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Pontiac – Vorkämpfer der indianischen Allianz

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Pontiac, ein Häuptling der Ottawa, wurde im Jahr 1720 geboren und war lange Zeit ein Verbündeter der Franzosen. Von ihnen lernte er militärische Taktiken und Strategien sowie die Denkweise der Europäer kennen. Als er die Niederlage der Franzosen im Siebenjährigen Krieg beobachtete, wurde ihm klar, dass die Indianer bald ohne ihre französischen Verbündeten und allein gegen die Engländer dastehen würden. Er reiste daher von einem Stamm zum nächsten, schloss Bündnisse und schwor die Indianer auf einen gemeinsamen Kampf gegen die Engländer ein. Mit Hilfe eines Propheten der Delawaren gelang es ihm, selbst zweifelnde Häuptlinge zu überzeugen. Delawaren, Huronen, Illinois, Kickapoo, Miami, Potawatomi, Seneca, Shawenee und Chippewa erklärten sich bereit, an seiner Seite und unter seiner Führung zu kämpfen. Im Sommer 1763 war seine Allianz zwischen den meisten Stämmen der Großen Seen geschmiedet.

Die Anfangserfolge konnten jedoch einen britischen Sieg nicht verhindern. Generalmajor Thomas Gage entsandte zwei Expeditionen, um die Rebellion niederzuschlagen, britische Gefangene zu befreien und diejenigen zu verhaften, die für den Aufstand verantwortlich zeichneten. Darüber hinaus erlaubte er dem Indianer-Superintendenten William Johnson, bei Fort Niagara denjenigen Indianern Friedensverhandlungen anzubieten, die dazu bereit waren. Im Sommer 1764 kamen etwa zweitausend Indianer, hauptsächlich Irokesen, nach Fort Niagara und unterschrieben den Vertrag mit Johnson, obwohl der Großteil von ihnen sich ohnehin aus dem Konflikt herausgehalten hatte.

Eine dieser Expeditionen wurde von Oberst John Bradstreet angeführt. Er zog im Juni 1764 mit 1200 Mann nach Detroit. Von dort sollte er weiter nach Ohio vorrücken. Die zweite Expedition unter Oberst Bouquet sollte über Fort Pitt ebenfalls in das Ohio-Gebiet vordringen und eine zweite Front gegen die Aufständischen eröffnen. Beide Expeditionen zwangen die indianischen Rebellen zu Friedensverhandlungen, Bradstreet handelte anstelle einer Waffenruhe gleich einen Friedensvertrag aus. Als Generalmajor Gage dies erfuhr, war er außer sich vor Zorn. Bradstreet hatte nicht nur seine Befugnisse überschritten, sondern auch einen bedeutenden Fehler gemacht, da die Indianer nun trotz des Friedensvertrages die britischen Gefangenen nicht zurückgeben wollten. Gage lehnte daher den Friedensvertrag ab.

Dennoch konnten in der Folge die zuvor von den Indianern eingenommenen Forts neu besetzt werden.

Die endgültige Entscheidung führte letztlich Oberst Bouquet mit seinen 1500 Soldaten herbei. Er stieß mit ihnen nach Ohio vor und zwang die Aufständischen mit großer Härte in die Knie. Sie gaben schließlich auf und ließen alle britischen Gefangenen frei, die sich teilweise seit dem Franzosen- und Indianerkrieg in Gefangenschaft befanden. Damit war der Aufstand beendet. Pontiac stemmte sich jedoch gegen die Aufgabe und versuchte noch, die Stämme des Westens zur Unterstützung zu gewinnen. Doch als diese ausblieb, gestand er seine Niederlage ein und unterwarf sich im Juli 1766 William Johnson.

Mit dem Zusammenbruch von Pontiacs Rebellion war der größte Widerstand der Indianer gegen die Westexpansion der Kolonisten gebrochen. Solange die Ausbreitung der Siedler auf Kosten der Franzosen gegangen war, hatte die britische Regierung nichts dagegen einzuwenden gehabt. Doch nun änderte sich die Politik der Krone. George III. verbot seinen Untertanen in der Proclamation of 1763, weiter in Indianergebiete einzudringen. Er setzte die Wasserscheide der Appalachen als Westgrenze der Kolonien fest und stationierte dort zehntausend Soldaten zur Überwachung. Diese Proklamation war die erste einer Reihe von Gesetzen und Verordnungen nach dem Siebenjährigen Krieg, die den Handlungsspielraum der Kolonisten einschränkte und das Verhältnis der Kolonien zum Mutterland stark belastete.

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