für Manon Lescaut.

Woher kam bei ihr diese dreifache, unvergleichliche, seltsame, unerklärbare Schönheit? Das werden wir in der Folge unserer Erzählung, nicht zu erklären, aber begreiflich zu machen suchen, indem wir dieses Kapitel oder vielmehr das nächste den Unterredungen der Frau von Marande und ihrem Gatten vorbehalten.

Dieser Gatte wird sogleich eintreten; er ist es, den Lydie in einer so tiefen Zerstreuung erwartet; er ist es aber sicherlich nicht, den ihr unbestimmter Blick in den Halbtinten des Zimmers und in dem Halbschatten des Gewächshauses sucht.

Er hat sie indessen auf eine sehr zärtliche Art um diese Erlaubnis gebeten, die er sogleich benützen wird, um die Erlaubnis, einen Augenblick in ihrem Zimmer mit ihr plaudern zu dürfen, ehe er sich in seiner Wohnung einschließen würde.

Wie! so viel Schönheit! so viel Jugend, so viel Frische, Alles, was der Mann, zu seinem fünfundzwanzigsten Jahre, das heißt zum Culminationspunkte seiner Jugend gelangt, Idealstes träumen kann, und was er nie trifft; wie! so viel Glück, so viel Freude, so viel Trunkenheit, alle diese Schätze gehören einem einzigen Manne, und dieser Mann ist der allerdings frische, blonde, rosenfarbige, zierliche, höfliche und geistreiche, aber trockene, kalte, egoistische, ehrgeizige Banquier, den wir kennen! Alles dies gehört ihm wie sein Hotel, wie seine Bilder, wie seine Kasse!

Welches mysteriöse Abenteuer, welche sociale Macht, welche tyrannische, unerbittliche Autorität konnten mit einander diese zwei, – wenigstens dem Anscheine nach, – so unähnlichen Wesen, diese zwei Stimmen, welche so wenig gemacht, um mit sich zu sprechen, diese zwei Herzen, welche so schlecht gemacht, um sich zu verstehen, verbinden?

Wahrscheinlich werden wir es später erfahren, Mittlerweile hören wir sie plaudern, und vielleicht wird uns ein Blick, ein Zeichen, ein Wort von einem dieser zwei an einander Gefesselten auf die Spur von Ereignissen bringen, welche für uns noch in der dunklen Nacht der Vergangenheit verbergen sind.

Plötzlich glaubte die schöne Träumerin das dumpfe Rauschen der Teppiche im vorhergehenden Zimmer zu hören; so leicht der Tritt war, der sich näherte, der Boden krachte unter ihm. Frau von Marande ließ ihre Toilette rasch eine letzte Revue passieren; sie kreuzte ihren Schwanenpelz enger auf ihrem Halse; sie zog die Spitze ihres Nachthemdes weiter auf ihr Handgelenke vor, und als sie sah, daß die ganze übrige Person auf eine tadellose Art verschleiert war, so machte sie nicht mehr die geringste Bewegung, um die Anordnung zu verändern.

Nur legte sie ihr offenes Buch auf das Bett zurück und hob ein wenig die Stirne empor, so daß nicht mehr der obere Theil ihres Kopfes, sondern ihr Kinn in ihrer Hand ruhte, und in dieser Stellung, wuchs noch mehr Gleichgültigkeit, als Coquetterie bezeichnete, erwartete sie ihren Herrn und Meister.

Salvator

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