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Die Erbfolgekriege in Nordamerika

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Die drei ersten Konflikte, die Erbfolgekriege, ließen die Frage nach der vorherrschenden europäischen Macht in Nordamerika unbeantwortet. Durch den Frieden von Utrecht (1713) konnte Neu-Frankreich sogar seine größte Ausdehnung in Nordamerika erlangen. Das französische Einflussgebiet erstreckte sich von Neufundland zu den Großen Seen und von der Hudson Bay bis zum Golf von Mexiko. Es erschien zu diesem Zeitpunkt höchst unwahrscheinlich, dass Neu-Frankreich bereits in wenigen Jahrzehnten von der Landkarte verschwinden könnte.

Die Entscheidung über die Vorherrschaft sollte der Siebenjährige Krieg bringen, in dem sich neben den regulären Truppen der beiden Imperialmächte die nordamerikanischen Kolonien Englands und die französischen Kolonisten Neu-Frankreichs gegenüberstanden. Diese Konfrontation war, wie gesagt, Teil des Siebenjährigen Krieges, der in Deutschland manchmal auch nur als der Dritte Schlesische Krieg betitelt wird. Trotz der sehr unterschiedlichen Perspektiven standen diese Kriege in einem Gesamtzusammenhang. Deshalb sprechen manche Historiker etwas übertrieben von einem „Siebenjährigen Weltkrieg“, da er global ausgefochten wurde, nicht nur in Europa und Nordamerika, sondern auch in der Karibik, in Afrika, Indien und auf den Philippinen. Doch ihn als Vorläufer in die Tradition der Weltkriege des 20. Jahrhunderts zu stellen wäre falsch.

Der French and Indian War ist für Nordamerika von einschneidender Bedeutung, weil er die Voraussetzungen für die Amerikanische Revolution und den Unabhängigkeitskrieg schuf. Ausgelöst wurde er durch einen Bündniswechsel der europäischen Mächte. Frankreich brach sein Bündnis mit Preußen, dem Neuling unter den Mächtigen Europas, und wandte sich stattdessen Österreich zu, um die Habsburger bei der Rückeroberung Schlesiens zu unterstützen. Um das europäische Mächtegleichgewicht zu wahren, ging England einen Pakt mit Preußen ein. Während Frankreich die Hegemonie in Europa zu erreichen suchte, zielte das britische Imperium darauf ab, französische Kräfte in Europa zu binden, um die Vormachtstellung in Nordamerika zu erstreiten. Als schließlich noch Spanien auf der Seite Frankreichs in den Krieg eintrat, befanden sich alle damaligen Weltmächte in einem Krieg mit globalem Ausmaß.

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