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Pontiacs Rebellion
ОглавлениеDa viele Indianerstämme durch den Friedensschluss ihre französischen Verbündeten verloren, bahnte sich im Rücken des Siebenjährigen Krieges ein weiterer Konflikt an, der dem Krieg letztlich den Namen Franzosen- und Indianerkrieg gab: Unter der Führung des Ottawa-Häuptlings Pontiac kam es im letzten Jahr des Krieges zu einem großen Indianeraufstand, den die Kolonisten fälschlich als „Rebellion“ bezeichneten, denn die Indianer waren ihrem Selbstverständnis nach keine Untertanen der Krone. Dieser stellt einen weiteren wichtigen Markstein in den Beziehungen zwischen Indianern und Kolonisten dar und sollte für die weitere Entwicklung prägend sein.
Nach dem Sieg über Frankreich strömten britische Händler in das Gebiet am Ohio und um die Großen Seen. Der französischen Konkurrenz ledig, bestimmten sie die „terms of trade“ neu, schauten auf schnellen Profit und kultivierten die Beziehungen zu den Indianern nicht in der gleichen Weise wie die Franzosen. Elaborierte Rituale wurden hinfällig, britische Händler und Soldaten stellten die von den Franzosen geübte Praxis ein, durch Geschenke den „goodwill“ der Stammesältesten und Häuptlinge zu kaufen. Die Indianer ihrerseits aber waren nicht bereit, die geänderte Situation so ohne Weiteres zu akzeptieren. Schließlich hatten nicht sie den Krieg verloren, sondern die Franzosen.
Aus Sicht vieler Indianer war ein friedliches Zusammenleben mit den englischen Kolonisten unmöglich und Verträge mit ihnen wertlos, da sie nicht eingehalten wurden. Die Indianer begannen ihre Differenzen und Unterschiede in den Hintergrund zu stellen und sich nun ihrerseits als „Indianer“ in Abgrenzung zu den „Europäern“ zu definieren. Dazu trug eine Synthese von christlichem Gedankengut und indianischer Religiosität bei, die indianische Propheten zu predigen begannen. Sie sprachen von einem doppelten Schöpfungsakt, einen für Weiße und einen für Indianer und agitierten gegen den Konsum von Alkohol und die Abtretung von Land. Diese indianischen Rebellen konnten eine Reihe wichtiger Forts überrennen, wenn auch die wichtigsten, Fort Pitt, Detroit und Niagara, in britischer Hand blieben.